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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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Lage.
    »Nein, das, was ich dir gleich erzählen werde, musst du wissen, weil uns vielleicht ein Kampf bevorsteht – kein direkter Krieg, aber eine unangenehme Auseinandersetzung. Es ist wichtig, dass du dann mit den Tatsachen vertraut bist.«

    Cameron hörte ihr aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen.
    »Wie es aussieht, haben sich die Wege von Kathleen White und unserer Familie vor Jahren tatsächlich schon einmal gekreuzt. Nur ist mir das erst vor kurzem klar geworden, weil sie sich damals Kathleen Garcia genannt hat.«
    »Das ist nicht dein Ernst!« Cameron hörte selbst, dass seine Stimme in ein schrilles Quieken umschlug, und räusperte sich, damit sie ihm wieder gehorchte. Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken. Konnte es sein, dass an dem wirren Gerede der alten Spritschwester doch etwas Wahres dran war?
    Rose durchbohrte ihn mit einem tadelnden Blick. »Nimm dich zusammen, Cameron«, schalt sie. »Eine solche Reaktion hätte ich von Stephanie und möglicherweise von Caroline erwartet, aber nicht von dir.« Ihr scharfer Ton erreichte den gewünschten Effekt. Ihr Sohn verstummte und lauschte gehorsam, als sie fortfuhr: »Kathleen oder Katie, wie wir sie nannten, war schon immer etwas... nun ja, ein bisschen seltsam. Sie war mit unserem Gärtner Pablo verheiratet.«
    »Komischer Zufall, denn Ricky ist in derselben Branche tätig. Ich frage mich, ob er weiß, dass sein alter Herr unser Gärtner war.«
    »Schweif nicht ab, Junge«, herrschte seine Mutter ihn an. »Ich bin noch nicht fertig. Katie hat damals schon mehr getrunken, als gut für sie war, und...« Sie brach ab. Es schien ihr schwerzufallen, die richtigen Worte zu finden.
    »Ich höre, Mutter.« Cameron grinste breit.
    In diesem Moment begriff Rose, dass ihm ihre Enthüllungen
eine tiefe innere Befriedigung zu bereiten schienen. Offenbar war er so wütend auf Samantha, dass er sich an ihrer niedrigen Herkunft förmlich weidete.
    Ein kummervoller Ausdruck trat in ihre Augen. »Zu guter Letzt mussten wir Pablo wegschicken, weil das Benehmen seiner Frau nicht mehr tragbar war. Sie hat die verrücktesten Gerüchte in die Welt gesetzt. Einmal hat sie einen Freund deines Vaters beschuldigt, etwas mit ihr gehabt zu haben.«
    »Eine Affäre?« Das wurde ja immer besser.
    »Nein, eine einmalige Sache, aber gegen ihren Willen«, erklärte Rose ruhig, hielt den Blick dabei aber starr auf ihre rosafarbene Bettdecke gerichtet.
    »Vergewaltigung, meinst du?« Cameron wurde schlagartig ernst. Jetzt wirkte er ehrlich schockiert.
    »Bei ihr wusste man nie, was man glauben sollte und was nicht.« Rose hob eine schmale Hand. »Sie war die meiste Zeit nicht ganz bei Sinnen. Aber ich versichere dir, dass niemand sie je angerührt hat – dazu war sie nicht attraktiv genug. Viel zu dünn und unberechenbar noch dazu.«
    »Hast du nicht immer gesagt, man könne nie zu reich oder zu dünn sein?«, frotzelte Cameron, woraufhin seine Mutter ihn böse anfunkelte. Anscheinend war der Zeitpunkt für solche Scherze denkbar schlecht gewählt.
    »Ich meine später gehört zu haben, sie wären in den Westen gezogen. Wahrscheinlich wollte Pablo sie so weit wie möglich von uns fortschaffen.«
    »Jesus, ich frage mich, ob Sam das alles weiß.«
    »Das möchte ich stark bezweifeln. Wenn ihr Vater die Familie verlassen hat, dürfte ihr ihre Mutter schwerlich den wahren Grund dafür verraten haben. Außerdem bin
ich mir gar nicht sicher, ob Katie sich überhaupt noch an diese Zeit erinnern kann.«
    »Heute Mittag hat sie sich verdammt gut an die Judges erinnert«, grollte Cameron.
    »Sie konnte es wohl nicht ertragen, dass ihre Tochter in unsere Familie einheiratet«, mutmaßte Rose.
    »Da sind wir ja in einen schönen Schlamassel geraten«, stellte ihr Sohn düster fest.
    »Richtig. Deswegen dachte ich ja auch, du solltest wissen, was sich damals wirklich zugetragen hat, ehe du es als verdrehte und verzerrte Version aus dem Mund dieses verwirrten Geschöpfes zu hören bekommst.«
    Cameron maß seine Mutter mit einem abschätzenden Blick, dann lächelte er weich.
    Emily klopfte an die Tür und trat in das Zimmer, ohne eine Antwort abzuwarten. »So, Mrs. Judge. Nehmen Sie jetzt diese Tablette, und dann schlafen Sie wie ein Baby.«
    Rose spülte die Tablette gehorsam mit einem Schluck Wasser hinunter. Nachdem Emily die Tür hinter sich geschlossen hatte, wandte sie sich wieder an ihren Sohn. »Cameron, es versteht sich von selbst, dass das, was ich dir eben erzählt habe, absolut

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