Zurueck ins Glueck
ich tue mein Bestes.«
David schlug einen versöhnlicheren Ton an. Er wollte keinen Streit, er hatte die pausenlosen Zankereien, zu denen es in der letzten Zeit gekommen war, gründlich satt. »Davon rede ich doch gar nicht. An deiner Figur ist
nichts auszusetzen. Ich spreche von uns beiden, Stephanie. Liebst du mich eigentlich noch?«
»Dumme Frage. Natürlich liebe ich dich noch. Du bist mein Mann, oder etwa nicht?«
»Nur auf dem Papier.«
»Wir haben Kinder miteinander. Zählt das denn gar nicht?«
»Warum bist du überhaupt noch mit mir zusammen? Ich spüre doch, dass dir nichts mehr an mir liegt. Möchtest du nicht lieber wieder frei sein?«
»Du meinst, du willst deine Freiheit zurück«, erwiderte sie triumphierend. »Hast du eine andere, David? Das muss es sein – du hast eine Geliebte!«
David durchquerte den Raum und setzte sich zu ihr auf das Bett, achtete aber darauf, ausreichenden Abstand zu ihr zu halten. Der Ernst der Situation hatte ihn so ernüchtert, dass er klar und ruhig sprechen konnte. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine hitzige, tränenreiche Auseinandersetzung.
»Nein, Stephanie, ich habe keine Geliebte und gedenke auch nicht, mir eine zuzulegen, aber ich bin auch nicht glücklich, schon lange nicht mehr. Wir hätten nach Zoë gar kein zweites Kind mehr bekommen sollen. Steph, es funktioniert nicht mehr. Was zwischen uns war, ist vorbei; wir haben uns auseinandergelebt.« Er brach ab und wartete geduldig, bis sie sich in den Kissen aufgesetzt und sich geräuschvoll die Nase geschnäuzt hatte. Seine Stimme klang sanft und verständnisvoll, als er fortfuhr: »Steph, du liebst mich nicht mehr, nicht wahr?«
»O doch.«
»O nein.«
Sie seufzte. »Also gut, ich liebe dich nicht mehr. Zufrieden?«
David lachte gequält auf. »Das war’s dann wohl, oder? Unsere Ehe ist am Ende. Na prima.«
»Wie pathetisch das klingt!«
»Stimmt.« David fühlte sich erbärmlich. »Ich denke, ich sollte lieber nicht hier schlafen.«
»Wie du willst.«
»Ich werde versuchen, für den Rest der Nacht ein anderes Zimmer zu bekommen. Das dürfte nicht weiter schwierig sein, weil die meisten Gäste ihre Buchungen storniert haben. Morgen fahre ich dich und die Kinder nach Hause und packe dann ein paar Sachen zusammen.«
»Vergiss Cathy nicht.«
»Wen?«
»Unser Kindermädchen, David.«
»Richtig, wie konnte mir das nur entfallen?«, erwiderte er sarkastisch. »Ich werde in das Apartment in der Stadt ziehen und dort bleiben, bis wir entschieden haben, wie es weitergehen soll.«
»In Ordnung.« Stephanie brachte nicht die Kraft auf, Einwände zu erheben. Sie konnte ihrem Mann nicht in die Augen sehen.
»Das war’s dann wohl«, wiederholte er, und da es sonst nichts mehr zu sagen gab, erhob er sich ohne ein weiteres Wort vom Bett und verließ die Suite. Wie in einem bösen Traum gefangen, ging er zur Rezeption hinunter, verlangte ein anderes Zimmer und nahm den Schlüssel entgegen. Marcus und Caroline, die wie zwei Teenager, die sich auf eine heiße Nacht freuen, die Treppe hinaufpolterten, bemerkte er überhaupt nicht.
Der Nachtportier begleitete David Neilson zu seiner neuen Unterkunft. David schloss die Tür hinter sich, entkleidete sich bis auf seine Boxershorts und kroch in ein unberührtes Bett. Es war so kalt und einsam wie sein neues Leben.
»Warte, ich habe eine bessere Idee«, verkündete Caroline, als Marcus sich aus seinen Kleidern zu schälen begann. »Lass uns nach draußen gehen.«
»Caroline, ich bin heilfroh, dass wir es endlich bis in unser Zimmer geschafft haben. Jetzt möchte ich nur noch eines, und zwar, dich bis ungefähr Mitte nächster Woche vögeln.« Er blickte sich im Zimmer um, während er fieberhaft nach Gründen suchte, dort zu bleiben, wo sie waren. »Sieh dir mal das tolle Himmelbett an. Hättest du nicht Lust auf ein kleines Spielchen? Ich könnte dich an den Pfählen festbinden oder so was in der Art.«
»Klingt verlockend«, schnurrte sie. »Aber dazu haben wir später noch Zeit. Jetzt komm.«
Caroline war bereits splitterfasernackt, Marcus trug noch seine Hosen, hatte sich aber sein Hemd über den Kopf gezogen. Sie packte ihn bei der Hand, zog ihn zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Luft rein war, schlich sie, Marcus noch immer mit sich ziehend, zum Treppenabsatz.
»Wenn dich jemand so sieht, kriegst du eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Wir kommen nie unbemerkt
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