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Zurueck ins Glueck

Titel: Zurueck ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Higgins
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Caroline verstand ihn absichtlich falsch. »Aber gerne.«
     
    Luke Delaney war vor Verlegenheit hochrot angelaufen.
    »Ich glaube einfach nicht, dass du Hi zu der Frau gesagt
hast. Hast du nicht gesehen, was die beiden... du meine Güte!«
    »Ich hab die zwei erst gesehen, als wir schon fast über sie gestolpert sind, sonst hätte ich doch einen großen Bogen um sie gemacht«, log Gillian, wobei sie ihrer Stimme einen angewiderten Ton verlieh.
    »Aber du hast sie angesprochen.«
    »Sie hat mir direkt ins Gesicht gesehen. Da wäre es ziemlich unhöflich gewesen, sie nicht zu beachten, findest du nicht?«
    »Weiß nicht.« Luke hob die Schultern. »In so einer Situation war ich noch nie.«
    Gillian schlang die Arme um seine Taille. »Nein?«, schnurrte sie, dabei hob sie eine perfekt gezupfte Braue.
    Ihre Laune hatte sich beträchtlich gebessert. Als Cameron ihr ein paar Stunden zuvor eine schroffe Abfuhr erteilt hatte, war sie außer sich vor Wut gewesen – und hatte beschlossen, Luke als Rachewerkzeug zu benutzen. Und nun hatten sich die Dinge noch besser entwickelt, als sie zu hoffen gewagt hatte. Mit etwas Glück würde Caroline ihrem Bruder von der nächtlichen Begegnung erzählen, und Cameron würde von einem Anfall guter alter Eifersucht geplagt werden. Er mochte Luke offenbar sehr gern, was diesen zum perfekten Kandidaten für ihr Vorhaben machte. Gillian hatte nicht beabsichtigt, tatsächlich mit ihm zu schlafen, konnte aber der überwältigenden Anziehungskraft, die von ihm ausging, einfach nicht widerstehen.
    Der Sandstrand vor dem Rathnew Manor fühlte sich warm und weich unter ihren nackten Füßen an. Der Mond begann zu verblassen, er hing wie ein fahler Geist seines früheren Selbst am Himmel und spiegelte sich im
glatten Wasser der Irischen See wider. Gillian konnte sich der magischen Atmosphäre dieser Nacht nicht entziehen, und so kam es, dass sie sich mit diesem völlig fremden Mann auf ein wundervolles erotisches Abenteuer einließ.
    Luke sah ihr tief in die Augen. »Was ich vorhin meinte, war...«
    Sie schnitt ihm mit einem Kuss das Wort ab. »Was du gemeint hast, Luke Delaney, war, dass du nur nie erwischt worden bist.«

11. Kapitel
    S amantha verließ das kleine Krankenzimmer ihrer Mutter in einer Art zombieähnlicher Trance; dankbar dafür, dass sie zu dieser frühen Stunde niemandem begegnete. Ihre Mutter schlief tief und fest. Samantha wusste nicht genau, wie spät es war, aber es begann schon zu dämmern. Zum Glück stand ein Taxi vor dem Eingang des Krankenhauses.
    Sie stieg ein und nannte als Fahrtziel das Rathnew Manor.
    Während der Fahrt sprach sie kein Wort, sondern saß nur am ganzen Leibe schlotternd auf der Rückbank. Noch nicht einmal ihr dicker Pullover vermochte sie zu wärmen, obwohl sie sich förmlich in ihm verkroch. Der Fahrer ließ sie taktvoll in Ruhe.
    »Das macht zwanzig Euro«, sagte er, als er vor dem Manor hielt.
    »Wie bitte?« Samantha wurde jäh aus ihrer Benommenheit gerissen.
    »Zwanzig Euro vom Wicklow General bis hierher.«
    »O Gott, ich weiß gar nicht, ob ich Geld bei mir habe.« Panik stieg in ihr auf, als sie in den Taschen ihrer Jeans wühlte. Wendy hatte nicht daran gedacht, ihr etwas Bargeld dazulassen.
    »Jesus, das hat mir gerade noch gefehlt«, stöhnte der Taxifahrer. Dann ruhte sein Blick einen Moment lang auf
ihrem Gesicht, ehe er auf die auf dem Beifahrersitz liegende Ausgabe der Sunday World fiel.
    Grinsend griff er nach der Zeitung. »Sind Sie das hier?« Er deutete auf das Foto einer um die Ecke der Kirche von Fiddler’s Point stürmenden, völlig aufgelösten Braut.
    Samantha barg das Gesicht in den Händen.
    »Schon gut, Herzchen, ich weiß, was passiert ist. Steht alles hier auf Seite sieben – warten Sie, ich zeig’s Ihnen.« Er begann, die Seiten durchzublättern.
    »Nein, ich will das gar nicht sehen!«
    »Verstehe.« Der Mann nickte. »Ich sag Ihnen was – die Fahrt geht auf mich. In Ordnung?«
    »Vielen Dank.« Samantha kletterte eilig aus dem Wagen und verschwand im Hotel.
    Der Nachtportier war noch im Dienst, die Rezeption schwach erleuchtet.
    »Hallo, Madam.« Bei ihrem Anblick spielte ein leises Lächeln um seine Lippen, und Samantha fragte sich nervös, ob er die Sonntagszeitung auch schon gelesen hatte. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ja, meine Sachen sollten gestern in die... äh, die Hochzeitssuite gebracht werden. Können Sie mir sagen, ob das bereits geschehen ist oder ob sie noch in meinem alten Zimmer

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