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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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lächelte. Sie fror erst dann nicht mehr, wenn er sie in die Arme nahm – oder im Sommer ab fünfundzwanzig Grad.
    Er schielte zum Radiowecker auf dem Nachttisch neben ihm. Noch nie in seinem Leben hatte er richtig tief und fest geschlafen. Ständig schien er auf der Hut zu sein. Er konnte es sich nicht erklären und hielt es für ein Überbleibsel eines geheimnisvollen Schutzmechanismus’ aus seiner Kindheit. Mit dem Instinkt eines Tieres konnte er zu jeder Tages- und Nachtzeit in eine Art Halbschlaf fallen, in dem ihm nicht einmal das Flüstern des Windes entging. Diese Fähigkeit hatte zweifellos seine Vorteile für ihn als Arzt, der während eines 48-Stunden-Dienstes jede freie Minute zum Schlafen nutzen musste, um beim ersten Ton des Pagers wieder in Höchstform zu sein.
    Und so war er auch dieses Mal sofort hellwach, als das Telefon zu klingeln begann. Behände rollte er sich aus dem Bett, darauf bedacht, die Frau an seiner Seite nicht zu wecken. Seine Frau.
    Seine Finger fuhren mit leichtem Druck über die Stirn und massierten die pochenden Schläfen. Er hatte einen furchtbaren Traum gehabt. In letzter Zeit verfolgten ihn immer häufiger diese Bilder, die ihn schweißgebadet aus dem Schlaf schreckten und eine düstere Vorahnung in ihm heraufbeschworen.
    „ Iwanow“, murmelte er in den Hörer und legte dabei seine Hand wie einen Trichter um die Sprechmuschel, um seine Stimme zu dämpfen. Bereits nach den ersten Worten, denen er lauschte, war Danilo hellwach. Lauter als beabsichtigt rief er: „Doktor Bertram? Wo seid ihr? Ist Angel da? Ich will sofort mit ihm reden!“
    Als sie diesen Namen hörte, öffnete Karo blinzelnd die Augen. Dani lo stand mit dem Rücken zu ihr und hatte nicht bemerkt, dass sie ebenfalls aufgewacht war. Für einen Moment presste sie die Hand auf den Mund, um vor Überraschung nicht aufzuschreien. Ihr wurde eiskalt und nicht nur, weil Danilo das Bett verlassen hatte. Fröstelnd zog sie die Decke dichter um ihren nackten Körper.
    „ Wieso ist das nicht möglich? Was ist mit ihm? Antworte gefälligst! Sag mir, wo ihr seid! Was hat er? Verdammt, wo …“
    Karo war erschreckt zusammengezuckt. Selbst wenn er wütend war, ähnelte er Angel auf verblüffende Weise. Es kam nicht oft vor, dass er die Nerven verlor, deswegen hatte sie es beinahe verg essen. Ausgerechnet in diesem Augenblick fiel ihr wieder die hässliche Szene zwischen ihr und Angel in seinem Behandlungszimmer ein. Bis zu jenem Tag, als Doktor Bernd ihnen eröffnete, sie würden Vierlinge bekommen, hatte sie Angel einen derartigen Ausbruch von Jähzorn und Hass ebenfalls nicht zugetraut. Sie mühte sich, ihre Angst zu verdrängen.
    „Mein Gott , warum hast du das getan?“
    Inzwischen war auch das letzte bisschen Farbe aus Danilos Gesicht gewichen. Der Hörer drohte ihm aus seiner zitternden Hand zu gleiten. Mit der anderen wischte er sich den Schweißfilm von der Stirn.
    „ Halt den Mund! Sag nie wieder, dass du ihn liebst.“ Danilos Stimme wurde gefährlich leise. „Du hast es genauso bei … bei anderen versucht. Sag mir endlich, wo ihr seid! Du musst doch wissen, in welche Richtung ihr gefahren seid. … Ungefähr … Wer sie? Was sind das für Kerle?“, drängelte er ungehalten. „Ich brauche die Namen! Irgendetwas.“
    Er stand stocksteif und starrte mit aufgerissenen Augen und angehaltenem Ate m in die Luft. Sein Herz raste. „Wie soll ich etwas unternehmen, wenn ich nicht mal eine ungefähre … Was … was war das? Sina, was machen sie mit ihm?“
    Danilo stöhnte gequält auf. Er hatte eine Hand auf die Brust gepresst, während er Sina Bertram zuhörte. Plötzlich keuchte er heiser: „Um Gottes Willen, kein Atropin! … Nein, das ist gut so. Beeile dich. Sina? … Sina!“
    Er musterte den Telefonhörer eine Zeitlang, als wüsste er nichts damit anzufangen. Dann legte er ihn ohne ein weiteres Wort auf die Feststation.
    Karo sah ihren Mann fassungslos den Kopf schütteln. Seine breiten Schultern hoben und senkten sich heftig wie bei einem Anfall von Atemnot. Er spürte ihren fragenden Blick in seinem Rücken und drehte sich im Zeitlupentempo um. Er war leichenblass.
    „ Was hat sie gesagt?“
    Er schwieg aus Angst, ihm könnte die Stimme versagen. Seine Augen hielt er derart merkwürdig auf Karo geheftet, dass sich ihr Herz vor Angst beinahe überschlug.
    „Und versuche nicht, mich anzulügen, um mich zu schützen. “
    „Du willst die Wahrheit wissen?“
    „Nun, ja. Die Wahrheit ist fast immer zu

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