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Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Zurück ins Licht (Das Kleeblatt)

Titel: Zurück ins Licht (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Hand nervös über sein kurzes Haar , für Karo ein sicheres Zeichen absoluter Ratlosigkeit und Verwirrung. Genau wie Angel, schoss es ihr durch den Kopf. Sie sind sich so furchtbar ähnlich.
    „ Setz dich zu mir“, bat sie ihn. Mit einem kläglichen Lächeln streckte sie ihm die Hand entgegen und wiederholte ruhig: „Na, komm schon. Ich weiß, woran du denkst. Aber es wird sich nichts ändern zwischen uns. Ich empfinde so tief für dich und das bestimmt nicht aus einer Laune heraus. Ich liebe die sanfte Ordnung, die du in mein Leben gebracht hast. Ich liebe den Frieden und die Sicherheit, die die Jungs und ich mehr als alles andere brauchen. Ich möchte bei dir bleiben, selbst wenn Angel wieder zu Hause ist. Seit wir zusammen sind, hatte ich nie Zweifel daran, dass es für immer sein würde.“
    „Weil wir davon ausgegan gen sind, dass Angel für immer verschwunden bleibt.“
    „ Nein! Oh, was bist du bloß für ein sturer Esel! Ich habe dir mein Jawort gegeben, weil ich dich liebe!“ Sie packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn leicht, um ihre Worte zu unterstreichen. „Ich … liebe … dich.“
    „Und Angel?“
    Zwei Jahre waren vergangen. Was war in dieser Zeit nicht alles geschehen? Liebte Angel sie noch immer? Hatte er sie jemals so geliebt wie Danilo? Dermaßen selbstlos und aufrichtig?
    Sie fasste Danilos Hand und hob sie an ihre Wange. „Angel rettete mir und ich ihm das Leben. Dann begegneten wir uns nach Monaten“, ihre Stimme hob sich zu einem einzigen Vorwurf, „mehr oder weniger zufällig wieder und ich wurde schwanger. Die Babys kamen, aber Angel war nicht da. Ich war krank und wieder warst du es, der sich um mich kümmerte.“
    Eine wohltuende Ruhe legte sich über sie, als ihr bewusst wurde, dass sie diese Sicherheit tatsächlic h nur bei Danilo gespürt hatte. Er hatte sie an Angels Krankenbett sitzen sehen und danach monatelang gewartet, immer darauf hoffend, dass sie ihn bemerkte, dass sie ihn als Mann wahrnahm und nicht bloß den Freund von Angel oder netten Nachbarn in ihm sah. Still und leise hatte er die Kinder an sich gebunden und sich in ihr Leben eingeschlichen, bis sie nicht mehr wusste, wie sie ohne ihn zurechtkommen sollte. So war er eben. Er überlegte, was er wollte, und setzte es dann konsequent in die Tat um.
    „ Was ich damit sagen will: Ich habe Angel nie in dieser Weise gekannt wie dich. Ich habe dich nicht geheiratet, weil er plötzlich nicht mehr da war und ich einen Ersatz für ihn suchte.“ Als müsse sie ihren Worten durch Taten das nötige Gewicht verleihen, nahm sie seinen Kopf zwischen ihre Hände und küsste ihn. „Ich liebe dich.“
    „Aber, wenn Angel …“
    „Du tust, was für dich das Richtige ist, und ich ebenso. Und ich möchte bei dir sein, solange du mich möchtest.“
    „ Ich werde dich immer wollen.“
    „ Danilo, ich habe dich niemals als Ersatz für Angel gesehen. Von Anfang an hattest du deinen eigenen Platz in meinem Leben. Den kann dir niemand streitig machen.“

3 7. Kapitel
     
    Frithjof Peters kam gerne zu den Iwanows und das nicht allein deshalb, weil er Frühaufsteher war oder ihn das Thema Angel Stojanow von Berufs wegen interessierte. Seit Angels Verschwinden hatte er bereits des Öfteren die Gelegenheit gehabt, das harmonische Familienleben der Iwanows mitzuerleben. Seit einem Jahr waren Danilo und Karo verheiratet und es war unmöglich zu übersehen, dass die Liebe und Achtung der beiden zueinander seitdem noch gewachsen waren. Danilo trug seine Frau auf Händen und vergötterte die Kinder, welche ihn wie einen Vater liebten.
    Er dagegen, mit diesem Job, der für ihn zu einer Berufung geworden war, konnte es sich nicht leisten, Menschen zu nahe an sich heranzulassen. Einmal hatte er das vergessen und einer Frau sein Herz geöffnet. Mit einem kurzen Anflug von Wehmut dachte er an die einzige längere Beziehung zurück, die er trotz besseren Wissens zu einer wunderschönen, viel zu jungen und verwöhnten Frau eingegangen war. Sie hatte sich als die reinste Katastrophe für ihn herausgestellt, ihn Tag und Nacht mit Beschlag belegt und ihm den Kopf verdreht. Natürlich musste er die Schuld in seiner eigenen Hose suchen, denn seine Verliebtheit hatte ihn leichtsinnig und blind werden lassen – und einen seiner Männer fast das Leben gekostet, weil er einen Einsatz schlampig vorbereitet hatte.
    Seitdem nutzte er die Menschen aus, benutzte sie, wenn erforderlich, und hinterging sie oder verschwand einfach aus ihrem Leben. Er

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