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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Jemand flüstert: „Wartet, wartet!“ Wieder Bewegungen, näher diesmal, leise und schleichend. Dann wispert dieselbe Stimme: „Schnappt sie euch!“
    So schnell und kraftvoll, wie sie kann, rollt Katie sich von der Matratze zwischen die Füße der anderen. Sie fluchen laut. Katie glaubt, dass sie zu dritt sind. So klingt es jedenfalls und fühlt sich auch so an, als sie über sie stolpern und auf dem Boden landen.
    Katie dreht sich auf die Knie und stützt sich mit den Fingerspitzen ab. Sie spürt, wie zwei Füße nach ihr treten. Es ist dunkel, sie kann nichts erkennen. Sie rammt entschlossen den Ellbogen in die Richtung, wo sie einen Bauch vermutet. Dann hört sie ein lautes Ufff, als dem getroffenen Mädchen die Luft wegbleibt.
    Im Flur geht das Licht an und ein gelber Streifen erhellt den Raum. Eins der Mädchen liegt unter Katie begraben. Sie hält sich krümmend den Bauch. Knapp einen Meter entfernt an der Wand rappeln die beiden anderen sich auf. Die eine hält etwas Großes, Kantiges in der Hand. Es sieht hart und gefährlich aus, so viel kann Katie erkennen. Ein Stein.
    Ohne nachzudenken, springt Katie auf und tritt in derselben Bewegung um sich. Es geht schnell und sie trifft genau – so würde sie es kein zweites Mal hinbekommen. Aber das ist auch nicht nötig. Sie erwischt das Mädchen mit dem Stein genau im Schritt. Die Knie des Mädchens geben nach. Sie klappt ohne einen Laut zusammen und knallt auf den Boden.
    Die Letzte hebt die Hände. „Nein“, fleht sie. „Tu mir nichts, bitte!“ Aber Katie weiß, dass das ein Zeichen der Schwäche wäre und sie es ihnen nur leichter machen würde, sie irgendwann noch einmal zu überfallen.
    Mit geballter Faust schlägt sie zu. Ein Mal. Heftig. Sie spürt das Ziehen in den Schultermuskeln. Der Kopf des Mädchens fliegt zur Seite, gefolgt vom Körper. Sie vollführt eine halbe Drehung, dann geben ihre Beine nach. Im Sturz knallt sie mit dem Kopf gegen die Mauer.
    Katie schleppt die drei aus dem Zimmer. Im Flur haben sich ein paar Leute versammelt. Sie haben einen Großteil der Show mitbekommen. Zwei von ihnen helfen Katie mit dem letzten Mädchen. Keiner sagt etwas, aber ein paar von ihnen grinsen und irgendwo weiter hinten ist ein Kichern zu hören.
    Katie sagt: „Ich muss jetzt schlafen. Verpisst euch.“
    Sie liegt in der Dunkelheit und wartet auf den nächsten Angriff. Aber er bleibt aus. Sie lassen sie in Ruhe.
    Nach dieser Nacht verhalten sich alle ganz anders. Sie merkt das genau. Vor allem die Mädchen wollen in ihrer Nähe sein. Sie möchten so sein wie sie. Ein paar – die noch nicht an der Nadel hängen – hören auf, sich zu prostituieren, und versuchen, sich stattdessen mit Klauen und kleinen Betrügereien durchzuschlagen. So wie Katie.
    Wer aber jeden Tag Stoff braucht, kommt auf die Art nicht weit. So großen Bedarf kann man nur mit Prostitution oder richtigen Einbrüchen finanzieren. Und für große Brüche sind sie noch nicht bereit. Die meisten im Haus sind zwischen dreizehn und siebzehn Jahren alt.
    Manchmal denkt Katie an Nicholas. Dann fragt sie sich, wie es ihm wohl geht und was später mal aus ihm werden wird. Wohin wird es ihn verschlagen? Wo wird er wohnen?
    Aber sie kann nicht zurück. Sie ist nicht mehr dieselbe. Die alte Katie ist zwar immer noch irgendwo tief in ihr drin, aber sie kommt nicht mehr raus. Sie ist nur eine Stimme, ein Flüstern, ein Trost, wenn die Nacht kalt ist und Katie die seltenen Zweifel kommen.

4
    â€žWir gehen noch mal die Sache mit dem Revolver durch“, sagte Lena Kristine Sigvardsen Moe. „Wie sicher sind wir?“
    â€žAlso.“ Kruse seufzte und zuckte die Schultern. Er rollte mit dem Bürostuhl rückwärts. „Wir wissen mit hundertprozentiger Sicherheit, dass es sich um den Revolver des Pflegevaters handelt. Das war von Anfang an klar. Die Waffe war registriert, alles korrekt. Schützenverein und die ganze Soße.“
    â€žOkay“, sagte Lena Kristine Sigvardsen Moe. „Wie sicher wissen wir, dass die Waffe in Gebrauch war, als der Pflegevater und die Schwester verschwanden?“
    â€žIn diesem Punkt können wir nicht absolut sicher sein. Von den Schüssen, die damals abgegeben wurden, sind nie Reste von Patronenhülsen oder die Patronen selbst gefunden worden.“
    â€žAber die Wahrscheinlichkeit, dass genau

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