Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
wir Sie vor ei­nem der­art of­fe­nen Un­ter­neh­men ge­warnt. Den­ken Sie doch nicht, daß Sie mit ei­nem ein­zi­gen Raum­schiff den Mars an­flie­gen kön­nen. Ih­re TI­TAN ist schon mit­ten im Raum ge­or­tet und höchst­wahr­schein­lich mit Su­per­waf­fen ver­nich­tet wor­den. Es dürf­te uns sehr schwer fal­len, den Pla­ne­ten auf die­sem We­ge zu er­rei­chen. Da­für ha­ben wir ein­fach nicht die nö­ti­gen Kennt­nis­se. Wol­len Sie et­wa ei­ne weit über­le­ge­ne Macht mit Raum­schif­fen an­grei­fen, die noch nicht ein­mal den Bruch­teil der Licht­ge­schwin­dig­keit er­rei­chen? Die De­ne­ber be­herrsch­ten schon die über­licht­schnel­le Raum­fahrt, als un­se­re Vor­fah­ren noch nach Wur­zeln gru­ben. Ich sa­ge Ih­nen als Ex­per­te des rus­si­schen Ge­heim­diens­tes, daß nie­mand von uns ge­gen den Wil­len die­ser Teu­fel den Mars er­rei­chen wird. Es ist un­ge­fähr so, als woll­ten Sie mit ei­ner stump­fen Lan­ze ge­gen ei­ne ka­no­nen­be­wehr­te Pan­zer­stel­lung an­ren­nen.«
    Der Rus­se schwieg. Ich dach­te an die grau­en­haf­ten Waf­fen, die wir in den al­ten Mond­städ­ten ge­fun­den hat­ten. Nur einen win­zi­gen Bruch­teil da­von hat­ten wir bis jetzt be­herr­schen ge­lernt.
    »Noch ha­ben wir Zeit«, sag­te Ka­re­nin in die Stil­le hin­ein. »Noch sind die Frem­den nicht zahl­reich ge­nug. Es dau­ert lan­ge, bis sie ih­ren kon­ser­vier­ten Nach­wuchs auf­ge­zo­gen ha­ben. Auch die un­be­greif­li­che Bio­lo­gie ei­nes Ster­nen­vol­kes kann nicht zau­bern. Wä­re der Pro­zeß­ab­lauf schon wei­ter fort­ge­schrit­ten, brauch­ten sie nicht die­se Um­we­ge zu be­schrei­ten. Sie hät­ten es dann nicht nö­tig, Nach­ah­mun­gen wirk­li­cher Men­schen in un­se­re wich­tigs­ten In­dus­trie­zen­tren und Re­gie­rungs­stel­len ein­zu­schmug­geln. Dann wür­den sie ein­fach an­grei­fen, ver­ste­hen Sie!«
    Ja, wir ver­stan­den sehr gut. Han­ni­bals Fo­lie hat­te ei­ne graue Fär­bung an­ge­nom­men. Er moch­te wohl dar­an den­ken, daß wir ur­sprüng­lich eben­falls auf der TI­TAN ge­we­sen wa­ren. Er als Ers­ter Waf­fen­of­fi­zier, ich als Kom­man­dant. Nun war das Rie­sen­schiff al­so ver­nich­tet wor­den.
    Der Al­te blieb dicht vor uns ste­hen. Wir konn­ten nur sei­nen ge­beug­ten Rücken se­hen.
    »Sie soll­ten wis­sen, daß es auf der Er­de de­ne­bi­sche Men­schen-Nach­ah­mun­gen gibt, die wir kaum noch iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Die be­kann­ten Halb­ro­bo­ter-Kon­struk­tio­nen mit stäh­ler­nen Kno­chen­ge­rüs­ten sind ver­schwun­den. Auf der Ba­sis ei­ner phan­tas­ti­schen Bio­lo­gie muß es ge­lun­gen sein, mensch­li­ches Ge­we­be in je­der Form ein­wand­frei zu züch­ten und da­mit so­ge­nann­te Roh­kör­per her­zu­stel­len, die im letz­ten Sta­di­um der Ent­wick­lung mit frem­den Ge­hir­n­en aus­ge­stat­tet wer­den. Fra­gen Sie uns nicht, wie das ge­macht wird. Wir ha­ben in letz­ter Zeit selbst ge­lernt, wich­ti­ge Or­ga­ne und Glie­der in der Re­tor­te zu züch­ten. Schließ­lich schrei­ben wir das Jahr 2004; das Wis­sen über den ge­heim­nis­vol­len Grund­stoff Pro­to­plas­ma ist er­heb­lich er­wei­tert und ver­tieft wor­den. Un­se­re ein­zi­ge Waf­fe zur Er­ken­nung ist der Ul­tra­schall-Test ge­blie­ben. De­ne­bi­sche Ge­hir­ne sind da­für hoch­emp­find­lich. Schwin­gun­gen über acht­zehn- bis zwan­zig­tau­send Hertz stür­zen die frem­den Zell­ver­bin­dun­gen in ei­ne Art Cha­os. Die Un­be­kann­ten ah­nen noch nicht, daß wir dies her­aus­ge­fun­den ha­ben. Sie wer­den aus den Mi­kro-Werk­stät­ten der GWA Spe­zi­al­sen­der er­hal­ten, die Sie aber nur im äu­ßers­ten Not­fall an­wen­den dür­fen.«
    Ich dach­te an ei­ne fas­zi­nie­ren­de Frau, die wir vor ei­ni­gen Mo­na­ten über­wäl­ti­gen konn­ten. Gun­dry Pon­ja­res be­saß den Kör­per ei­nes Men­schen, aber das Ge­hirn ei­nes ab­so­lut Frem­den. Was war aus ihr ge­wor­den? Ich wuß­te nur, daß sie un­se­ren Wis­sen­schaft­lern an­ver­traut wor­den war. Wie ich den Al­ten kann­te, woll­te er durch Ana­ly­sen neue Er­kennt­nis­se ge­win­nen.
    »Es wird Zeit. Sind Sie fer­tig?«
    Der Rus­se

Weitere Kostenlose Bücher