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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hun­dert Ki­lo­me­ter kei­ne Rol­le, nicht wahr. Ra­dio­ak­ti­ve Wol­ken­bän­ke sind über den Platz ge­weht wor­den. Wir ge­ben ihn aber nicht gern auf. Ge­hen Sie al­so bes­ser in den ab­ge­schirm­ten Kas­ten­wa­gen.«
    Wir stie­gen ein. Vor­her warf ich noch einen Blick in die Run­de. Da er­kann­te ich, wo wir ei­gent­lich wa­ren.
    Bei die­ser An­la­ge han­del­te es sich um kei­nen ge­wöhn­li­chen Flug­platz, son­dern um einen gi­gan­ti­schen Raum­ha­fen, von dem zwei­fel­los die größ­ten Mond­schif­fe star­ten konn­ten.
    Weit im Hin­ter­grund be­merk­te ich einen cha­rak­te­ris­ti­schen Turm. Es war ein Gi­gant aus Stahl­be­ton und hoch­ver­dich­te­ten Le­gie­run­gen. Rie­si­ge An­ten­nen rag­ten aus den vier wur­mar­ti­gen Tur­men­den her­aus. Es sah so aus, als hät­te sich der Bau an der Spit­ze ge­spal­ten.
    Das war der große Raum­ha­fen von Tu­r­in­ss­ka­ja Kult­ba­sa, dar­an gab es kei­nen Zwei­fel.
    Ka­re­nin schi­en zu er­fas­sen, daß ich den Platz er­kann­te. Er nick­te be­däch­tig und schloß die Wa­gen­tür. Die strah­lungs­si­che­ren Fens­ter ver­schlei­er­ten et­was den Aus­blick.
    »Sie wis­sen, wo Sie sind, ja? Das ist ei­ner un­se­rer wich­tigs­ten Raum­hä­fen. Wahr­schein­lich ist des­halb hier ei­ne ein­ge­la­ger­te Bom­be hoch­ge­gan­gen. Wir ha­ben die At­ten­tä­ter nicht ent­deckt. Da­zu hät­ten wir schon mit ei­nem haar­fei­nen Sieb die höchs­ten Schich­ten der Io­no­sphä­re ab­su­chen müs­sen. Je­mand hat sich selbst ge­op­fert. Es fragt sich nur, ob das frei­wil­lig ge­sche­hen ist. Sie wis­sen doch, daß ein Mann in Tief­hyp­no­se recht viel an­stel­len kann.«
    Mir schi­en, als wä­re der Fall längst nicht so harm­los ge­we­sen, wie der Mann im Mo­ment den Ein­druck zu er­we­cken ver­such­te.
    »Ha­ben Sie Mons­tren ge­faßt? Nach­ah­mun­gen von Men­schen? Oder sind Sie zu spät auf den Trick ge­kom­men?«
    Er lach­te tro­cken.
    Als der Wa­gen mit auf­heu­len­der Ga­stur­bi­ne an­ruck­te, sag­te er in­halts­schwer:
    »Ges­tern wa­ren wir ge­zwun­gen, den Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter auf ei­ner In­spek­ti­ons­rei­se ver­un­glücken zu las­sen. Das Le­ben der bei­den Pi­lo­ten muß­te ge­op­fert wer­den, um den Un­fall un­ver­däch­tig er­schei­nen zu las­sen. Der Mi­nis­ter rea­gier­te sehr ei­gen­ar­tig auf Ul­tra­schall, ver­ste­hen Sie! Mor­gen fin­det in Mos­kau ein Staats­be­gräb­nis statt. Wir wis­sen noch nicht, wie­viel men­schen­ähn­li­che Nach­ah­mun­gen das Mon­s­trum zur letz­ten Ru­he be­glei­ten wer­den.«
    Han­ni­bal schi­en plötz­lich zu frös­teln. So ver­hielt sich das al­so! Auch bei den Rus­sen hat­ten sich die­se Teu­fel ein­ge­schli­chen. Ei­gent­lich hat­ten wir das auch nicht an­ders er­war­tet.
    Wir schwie­gen, bis der Wa­gen vor ei­nem Flug­schrau­ber hielt. Es schi­en ei­ne Pri­vat­ma­schi­ne zu sein. Drau­ßen ras­ten Fahr­zeu­ge der Platz­po­li­zei vor­über.
    Wir stie­gen um. Au­gen­bli­cke spä­ter wa­ren wir wie­der in der Luft.
    Dicht hin­ter den Be­gren­zun­gen des Raum­ha­fens von Tu­r­in­ss­ka­ja Kult­ba­sa be­gann ei­ne stei­ni­ge Step­pen­land­schaft. Wir be­fan­den uns in der mitt­le­ren si­bi­ri­schen Hoch­ebe­ne. Wei­ter nörd­lich, bei dem kla­ren Him­mel zu er­ken­nen, rag­ten die Fels­mas­sen des An­lon-Ge­bir­ges em­por.
    Ich forsch­te in mei­nem Ge­dächt­nis nach. In die­ser Ge­gend muß­te ei­nes der größ­ten und wich­tigs­ten Wer­ke für Raum­schif­fe und ato­ma­re Schiffs­an­trie­be lie­gen. Was hat­ten wir hier zu su­chen?
    Ich wand­te mich nach dem Start an Oberst Ka­re­nin.
    »Ich dach­te. Ihr Haupt­quar­tier lä­ge in Mos­kau?«
    »Das scheint nur so. Es wur­de längst aus Si­cher­heits­grün­den ver­legt. Da vorn taucht Wol­kow­grad auf. Sie wis­sen, un­se­re größ­ten In­dus­tri­en für Raum­fahrt nicht weit süd­lich vom Po­lar­kreis. Dort dürf­ten nun schät­zungs­wei­se tau­send Ih­rer bes­ten Wis­sen­schaft­ler ar­bei­ten. Sie wer­den auch vie­le Spe­zia­lis­ten der GWA tref­fen.«
    Er schwieg wie­der wie ein Grab. Mir wur­de all­mäh­lich un­ge­müt­lich. Die­se neue

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