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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kno­chen­ge­rüs­te vor dem Rönt­gen­schirm leicht er­kenn­bar ge­we­sen. Das war nun vor­bei!
    Vor uns saß ein her­vor­ra­gend durch­ge­bil­de­ter Kör­per, der von un­glaub­li­chen Kön­nern ge­züch­tet wor­den war. Wor­aus aber? Das war noch die Fra­ge. Wie wur­den die Grund­stof­fe er­zeugt? Aus dem ur­sprüng­li­chen Pro­to­plas­ma oder aus or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen, die in ih­rer ge­wohn­ten Zu­sam­men­set­zung schon exis­tier­ten? Das wä­re na­tür­lich sehr viel ein­fa­cher ge­we­sen.
    Ich sah auf den be­haar­ten Handrücken des an­geb­li­chen Men­schen. Al­les war völ­lig nor­mal, so­gar er­schre­ckend gut durch­ge­bil­det.
    Daß die Frem­den vom vier­ten Pla­net der Son­ne De­neb ge­nia­le Tech­ni­ker wa­ren, wuß­ten wir schon lan­ge. Wir brauch­ten uns nur die auf dem Mond ge­fun­de­nen Ma­gnet­fil­me der ver­nich­tend ge­schla­ge­nen Mar­sia­ner an­zu­se­hen. Die Ge­scheh­nis­se la­gen nun schon mehr als 187.000 Jah­re ir­di­scher Zeit­rech­nung zu­rück, doch die De­ne­ber wa­ren im­mer noch da.
    Ih­re phan­tas­ti­sche Bio­lo­gie hat­te es ge­schafft, den Nach­wuchs im em­bryo­na­len Zu­stand zu kon­ser­vie­ren. Wir hat­ten fest­ge­stellt, daß man die­sen Schritt we­gen der da­mals vor­herr­schen­den Strah­lung auf dem Mond ge­tan hat­te. Da auch der Mars im Zu­ge die­ses längst ver­gan­ge­nen Raum­krie­ges ver­seucht wor­den war, hat­ten die dor­ti­gen De­ne­ber eben­falls ih­ren Nach­wuchs kon­ser­viert. Jetzt, nach­dem es prak­tisch kei­ne Strah­lung mehr gab, soll­ten die Nach­kom­men er­wa­chen, wach­sen und her­an­rei­fen.
    Ein gan­zes Volk war im Be­griff, neu zu er­ste­hen. Zehn­tau­sen­de die­ser Kei­me hat­ten wir schon auf dem Mond ver­nich­tet. Wei­te­re Zehn­tau­sen­de muß­ten aber un­ge­stört auf dem Mars her­an­wach­sen. Wahr­schein­lich wa­ren schon al­le Keim­lin­ge aus den selt­sa­men Brut­be­häl­tern ge­nom­men wor­den. Si­cher­lich be­fan­den sie sich be­reits im frü­hen Kind­heits­sta­di­um, und die we­ni­gen er­wach­se­nen Wis­sen­schaft­ler, die sich vor die­sen un­er­meß­li­chen Zeiträu­men eben­falls hat­ten kon­ser­vie­ren las­sen, über­wach­ten und be­hü­te­ten den Rei­fe­vor­gang.
    Wir wuß­ten, daß es nur re­la­tiv we­ni­ge sein konn­ten. Das war un­ser Glück, da sie sonst wohl mit ganz an­de­ren Mit­teln an­ge­grif­fen hät­ten. Na­tür­lich brauch­ten sie wie­der ei­ne Hei­mat­welt, nach­dem De­neb IV von der mar­sia­ni­schen Raum­flot­te un­ter dem sa­gen­haf­ten Ad­mi­ral Sag­hon ver­nich­tet wor­den war.
    Wir hat­ten schon vor Mo­na­ten fest­ge­stellt, daß über­all auf der Er­de ge­heim­nis­vol­le Ma­schi­nen­tei­le und an­de­re Ge­gen­stän­de fa­bri­ziert wur­den. Die Auf­trag­ge­ber wa­ren un­be­kannt, zu­min­dest aber her­vor­ra­gend ge­tarnt. Es sah so aus, als wür­den wir die­sen Frem­den die wich­tigs­ten Fer­tig­fa­bri­ka­te für Raum­schif­fe, Waf­fen und Kraft­sta­tio­nen Lie­fern.
    Die ame­ri­ka­ni­sche Zen­tra­le der De­ne­ber hat­ten wir aus­he­ben kön­nen, doch nun stan­den wir im tiefs­ten Si­bi­ri­en wie­der vor ei­nem An­ge­hö­ri­gen die­ses Vol­kes. Er hat­te sei­nen ei­gent­li­chen Kör­per auf­ge­ge­ben und sein voll­ent­wi­ckel­tes Ge­hirn in die mensch­li­che Nach­ah­mung ver­set­zen las­sen. Die­se In­tel­li­gen­zen schie­nen das Ver­fah­ren ein­wand­frei zu be­herr­schen. Noch hat­ten wir kei­nen Ver­sa­ger ent­deckt. So et­was schi­en es über­haupt nicht zu ge­ben.
    Ich be­schäf­tig­te mich un­ge­stört mit die­sen Tat­sa­chen. Selbst wenn der falsche Mar­schall über te­le­pa­thi­sche Kräf­te ver­fü­gen soll­te, konn­te er die ope­ra­ti­ve Be­wußt­seinss­per­re mei­nes Ge­hirns nie­mals durch­drin­gen. Das hat­ten die Er­fah­run­gen hun­dert­pro­zen­tig be­wie­sen.
    Po­trins­kij brauch­te lan­ge, bis er zu dem Ent­schluß ge­kom­men war.
    »Über wel­che wis­sen­schaft­li­che Kennt­nis­se ver­fü­gen Sie ei­gent­lich?« kam er auf sei­ne vor­her­ge­hen­de Fra­ge zu­rück.
    »Ihr Va­ter be­schäf­tig­te sich nach den Un­ter­la­gen

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