Zutritt verboten
nur beipflichten können. Schließlich hatte ich die Monstren des Urwaldes erlebt. Sie durften sich einfach nicht fortpflanzen.
Nur ein kleiner Haken war allerdings bei der Sache! Als Deneber sprach er todsicher nicht im Interesse der Menschheit.
»Ich verstehe auch das«, nickte ich müde.
»Anerkennenswert. Sie können schließlich nichts dafür. Da Sie so vernünftig sind und die Sachlage sehr genau kennen, biete ich Ihnen den Posten eines Aufsehers an. Jemand muß da oben da sein, der mit scharfen Sinnen über jene negativen Geschöpfe wacht, die wir zwangsläufig auch zum Mond bringen müssen. Ein neues Gesetz verbietet den Abschuß. Wir müssen uns danach richten. Nun haben wir jedoch die Erfahrung gemacht, daß normale Menschen nicht als Wachen geeignet sind. Das können nur positive Mutanten mit geschärften oder nichtmenschlichen Sinnen. Es ist also so, daß wir weitestgehend auf normal-menschliche Wachen verzichten. Damit wird Ihnen eine Aufgabe übertragen, die Sie sicherlich befriedigen wird. Sie erhalten elektrische Schockwaffen, mit denen Sie Ihre Autorität durchsetzen können. Wollen Sie das?«
Ich sah den Kleinen an. Tief in seinen Augen glaubte ich ein Glühen wahrzunehmen. Der Marschall hatte genau das ausgesprochen, was unser positronisches Riesengehirn als Wahrscheinlichkeitswert ausgerechnet hatte. Natürlich wurde versucht, klardenkende Menschen dort oben auszuschalten. Was verbarg sich hinter diesen so großartig getarnten und einleuchtend erklärbaren Plänen?
Es war alles so logisch, zu sauber durchdacht! Nirgends gab es einen Angriffspunkt, und jeder vernünftige Mensch mußte einsehen, daß die Methode der Bewachung absolut stichhaltig und sogar rechtlich einwandfrei war.
Man konnte normalen Menschen kaum zumuten, mit diesen körperlich und seelisch Entarteten ständig in Kontakt zu kommen. Psychische Schäden konnten sich einstellen. Das war alles vollkommen klar und logisch begründet.
»Ja, unter diesen Umständen werden wir wohl mitmachen«, sagte ich zögernd. »Was meinst du, Kleiner?«
»Ich denke, daß wir es nicht besser treffen können. Aber, Marschall, ohne eine gutfunktionierende Waffe gehe ich nicht als Posten in ein Lager der Negativen. Funktionieren denn diese elektrischen Schockgewehre? Oder sind es Pistolen?«
»Das werden Sie schon sehen«, erklärte er lächelnd. »Sie arbeiten ausgezeichnet. Entsprechende Versuche sind vorgenommen worden. Die Negativen verfügen über ein Nervensystem, das damit zu beeinflussen ist. Schön – ich danke Ihnen. Sie werden dem menschlichen Kommandeur der Monstrenstation natürlich unterstellt sein, desgleichen den wenigen anwesenden Offizieren. Ansonsten ist es aber Ihre Aufgabe, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, Lebensmittel zu verteilen, sowie sonstige Bedarfsgüter anzufordern und zu verwalten. Für diesen Aufgabenbereich benötigen wir positive Mutanten mit Verstand. Leben Sie wohl, und seien Sie nicht verbittert. Es ist für Sie die beste Lösung.«
Er verabschiedete uns mit einem leichten Kopfnicken. Als wir von den beiden Wachen hinausgeführt wurden, machte ich eine geistige Notiz.
Woher kamen so plötzlich diese vielerwähnten Schockwaffen? Ich konnte mich nicht erinnern, jemals davon gehört zu haben. In den GWA-Labors standen zwar Maschinen dieser Art, aber die waren nicht transportabel.
Oder hatten die Russen ihre Entwicklung schneller vorangetrieben? Wir hatten keinen besonderen Wert darauf gelegt, da die Angehörigen der GWA in ihren harten Einsätzen immer auf tödlich wirksame Waffen angewiesen waren. Elektrische
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