Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
nur beipflich­ten kön­nen. Schließ­lich hat­te ich die Mons­tren des Ur­wal­des er­lebt. Sie durf­ten sich ein­fach nicht fort­pflan­zen.
    Nur ein klei­ner Ha­ken war al­ler­dings bei der Sa­che! Als De­ne­ber sprach er tod­si­cher nicht im In­ter­es­se der Mensch­heit.
    »Ich ver­ste­he auch das«, nick­te ich mü­de.
    »An­er­ken­nens­wert. Sie kön­nen schließ­lich nichts da­für. Da Sie so ver­nünf­tig sind und die Sach­la­ge sehr ge­nau ken­nen, bie­te ich Ih­nen den Pos­ten ei­nes Auf­se­hers an. Je­mand muß da oben da sein, der mit schar­fen Sin­nen über je­ne ne­ga­ti­ven Ge­schöp­fe wacht, die wir zwangs­läu­fig auch zum Mond brin­gen müs­sen. Ein neu­es Ge­setz ver­bie­tet den Ab­schuß. Wir müs­sen uns da­nach rich­ten. Nun ha­ben wir je­doch die Er­fah­rung ge­macht, daß nor­ma­le Men­schen nicht als Wa­chen ge­eig­net sind. Das kön­nen nur po­si­ti­ve Mu­tan­ten mit ge­schärf­ten oder nicht­mensch­li­chen Sin­nen. Es ist al­so so, daß wir wei­test­ge­hend auf nor­mal-mensch­li­che Wa­chen ver­zich­ten. Da­mit wird Ih­nen ei­ne Auf­ga­be über­tra­gen, die Sie si­cher­lich be­frie­di­gen wird. Sie er­hal­ten elek­tri­sche Schock­waf­fen, mit de­nen Sie Ih­re Au­to­ri­tät durch­set­zen kön­nen. Wol­len Sie das?«
    Ich sah den Klei­nen an. Tief in sei­nen Au­gen glaub­te ich ein Glü­hen wahr­zu­neh­men. Der Mar­schall hat­te ge­nau das aus­ge­spro­chen, was un­ser po­sitro­ni­sches Rie­sen­ge­hirn als Wahr­schein­lich­keits­wert aus­ge­rech­net hat­te. Na­tür­lich wur­de ver­sucht, klar­den­ken­de Men­schen dort oben aus­zu­schal­ten. Was ver­barg sich hin­ter die­sen so groß­ar­tig ge­tarn­ten und ein­leuch­tend er­klär­ba­ren Plä­nen?
    Es war al­les so lo­gisch, zu sau­ber durch­dacht! Nir­gends gab es einen An­griffs­punkt, und je­der ver­nünf­ti­ge Mensch muß­te ein­se­hen, daß die Me­tho­de der Be­wa­chung ab­so­lut stich­hal­tig und so­gar recht­lich ein­wand­frei war.
    Man konn­te nor­ma­len Men­schen kaum zu­mu­ten, mit die­sen kör­per­lich und see­lisch Ent­ar­te­ten stän­dig in Kon­takt zu kom­men. Psy­chi­sche Schä­den konn­ten sich ein­stel­len. Das war al­les voll­kom­men klar und lo­gisch be­grün­det.
    »Ja, un­ter die­sen Um­stän­den wer­den wir wohl mit­ma­chen«, sag­te ich zö­gernd. »Was meinst du, Klei­ner?«
    »Ich den­ke, daß wir es nicht bes­ser tref­fen kön­nen. Aber, Mar­schall, oh­ne ei­ne gut­funk­tio­nie­ren­de Waf­fe ge­he ich nicht als Pos­ten in ein La­ger der Ne­ga­ti­ven. Funk­tio­nie­ren denn die­se elek­tri­schen Schock­ge­weh­re? Oder sind es Pis­to­len?«
    »Das wer­den Sie schon se­hen«, er­klär­te er lä­chelnd. »Sie ar­bei­ten aus­ge­zeich­net. Ent­spre­chen­de Ver­su­che sind vor­ge­nom­men wor­den. Die Ne­ga­ti­ven ver­fü­gen über ein Ner­ven­sys­tem, das da­mit zu be­ein­flus­sen ist. Schön – ich dan­ke Ih­nen. Sie wer­den dem mensch­li­chen Kom­man­deur der Mons­tren­sta­ti­on na­tür­lich un­ter­stellt sein, des­glei­chen den we­ni­gen an­we­sen­den Of­fi­zie­ren. An­sons­ten ist es aber Ih­re Auf­ga­be, für Ru­he und Ord­nung zu sor­gen, Le­bens­mit­tel zu ver­tei­len, so­wie sons­ti­ge Be­darfs­gü­ter an­zu­for­dern und zu ver­wal­ten. Für die­sen Auf­ga­ben­be­reich be­nö­ti­gen wir po­si­ti­ve Mu­tan­ten mit Ver­stand. Le­ben Sie wohl, und sei­en Sie nicht ver­bit­tert. Es ist für Sie die bes­te Lö­sung.«
    Er ver­ab­schie­de­te uns mit ei­nem leich­ten Kopf­ni­cken. Als wir von den bei­den Wa­chen hin­aus­ge­führt wur­den, mach­te ich ei­ne geis­ti­ge No­tiz.
    Wo­her ka­men so plötz­lich die­se vie­ler­wähn­ten Schock­waf­fen? Ich konn­te mich nicht er­in­nern, je­mals da­von ge­hört zu ha­ben. In den GWA-La­bors stan­den zwar Ma­schi­nen die­ser Art, aber die wa­ren nicht trans­por­ta­bel.
    Oder hat­ten die Rus­sen ih­re Ent­wick­lung schnel­ler vor­an­ge­trie­ben? Wir hat­ten kei­nen be­son­de­ren Wert dar­auf ge­legt, da die An­ge­hö­ri­gen der GWA in ih­ren har­ten Ein­sät­zen im­mer auf töd­lich wirk­sa­me Waf­fen an­ge­wie­sen wa­ren. Elek­tri­sche

Weitere Kostenlose Bücher