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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Schock­waf­fen wa­ren für uns un­dis­ku­ta­bel. Bes­ten­falls wä­ren sie für den nor­ma­len Po­li­zei­ein­satz ge­eig­net ge­we­sen.
    Das muß­te so­fort nach­ge­prüft wer­den. Die Sa­che war wich­tig.
    In die­se Ge­dan­ken ver­sun­ken, kam ich wie­der in der al­ten Un­ter­kunft an. Hin­ter dem Git­ter der Nach­bar­zel­le lach­ten die bei­den Köp­fe.
    »Hal­lo«, sag­te Tor­by. »Ihr seid ges­tern schon an­ge­kom­men, wie? Ralph kennt ihr ja schon. Ihr seht ei­gent­lich ganz nor­mal aus, den­ke ich. Was meinst du?«
    Der lin­ke Kopf dreh­te sich zum rech­ten um. Ralph schi­en et­was schläf­rig zu sein.
    »Laß mich in Ru­he«, brumm­te der an­de­re Mund. »Ich ha­be we­gen dei­ner Sin­ge­rei die gan­ze Nacht nicht schla­fen kön­nen. Die se­hen nur so nor­mal aus, sonst wä­ren sie nicht hier.«
    Tor­by lach­te. Dann er­hob der Ti­ta­nen­kör­per win­kend die lin­ke Hand.
    »Wir se­hen uns noch. Habt ihr auch die Pos­ten als Auf­se­her an­ge­nom­men?«
    »Wie – das hat man euch auch an­ge­bo­ten?« frag­te ich über­rascht.
    »Si­cher, ob­wohl wir zwei sind. Wenn ich schla­fe, kann Ralph auf­pas­sen. Wir ha­ben eben den Vor­teil, daß wir nur einen Kör­per be­sit­zen.«
    Jetzt lach­ten sie bei­de. Laut und fröh­lich. Sie schie­nen sich aus der ver­fah­re­nen La­ge we­nig zu ma­chen.
    »Nicht schlecht«, grins­te der Klei­ne, der vor dem zwei­köp­fi­gen Rie­sen­mu­tan­ten je­de Scheu ver­lo­ren hat­te. »Und was pas­siert, wenn der Kör­per ein­mal mü­de wird? Dann schlaft ihr wohl al­le zwei, was?«
    »Gibt es nicht!« be­haup­te­te Ralph em­pört. »Die Wis­sen­schaft­ler sa­gen, das müß­te mit den Funk­tio­nen un­se­rer Ge­hir­ne zu­sam­men­hän­gen. Wir wer­den mü­de, un­ser Kör­per aber nicht. Wir schla­fen im­mer ab­wech­selnd, we­nigs­tens ha­ben wir es bis­her ge­tan. Der Wald war ge­fähr­lich, aber das wißt ihr ja. He – Tor­by, hör auf mit dem Bauch zu zu­cken. Das stört mich.«
    »Es ist auch mein Bauch«, mein­te der lin­ke Kopf. »Und wenn ich da­mit zu­cken will, dann zu­cke ich eben.«
    »Das wer­den wir se­hen. Bist du fer­tig?« reg­te sich der rech­te Kopf auf.
    Von da an küm­mer­ten sie sich nicht mehr um uns. Der geis­ti­ge Zwei­kampf sah selt­sam aus. Die mäch­ti­gen Ar­me glit­ten halb em­por und wur­den dann von der an­de­ren Kraft wie­der nie­der­ge­zwun­gen.
    Der ei­ne Wäch­ter sag­te grin­send:
    »Jetzt ver­su­chen sie wie­der, sich ge­gen­sei­tig die Faust un­ters Kinn zu set­zen. Wir ha­ben noch fünf Mi­nu­ten Zeit. Wollt ihr zu­se­hen?«
    Ich ver­nein­te stumm.
    »Na, dann eben nicht. Los, rein mit euch. Heu­te gibt es gu­tes Es­sen, nach­her kommt noch ein­mal der Arzt. Ihr er­hal­tet Sprit­zen für den An­druck im Raum­schiff. Sonst noch et­was?«
    Nein, wir hat­ten kei­ne Wün­sche mehr. Die Wa­chen zo­gen sich zu­rück.
    Ne­ben­an brüll­te ei­ner. Ich wuß­te nicht, wel­cher Kopf in dem Psy­chos­piel ver­lo­ren hat­te. Je­den­falls schi­en es – den bös­ar­ti­gen Wor­ten nach zu ur­tei­len – ziem­lich weh zu tun.
    »Das sind viel­leicht Brü­der!« mein­te Han­ni­bal fas­sungs­los. »Hast du das je­mals für mög­lich ge­hal­ten? So ei­ne Prü­ge­lei ha­be ich noch nie er­lebt, mein Wort dar­auf.«
    »Den­ke lie­ber an un­se­re lang­sam il­lu­so­risch wer­den­den Nach­rich­ten«, sag­te ich be­un­ru­higt. »Wo, zum Teu­fel, bleibt TS-19? Mor­gen früh star­ten wir.«
    Er mur­mel­te et­was und leg­te sich aufs Bett.
    »Ab­war­ten, Großer. Was denkst du wohl, wie un­se­re Ma­schi­ne­rie auf Hoch­tou­ren ar­bei­tet! Der Al­te wird mit Licht­ge­schwin­dig­keit durch das Haupt­quar­tier sau­sen und die Leu­te mit sei­nen For­de­run­gen an den Rand der Er­schöp­fung trei­ben. Ich ga­ran­tie­re da­für, daß bei uns al­les klappt.«
    Das war ein schwa­cher Trost. Mei­ne Un­ru­he nahm stän­dig zu. Wo blie­ben un­se­re In­for­ma­tio­nen? Ich hat­te ver­ständ­li­cher­wei­se Fra­gen. Sie be­tra­fen den wei­te­ren Ein­satz.
    Es war spät in der Nacht, als die Ärz­te end­lich ka­men. Die In­jek­tio­nen durf­ten erst ei­ni­ge Stun­den vor dem Start ge­ge­ben wer­den.
    Nicht die Me­di­zi­ner ris­sen uns

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