Zutritt verboten
und Anweisungen über ihn senden, oder mit Ihrem Mikrosender abstrahlen. Mehr habe ich Ihnen nicht mitzuteilen. Weitere Informationen bekommen Sie auf dem Mond.«
»Es genügt, danke. Geben Sie sofort folgende Anfragen zur Erledigung durch: Feststellen, wann die elektrischen Schockwaffen der Russen erstmalig aufgetaucht sind. Fabrikationsort ermitteln, desgleichen Erfinder oder Chef des Teams, das sich mit der Entwicklung beschäftigte. Ferner ermitteln, wer die neuen Befehle bezüglich der Mutanten erlassen hat, oder auf wessen Drängen hin sie gegeben wurden. Ich will wissen, wer für das neue Abschußverbot direkt oder indirekt verantwortlich ist.«
»Verstanden«, nickte sie. Gleichzeitig sprühte die Hochdruckdüse das Medikament schmerzlos in meine Muskulatur. Eine zweite Spritze sollte noch folgen. Sie galt dem unangenehmen Effekt des schwerelosen Zustandes. Sie wurde auf die alte Art intravenös gegeben.
Ich hielt meinen Arm hin.
»Noch etwas, Sir?« wisperte sie.
»Ja – der Chef soll über den russischen Geheimdienst feststellen, welche besonderen Eigenschaften der nebenan wohnende Mutant mit den beiden Köpfen hat. Ich kann die beiden unter Umständen gebrauchen. Existiert ein genauer Psychotest?«
»Ja, ich war dabei. Es ist aber sehr schwierig, da wir es praktisch mit zwei intelligenten Individuen zu tun haben. Sie stören gegenseitig ihre Reflexe.«
»Die Unterlagen sollen vom positronischen Gedächtnis in Washington durchgerechnet werden. Etwas werden wir herausfinden. Dann noch etwas!«
»Ja?« Sie bereitete die Injektionen für Hannibal vor.
»Die Eliteeinheit in Luna-Port mit wenigstens zwei Geschwadern der neuen Plasma-Raumjäger verstärken. Nach einer stichhaltigen Begründung suchen. Wenn möglich, Piloten einsetzen, die mit der Handhabung der marsianischen Energiestrahler vertraut sind. Das wäre alles. Vergessen Sie nur nichts.«
Hannibal nahm meinen Platz ein, als die Ärztin laut grüßend verschwand. Wir blieben allein zurück. Nur die Tür wurde von draußen geschlossen.
»War das alles?« murmelte der Kleine. »Das erschien mir aber sehr dürftig.«
»Es reicht vollkommen. Wie ich den Alten und unsere Experten kenne, finden wir auf Luna eine bis ins kleinste ausgeklügelte Spezialausrüstung vor. Ich wette um meinen Kopf, daß nichts vergessen wurde. Mehr brauchen wir im Moment überhaupt nicht zu wissen. Es reicht, wenn ich Manzo da oben treffe.«
»Meinst du wirklich? Dann müßte er sich schon längere Zeit oben aufhalten.«
»Es kann sich nur um Manzo handeln. Er ist der einzige Mensch, mit dem wir jemals zusammen im Einsatz waren. Großartig, sage ich dir! Er ist garantiert schon seit einigen Wochen oben. Wahrscheinlich hat er sich ebenfalls in den Wäldern fangen, lassen.«
Nur so konnte es sein. Allein die Überlegung bewies mir, daß die GWA wieder einmal mit größter Präzision und Voraussicht gearbeitet hatte. Wir waren erst dann in den direkten Einsatz gegangen, als die vielen Vorbereitungen schon abgeschlossen waren.
Manzo, unser monströser Freund aus dem Amazonas-Gebiet, war inzwischen ein vollwertiger GWA-Schatten geworden. Mit ihm sah die Sache schon ganz anders aus, besonders deshalb, weil wir es hier fast ausschließlich mit Mutanten zu tun hatten. Auf diesem Gebiet hatte er nicht zu übertreffende Kenntnisse, das stand fest.
Mit diesem Gedanken schlief ich wesentlich beruhigt ein. Wir hatten noch zwei Stunden Zeit.
6.
»Anschnallen, verdammt«, brüllte der Astronavigator der einstufigen Transportrakete. »Wie stellt ihr euch eigentlich die Raumfahrt vor, he? Ein Mittel zur Säuglingspflege ist das nicht. Auch
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