Zutritt verboten
aus dem Schlaf, sondern die tobenden Monstren über uns. Ihr Brüllen und Heulen drang durch die dicken Betondecken, so daß wir ruckartig auffuhren und unwillkürlich nach einer Waffe tasteten.
Dumpfe Detonationen klangen immer wieder auf. Es rollte durch die weiten Gänge, als wollte die Welt untergehen.
Laute Kommandostimmen waren zu vernehmen. Türen rasselten, und wenn das geschah, erscholl darauf wieder dieses eigenartige Dröhnen.
»Schockwaffen, ganz bestimmt!« rief mir Hannibal zu. Er stand längst an dem vergitterten Türfenster und lauschte nach draußen.
»Die Dinger machen einen ziemlichen Krach. Klingt nach Blitzentladungen. Es rollt so komisch.«
Er drückte genau das aus, was ich über die Elektrowaffen dachte. Nur konnten diese Stromstöße wirklich nicht tödlich sein? Einen sehr großen Wirkungsradius hatten sie bestimmt nicht. Ich hielt sie für ausgesprochene Nahkampfwaffen.
Eine halbe Stunde später verstummte oben jeder Lärm. Anscheinend hatte man die negativen Monstren nun für den Abtransport betäubt. Sicher hatten sie auch noch nachhaltige Injektionen erhalten, damit sie nicht zu früh wieder aufwachten. Ich hätte mit diesen Ungeheuern nicht im gleichen Raumschiff sein wollen, weiß Gott nicht! Die waren nur im Schlaf zu ertragen.
Weiter vorn flogen die Türen auf. Diesmal blieben die Geräusche aus, die beim Einsatz der Schockwaffen entstanden. Man schien wohl darauf zu verzichten, die positiven Mutanten zu betäuben. Es waren nicht viele, das wußte ich von dem Zweiköpfigen. Er hatte von insgesamt sechs positiven Erbgeschädigten gesprochen, uns mit eingerechnet.
»Wir« schienen doch ziemlich selten zu sein. Die Natur hatte sich mehr darauf verlegt, instinktbegabte Ungeheuer heranreifen zu lassen. Der Geist war dabei sehr schlecht behandelt worden.
Als unsere Tür aufglitt, blickten wir zuerst in eine trichterförmige Mündung. Erstmalig sah ich die so oft erwähnten Schockwaffen. Sie sahen aus wie plumpe Gewehre und schienen obendrein ein beachtliches Gewicht zu haben.
Den Posten kannten wir bereits. Er grinste uns an.
»Bei euch kann man wohl darauf verzichten, oder?« Er deutete auf den dicken Lauf.
»Gut, macht aber keinen Blödsinn. Ihr bekommt nur eure Andruckspritzen. Wartet hier, ich muß weiter.«
Nebenan klang Gelächter auf. Es waren die Stimmen von Ralph und Torby. Sie schienen mit einem Arzt zu sprechen.
Hannibal machte »huch«, als die Ärztin unser Zimmer betrat, die er einmal nach intimen Dingen gefragt hatte.
Über ihr spitzes Gesicht huschte ein Lächeln.
»Na, fertig zum Abmarsch?« erkundigte sie sich und zog die Tür hinter sich zu. Den Instrumentenkasten legte sie auf den kleinen Klapptisch. Während sie nach einer automatischen Spritze griff, sagte sie etwas leiser:
»Wenn der Morgenstern sichtbar wird, ist es soweit.«
Ich fuhr zusammen. Hannibal erhob sich wortlos und ging an die Tür.
»Das war aber Zeit«, flüsterte ich.
»Morgenstern« war das vereinbarte Kodewort zur Identifizierung eines unserer Verbindungsleute. Also die russische Ärztin gehörte zu uns!
»Hinlegen, Oberschenkel entblößen«, forderte sie laut.
Dann flüsternd:
»Nachricht aus dem HQ, Sir. TS-19 ist vor einer Stunde mit einer russischen Kurierrakete zum Mond gestartet. Er bezieht den vorbereiteten Beobachtungsposten nahe der Monsterlager.«
»Unsere Spezialausrüstung?«
»Bereits auf dem Mond. Die Nachrichtenverbindung wird durch einen GWA-Mutanten gesichert, den Sie bereits kennen sollen. Mehr weiß ich nicht. Er hat auch Ihre Ausrüstungen. Weitere Befehle erhalten Sie über ihn als Vermittler. Desgleichen können Sie Nachrichten
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