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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus dem Schlaf, son­dern die to­ben­den Mons­tren über uns. Ihr Brül­len und Heu­len drang durch die di­cken Be­ton­de­cken, so daß wir ruck­ar­tig auf­fuh­ren und un­will­kür­lich nach ei­ner Waf­fe tas­te­ten.
    Dump­fe De­to­na­tio­nen klan­gen im­mer wie­der auf. Es roll­te durch die wei­ten Gän­ge, als woll­te die Welt un­ter­ge­hen.
    Lau­te Kom­man­do­stim­men wa­ren zu ver­neh­men. Tü­ren ras­sel­ten, und wenn das ge­sch­ah, er­scholl dar­auf wie­der die­ses ei­gen­ar­ti­ge Dröh­nen.
    »Schock­waf­fen, ganz be­stimmt!« rief mir Han­ni­bal zu. Er stand längst an dem ver­git­ter­ten Tür­fens­ter und lausch­te nach drau­ßen.
    »Die Din­ger ma­chen einen ziem­li­chen Krach. Klingt nach Blit­z­ent­la­dun­gen. Es rollt so ko­misch.«
    Er drück­te ge­nau das aus, was ich über die Elek­tro­waf­fen dach­te. Nur konn­ten die­se Strom­stö­ße wirk­lich nicht töd­lich sein? Einen sehr großen Wir­kungs­ra­di­us hat­ten sie be­stimmt nicht. Ich hielt sie für aus­ge­spro­che­ne Nah­kampf­waf­fen.
    Ei­ne hal­be Stun­de spä­ter ver­stumm­te oben je­der Lärm. An­schei­nend hat­te man die ne­ga­ti­ven Mons­tren nun für den Ab­trans­port be­täubt. Si­cher hat­ten sie auch noch nach­hal­ti­ge In­jek­tio­nen er­hal­ten, da­mit sie nicht zu früh wie­der auf­wach­ten. Ich hät­te mit die­sen Un­ge­heu­ern nicht im glei­chen Raum­schiff sein wol­len, weiß Gott nicht! Die wa­ren nur im Schlaf zu er­tra­gen.
    Wei­ter vorn flo­gen die Tü­ren auf. Dies­mal blie­ben die Ge­räusche aus, die beim Ein­satz der Schock­waf­fen ent­stan­den. Man schi­en wohl dar­auf zu ver­zich­ten, die po­si­ti­ven Mu­tan­ten zu be­täu­ben. Es wa­ren nicht vie­le, das wuß­te ich von dem Zwei­köp­fi­gen. Er hat­te von ins­ge­samt sechs po­si­ti­ven Erb­ge­schä­dig­ten ge­spro­chen, uns mit ein­ge­rech­net.
    »Wir« schie­nen doch ziem­lich sel­ten zu sein. Die Na­tur hat­te sich mehr dar­auf ver­legt, in­stinkt­be­gab­te Un­ge­heu­er her­an­rei­fen zu las­sen. Der Geist war da­bei sehr schlecht be­han­delt wor­den.
    Als un­se­re Tür auf­glitt, blick­ten wir zu­erst in ei­ne trich­ter­för­mi­ge Mün­dung. Erst­ma­lig sah ich die so oft er­wähn­ten Schock­waf­fen. Sie sa­hen aus wie plum­pe Ge­weh­re und schie­nen oben­drein ein be­acht­li­ches Ge­wicht zu ha­ben.
    Den Pos­ten kann­ten wir be­reits. Er grins­te uns an.
    »Bei euch kann man wohl dar­auf ver­zich­ten, oder?« Er deu­te­te auf den di­cken Lauf.
    »Gut, macht aber kei­nen Blöd­sinn. Ihr be­kommt nur eu­re An­druck­sprit­zen. War­tet hier, ich muß wei­ter.«
    Ne­ben­an klang Ge­läch­ter auf. Es wa­ren die Stim­men von Ralph und Tor­by. Sie schie­nen mit ei­nem Arzt zu spre­chen.
    Han­ni­bal mach­te »huch«, als die Ärz­tin un­ser Zim­mer be­trat, die er ein­mal nach in­ti­men Din­gen ge­fragt hat­te.
    Über ihr spit­zes Ge­sicht husch­te ein Lä­cheln.
    »Na, fer­tig zum Ab­marsch?« er­kun­dig­te sie sich und zog die Tür hin­ter sich zu. Den In­stru­men­ten­kas­ten leg­te sie auf den klei­nen Klapp­tisch. Wäh­rend sie nach ei­ner au­to­ma­ti­schen Sprit­ze griff, sag­te sie et­was lei­ser:
    »Wenn der Mor­gens­tern sicht­bar wird, ist es so­weit.«
    Ich fuhr zu­sam­men. Han­ni­bal er­hob sich wort­los und ging an die Tür.
    »Das war aber Zeit«, flüs­ter­te ich.
    »Mor­gens­tern« war das ver­ein­bar­te Ko­de­wort zur Iden­ti­fi­zie­rung ei­nes un­se­rer Ver­bin­dungs­leu­te. Al­so die rus­si­sche Ärz­tin ge­hör­te zu uns!
    »Hin­le­gen, Ober­schen­kel ent­blö­ßen«, for­der­te sie laut.
    Dann flüs­ternd:
    »Nach­richt aus dem HQ, Sir. TS-19 ist vor ei­ner Stun­de mit ei­ner rus­si­schen Ku­ri­er­ra­ke­te zum Mond ge­st­ar­tet. Er be­zieht den vor­be­rei­te­ten Be­ob­ach­tungs­pos­ten na­he der Mons­ter­la­ger.«
    »Un­se­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung?«
    »Be­reits auf dem Mond. Die Nach­rich­ten­ver­bin­dung wird durch einen GWA-Mu­tan­ten ge­si­chert, den Sie be­reits ken­nen sol­len. Mehr weiß ich nicht. Er hat auch Ih­re Aus­rüs­tun­gen. Wei­te­re Be­feh­le er­hal­ten Sie über ihn als Ver­mitt­ler. Des­glei­chen kön­nen Sie Nach­rich­ten

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