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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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lach­te. Nach­denk­lich sah ich ihn an.
    »Bei­na­he hät­test du dich ver­ra­ten, Freund. Bei­na­he! Du hast ihm die Bei­ne un­ter dem Leib weg­ge­zo­gen, weil du är­ger­lich warst. Ist das eu­re po­si­ti­ve Ga­be?«
    Sie dreh­ten bei­de den Kopf. Tor­by schi­en Angst zu ha­ben.
    »Du wirst uns doch nicht ver­ra­ten?« flüs­ter­te er. »Brü­der­chen, tu es lie­ber nicht.«
    »Kein Wort wird man von uns hö­ren. Wir ha­ben auch nicht al­les ge­sagt«, be­ru­hig­te ich ihn. »Al­so, was seid ihr ei­gent­lich? Te­le­pa­then?«
    »Un­sinn«, murr­te der rech­te Kopf. »Ge­dan­ken kön­nen wir nicht le­sen, und Hyp­nos sind wir auch nicht. Ich kann so ei­nem Kerl aber durch geis­ti­ge Kräf­te einen Fels­block auf den Kopf fal­len las­sen.«
    »Und ich kann Bäu­me aus dem Bo­den rei­ßen«, be­haup­te­te Tor­by stolz. »Wir brau­chen nur dar­an zu den­ken – und schon pas­siert es. Ich weiß aber nicht, wie das die Wis­sen­schaft­ler be­zeich­nen.«
    Ich war ver­blüfft. Das al­so war das Ge­heim­nis des Zwei­köp­fi­gen.
    »Te­le­ki­ne­se sa­gen sie da­zu«, warf Han­ni­bal ein. »Ei­ne Pa­rap­si-Ei­gen­schaft. Die Be­we­gung ma­te­ri­ell sta­bi­ler Kör­per durch rei­ne Geis­tes­kräf­te. Das sind pa­ra­psy­chi­sche und pa­ra­phy­si­ka­li­sche Ef­fek­te, die sich nor­ma­le Leu­te über­haupt nicht er­klä­ren kön­nen. Was fühlt ihr, wenn ihr die Ga­be an­wen­det?«
    »Nicht viel. Es sticht im Kopf, das ist al­les. Aber ich ha­be wirk­lich schon Bäu­me aus­ge­ris­sen.«
    »Ja, wenn ich dir half«, fiel Ralph ein. »Al­lein schaffst du es auch nicht. Da­zu braucht man näm­lich viel Kraft«, sag­te er zu uns ge­wen­det. »Wenn wir auf die Jagd gin­gen, ha­ben wir große Tie­re ein­fach auf dem glei­chen Fleck fest­ge­hal­ten. Sie konn­ten nichts ma­chen. Die Fän­ger hät­ten wir auch er­le­di­gen kön­nen, aber wir woll­ten ein­mal wis­sen, wie es auf der an­de­ren Sei­te aus­sieht. Ich den­ke, wir ha­ben kei­nen schlech­ten Tausch ge­macht. Ihr müßt aber den Mund hal­ten, ja?«
    Sein Blick war zwin­gend. Ich nick­te so gut mir das in die­ser La­ge ge­lang.
    Mi­nu­ten spä­ter lie­fen die bei­den schwe­ren Strom­mei­ler des Trans­por­ters an. Die Gleich­rich­tungs-Schirm­fel­der in­ner­halb der ma­te­ri­el­len Plas­ma-Dü­sen wur­den auf­ge­baut und die Wer­te ko­or­di­niert.
    Es heul­te durch das Schiff, daß die Zel­le er­beb­te. Ne­ben uns klang ein gel­len­der Schrei auf. Das muß­te der po­si­ti­ve Mu­tant mit dem vo­ge­l­ähn­li­chen Kopf sein. Er konn­te nur piep­sig spre­chen. An­sons­ten hat­te er die ha­ge­ren Bei­ne ei­nes tier­haf­ten Schnel­läu­fers. Wir wuß­ten auch nicht ge­nau, wel­che be­son­de­ren Ei­gen­schaf­ten er be­saß. Je­den­falls war er ge­fan­gen wor­den.
    In die Start­vor­be­rei­tun­gen misch­te sich das dump­fe Dröh­nen der Strom­bän­ke. Ein Zei­chen da­für, daß der rei­ne Plas­ma-Kern­pro­zeß in den Re­ak­tor­brenn­kam­mern be­gon­nen hat­te.
    Die ther­mi­sche Ener­gie des schnel­len und dich­ten Par­ti­kel­stroms brauch­te nicht un­be­dingt nutz­los im Raum zu ver­puf­fen. So wur­de von den Schirm­fel­dern in­ner­halb der ab­strah­len­den Gleich­rich­tungs­kam­mern ein Teil der frei wer­den­den Re­ak­ti­ons­wär­me auf­ge­nom­men und von se­pa­ra­ten Um­wand­lern an die Strom­bän­ke wei­ter­ge­lei­tet. Da­mit war die Ener­gie­ver­sor­gung der zahl­rei­chen Ne­be­n­ag­gre­ga­te ge­si­chert. Trotz­dem reich­te es nicht aus, um die strom­fres­sen­den Kraft­fel­der der Plas­ma­dü­sen zu ver­sor­gen. Des­halb muß­ten die spe­zi­el­len Strom­re­ak­to­ren nach wie vor wei­ter­lau­fen.
    Der Kern­pro­zeß nahm hef­ti­ge­re For­men an. Wahr­schein­lich war er ro­bot­ge­steu­ert, wie das seit Jah­ren üb­lich war. Die ro­ten Kon­trol­lam­pen be­gan­nen zu zu­cken, bis sie all­mäh­lich mit ei­nem hel­len Pfeif­ton kon­stant leuch­te­ten. Das war der Start.
    Wil­des Brau­sen bran­de­te in un­se­re Oh­ren. Der Plas­ma-Par­ti­kel­strom ras­te mit ei­ner Strahl­ge­schwin­dig­keit von zehn­tau­send Me­ter pro Se­kun­de aus den einen­gen­den Kraft­feld-Dü­sen. Das mach­te

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