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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sich in ei­ner ge­gen­ge­rich­te­ten Schub­kraft be­merk­bar.
    Der Trans­por­ter hat­te wahr­schein­lich ein Start­ge­wicht von et­wa drei­tau­send Ton­nen. Sehr viel mehr leis­te­te auch das Trieb­werk nicht. Der Rumpf be­gann stär­ker zu zit­tern.
    Der An­druck war re­la­tiv sanft. Mehr als sechs Gra­vos er­reich­te die­se Ma­schi­ne nicht. Ich dach­te an den da­mit ver­bun­de­nen Plas­ma­ver­brauch. Es war rei­ne Ver­schwen­dung, die dich­ten und zer­ren­den Luft­schich­ten mit die­sen ge­rin­gen An­fangs­wer­ten zu durch­sto­ßen. Das kos­te­te Ener­gie, aber die schie­nen die Rus­sen ja zu ha­ben.
    Man blieb bei 6 g, und da­bei fühl­te ich mich noch recht wohl. Die In­jek­tio­nen ent­fal­te­ten jetzt ih­re Wir­kung, auch wenn ich kei­nen Fin­ger mehr be­we­gen konn­te.
    We­nigs­tens blieb der Kreis­lauf ab­so­lut sta­bil, und die Atem­be­schwer­den wa­ren er­träg­lich. Vor den Au­gen mach­te sich nur ein un­we­sent­li­ches Flim­mern be­merk­bar. Wir hat­ten in den Zen­tri­fu­gen der GWA schon 16 und mehr Gra­vos er­lebt.
    Die Rak don­ner­te in den win­ter­li­chen Him­mel. Wir ver­nah­men nur noch das Ar­beits­ge­räusch der Mei­ler und Strom­bän­ke. Das hel­le Sur­ren dicht über uns schi­en von den hoch­tou­ri­gen E-Mo­to­ren der Krei­sel-Sta­bi­li­sa­to­ren zu stam­men.
    Un­ser Dop­pel­kopf­mu­tant hat­te so­zu­sa­gen ab­ge­schal­tet. So stark er auch war, die­se Be­las­tung war für ihn völ­lig un­ge­wohnt. Viel­leicht hat­te er auch er­heb­li­che Schwie­rig­kei­ten mit dem kom­pli­zier­ten Kreis­lauf sei­nes Kör­pers.
    Nun ging mir ein Licht auf, warum die Rus­sen nicht hö­her als bis auf sechs Gra­vos gin­gen. Es moch­te da schon al­ler­lei ge­sche­hen sein.
    Mein Ge­sicht war un­ter dem An­druck et­was ver­zerrt. Die Zäh­ne wa­ren sicht­bar ge­wor­den; die Wan­gen ge­horch­ten den Mus­keln nicht mehr.
    Zwi­schen den ein­zel­nen Pe­ri­oden der Be­schleu­ni­gun­gen wur­den wir schwe­re­los. Dann kam wie­der der An­druck, im­mer kon­stant blei­bend mit höchs­tens 6 g.
    Als wir längst die ir­di­sche Flucht­ge­schwin­dig­keit über­schrit­ten hat­ten, mä­ßig­te sich das Ar­beits­ge­räusch zu ei­nem dump­fen Brau­sen. Die nor­ma­le Schwe­re kehr­te zu­rück. Der An­druck ver­schwand end­gül­tig.
    An­schei­nend flo­gen wir noch ei­ni­ge Zeit mit Be­schleu­ni­gungs­wert eins, bis wir end­lich in den frei­en Fall über­gin­gen.
    Das ge­sch­ah dann auch; und da­mit be­gann die ekel­haf­te Pla­ge des schwe­re­lo­sen Zu­stan­des.
    Han­ni­bal würg­te trotz der In­jek­ti­on. Das Ge­fühl des ewi­gen Fal­lens trat doch im­mer wie­der auf, auch wenn man noch so oft im Raum ge­we­sen war. Man ge­wöhn­te sich nur all­mäh­lich dar­an.
    Nach ei­ni­gen Mi­nu­ten be­gan­nen die bei­den Köp­fe gleich­zei­tig zu stöh­nen. Sel­ten hat­te ich je­mand so stöh­nen hö­ren. Sie äu­ßer­ten so­gar den Wunsch zu ster­ben.
    Die acht­zehn Stun­den wur­den auch für uns nicht zum Ver­gnü­gen. Vom Raum selbst sa­hen wir nichts. Die Ka­bi­ne hat­te we­der Lu­ken noch Au­ßen­bord-Bild­schir­me.
    Ich fühl­te, wie der Frach­ter um die kur­ze Ach­se ge­dreht wur­de. Der Zwei­köp­fi­ge be­gann er­neut zu wim­mern. Er be­ru­hig­te sich erst, als die Brems­be­schleu­ni­gung mit sanf­ten Wer­ten ein­setz­te. Wahr­schein­lich hin­gen wir jetzt schon in ei­ner en­gen Kreis­bahn über dem Mond.
    Wenn mei­ne Ver­mu­tung rich­tig war, muß­te sie von Pol zu Pol füh­ren. Ich wuß­te längst, daß die Mons­ter­la­ger auf der Rück­sei­te, aber noch dicht in der Nä­he des Süd­pols la­gen.
    Noch­mals gab es har­te An­druck­pe­ri­oden, dann dröhn­te das gan­ze Schiff auf. Un­se­re Pi­lo­ten hat­ten ei­ne Lan­dung ge­baut, die nicht als ge­konnt zu be­zeich­nen war. Ich konn­te mich des Ver­dachts nicht er­weh­ren, sie hät­ten die Ro­bot­ge­rä­te ab­ge­schal­tet. Kein Au­to­pi­lot setz­te so hart auf.
    Es ver­ging noch ei­ni­ge Zeit, bis der Astro­na­vi­ga­tor er­schi­en.
    Knur­rend lös­te er die Rie­gel an den Klapp­schar­nie­ren der Kon­tur­la­ger, auf de­nen wir nun acht­zehn Stun­den lang zu­ge­bracht hat­ten.
    »Ich

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