Zutritt verboten
hatten wir mit solchen Ungewißheiten zu kämpfen gehabt.
Ich nahm Hannibals Kombi an mich. Sein Schockgewehr hatte ich schon mitgebracht. Während meiner Abwesenheit war er ohne Waffe in der Monsterhalle. Hoffentlich ging das gut.
Es war auch noch ein Problem, seine alte Kleidung zu verstecken. Wenn sie gefunden wurde, war der Teufel los.
Der Rückweg war eine Qual. Wir stießen überall an, außerdem ging es jetzt nach oben.
Zum erstenmal hatte ich nichts an der geringen Schwerkraft des Mondes auszusetzen, die uns immerhin eine gewaltige Hilfe war.
Wir sprangen im Schein der kleinen Lampe über breite Bodenrisse und zwängten uns durch Spalten. Dann erreichten wir den großen Hauptstollen.
Wir sahen im schwachen Licht der Gangbeleuchtung die schillernden Objektivaugen der Fernbildaufnahme. Als wir hindurchhuschten, hoffte ich inbrünstig, daß der von TS-19 erwähnte Alkoholgenuß in den Druckkuppeln seinen Höhepunkt erreicht hatte.
Wenn jetzt nur ein Soldat aufpaßte, mußten wir bemerkt werden. Vielleicht durchbrachen wir auch noch unsichtbare Sperren, die in der Kommandantur Klingelzeichen oder andere Lärminstrumente auslösten.
Hoffentlich hatten die Spezialisten vom russischen Geheimdienst für eine tadellose Sabotage gesorgt. Es mußte jedoch auch darauf geachtet werden, daß man die Manipulationen später mit einigen Handgriffen wieder in Ordnung bringen konnte.
Manzo verschwand lautlos in Richtung seiner Station. Ich drückte schnell unsere eigene Gittertür nach oben.
Als sie hinter mir zurasselte und das rote Warnlicht der Stromsperre aufleuchtete, wußte ich, daß mich Hannibal auf seinem Bildschirm hatte.
Trotzdem nahm ich die neue Waffe schußbereit in die Armbeuge. Ich war nervös geworden.
Der Kleine trat aus der Wachstube und nickte mir zu. Zehn Minuten später waren wir weit jenseits der Halle.
Im Schutze eines vorstehenden Felszackens zog er sich um und überprüfte die Ausrüstung. Sie glich der meinen. Über die Besonderheiten seines neuen Schockgewehres informierte ich ihn in Stichworten. Es konnte also losgehen.
»Sieh dich nach einem guten Versteck für die alte Kombi um.«
»Schon geschehen. Dort hinten existiert ein Riß im Fels. Er ist ziemlich tief. Nicht anzunehmen, daß einer hineinsieht. Außerdem ist es da dunkel. In einer Stunde müssen die Burschen geweckt werden. Du bist reichlich lange ausgeblieben.«
Das merkte ich auch, denn ich war hundemüde.
10.
Vor einer Stunde hatte ich über das Bildsprechgerät von Kapitän Uljitschin den Befehl erhalten, sechs negative Mutanten nach der Abendfütterung in einen gesonderten Käfig einzusperren und weitere Anweisungen abzuwarten.
Ich hatte nach dem Warum gefragt und die Auskunft erhalten, es handelte sich um eine ärztliche Untersuchung.
Hannibal war von da an im Umgang ziemlich schwierig. Wir führten die Fütterung durch und wählten die sechs Wesen aus.
Sie waren mir genau nach den Nummern bezeichnet worden. Als wir sie mit schußbereiten Schockwaffen in den bis dahin leeren Großkäfig trieben und das Gitter verschlossen, sah ich, daß es sich bei ihnen um die besten und vernünftigsten aus der ganzen Meute handelte.
Sie hatten noch eine einigermaßen menschenähnliche Gestalt und besaßen auch einen verhältnismäßig guten Verstand. Einige von ihnen konnten undeutlich sprechen.
Ihre Fragen beantwortete ich mit einem Schulterzucken. In mir krampfte sich etwas zusammen. Wenn wirklich einer der Transporte bevorstand, so hatte ich soeben mit Todeskandidaten gesprochen. Niemals konnten wir sie da oben in Sicherheit bringen.
Auch unser Schicksal war noch
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