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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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völ­lig un­ge­wiß, die Ri­si­ken kaum kal­ku­lier­bar.
    Auf dem Rück­weg zur Wach­stu­be flüs­ter­te Han­ni­bal auf­ge­regt:
    »Großer, ich ah­ne et­was. Das geht heu­te noch los. Wahr­schein­lich in der Schlaf­pe­ri­ode. Ich füh­le, daß wir auch da­bei sein wer­den. Wenn nicht, war al­les um­sonst.«
    »Es ge­nügt, wenn Man­zo mit sei­ner Bom­be oben an­kommt«, mur­mel­te ich. »Ei­ner von uns könn­te mit sei­nen bei­den klei­nen Hand­bom­ben nicht viel aus­rich­ten. Das heißt – die Brut könn­te man da­mit zwar ver­nich­ten, nicht aber ei­ne große Stadt.«
    »Rech­nest du mit ei­ner?«
    »Warum nicht. Sie hat­ten auch auf dem Mond gi­gan­ti­sche Un­ter­grund­sied­lun­gen. Wir wis­sen, daß sich die da­ma­li­ge Mars­be­völ­ke­rung wäh­rend des lan­gen Raum­krie­ges in große Städ­te un­ter der pla­ne­ta­ri­schen Ober­flä­che zu­rück­zog. Das wird wohl je­des Volk so ma­chen. Das Atom­zeit­al­ter for­dert sei­nen Tri­but.«
    »Du soll­test TS-19 an­fun­ken«, be­schwor er mich. »Wenn Man­zo nicht als Trans­port­be­glei­ter ge­wählt wird, dann wird er noch nicht ein­mal et­was er­fah­ren.«
    »Ab­war­ten, was wei­ter ge­schieht. Um­sonst ha­ben wir die sechs Ne­ga­ti­ven nicht in den Son­der­kä­fig brin­gen müs­sen.«
    Nach­dem wir wie­der ei­ne hal­be Stun­de in der Wach­stu­be sa­ßen, er­schi­en Ul­jit­schin er­neut auf dem Bild­schirm. Ein an­de­rer Of­fi­zier ließ sich nicht bli­cken. Das ver­stärk­te das un­gu­te Ge­fühl in mir.
    »Es­sen, ha­ben Sie die Ne­ga­ti­ven ab­ge­son­dert?«
    Ich be­jah­te und be­müh­te mich, mei­nem ver­narb­ten Ge­sicht einen neu­gie­ri­gen Aus­druck zu ge­ben.
    »Ich öff­ne die Stahl­pfor­te ne­ben Ih­rer Sta­ti­on. Mar­schie­ren Sie mit den Bur­schen den sicht­bar wer­den­den Gang ent­lang. Sie kom­men in ei­ne große Hal­le, wo die Un­ter­su­chung vor­ge­nom­men wird.«
    »Ist das die Tür dicht ne­ben un­se­rem Git­ter?« frag­te ich ner­vös.
    »Ja. Sie wird of­fen sein. Be­ei­len Sie sich. Pas­sen Sie scharf auf.«
    »Ich auch, Ka­pi­tän?« er­kun­dig­te sich der Klei­ne atem­los. Sei­ne Hän­de zit­ter­ten.
    »Ja. Sie kom­men mit. Ih­re Sta­ti­on wird in die­ser Schlaf­pe­ri­ode von ei­nem an­de­ren Po­si­ti­ven über­nom­men. Ich brau­che Sie bei der Un­ter­su­chung als Wa­che. Al­les klar? Noch Fra­gen?«
    »Kei­ne mehr, Ka­pi­tän. Wir dür­fen doch schie­ßen, wenn die Ne­ga­ti­ven wild wer­den?«
    »Nur im äu­ßers­ten Not­fall. Die Un­ter­su­chung er­for­dert ih­re vol­le Ge­sund­heit. Die Schocks grei­fen das Ner­ven­sys­tem schwer an. Rich­ten Sie sich da­nach.«
    Als sich die Bild­flä­che ver­dun­kelt hat­te, lach­te der Klei­ne tro­cken auf. Es ver­riet sei­ne Un­ru­he.
    »Ach so! Ge­sund müs­sen sie sein. Kei­ne Schocks, äh? Das ist wohl nicht gut für die Zell­ker­ne, die an­ders­wo als Roh­ma­te­ri­al drin­gend ge­braucht wer­den. Des­halb sind wohl auch die Wa­chen er­for­der­lich, nicht wahr! Ei­ne Be­täu­bung durch Dro­gen scheint auch nicht gut zu sein. Ich ver­ste­he, Großer!«
    Da­mit hat­te er ge­nau das aus­ge­drückt, was mir eben auf­ge­fal­len war. Ich stand reg­los vor der er­lo­sche­nen Bild­flä­che. Mei­ne Über­le­gun­gen schie­nen im Zeit­lu­pen­tem­po ab­zu­lau­fen.
    Es war schon seit je­her die Schwä­che ei­nes GWA-Schat­tens ge­we­sen, sich in selbst­quä­le­ri­schen Zwei­feln zu ver­lie­ren. Leu­te von un­se­rer Schu­lung wa­ren erst dann zu­frie­den, wenn ei­ne be­stimm­te Sa­che im Rah­men der Lo­gik ei­ne ein­wand­freie Lö­sung ge­fun­den hat­te.
    Nun be­stand die An­wei­sung, nicht auf die Ne­ga­ti­ven zu schie­ßen. Han­ni­bals Er­klä­rung schi­en ein­wand­frei zu sein. Sie be­ant­wor­te­te auch je­ne Fra­ge, die mich im­mer wie­der ge­fol­tert hat­te.
    Warum wa­ren wäh­rend des ver­mut­ba­ren Trans­por­tes zum Mars po­si­ti­ve Wäch­ter er­for­der­lich? Warum wur­den die Wil­den nicht ein­fach be­täubt und oben von Ro­bo­tern im wehr­lo­sen Zu­stand aus­ge­la­den? Bei die­ser Maß­nah­me hät­te wäh­rend der Rei­se über­haupt nichts ge­sche­hen kön­nen.
    Nun sah es aber so aus, als

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