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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Loch.
    Die Pri­mi­ti­ven be­gan­nen zu wim­mern. Mit ei­nem Strom­schuß ge­gen die Wän­de muß­ten wir sie zum schnel­le­ren Wei­ter­ge­hen ver­an­las­sen. Et­wa zwei Ki­lo­me­ter zog sich der Stol­len durch den na­tür­li­chen Fels. Die Wän­de wa­ren nicht mit der üb­li­chen Kunst­stoff­mas­se ver­klei­det. Den­noch wa­ren sie glatt und fu­gen­los, so daß sie wie gla­siert wirk­ten.
    Ich fuhr mit der fla­chen Hand über die Flä­che. Das stamm­te nie­mals von Ma­schi­nen, die von Men­schen kon­stru­iert und her­ge­stellt wor­den wa­ren. Je­der Zwei­fel war aus­ge­schlos­sen.
    Am En­de führ­te der Gang steil nach un­ten. Dann stan­den wir er­neut vor ei­ner stäh­ler­nen Tür. Sie glitt auf, als der ers­te Mu­tant zö­gernd im Schritt ver­harr­te.
    Ich sah ei­ne große, stark ge­wölb­te Hal­le von el­lip­ti­scher Form. Mein ers­ter Blick galt den zahl­rei­chen Ne­ga­ti­ven, die grup­pen­wei­se ver­teilt an den Wän­den stan­den. Es moch­ten un­ge­fähr hun­dert sein.
    Da­nach be­merk­te ich die Wäch­ter. Es han­del­te sich um sie­ben Po­si­ti­ve, doch sie stan­den da, als hät­ten sie un­se­ren Ein­tritt nicht wahr­ge­nom­men. Sie schie­nen nur Au­gen und Oh­ren für ih­re je­wei­li­gen Schütz­lin­ge zu ha­ben, die aus al­len mög­li­chen Sta­tio­nen stam­men muß­ten. Ich kann­te fast kei­nen von ih­nen.
    Ul­jit­schin war auch an­we­send, des­glei­chen Dr. Wjer­bow.
    Be­feh­le schall­ten durch die er­schre­cken­de Stil­le. Sie gal­ten uns.
    Man­zo stand auf der an­de­ren Sei­te vor et­wa zehn Ne­ga­ti­ven und be­kam un­se­re sechs An­kömm­lin­ge zu­ge­wie­sen.
    Ul­jit­schin rief uns zu:
    »Ge­hen Sie mit Dr. Wjer­bow in den Ne­ben­raum. Schutz-In­jek­tio­nen emp­fan­gen. Wir ha­ben fest­ge­stellt, daß die hier ver­sam­mel­ten Ne­ga­ti­ven an ei­ner an­ste­cken­den Krank­heit lei­den. Be­ei­len Sie sich.«
    Wir nick­ten aus­drucks­los. Man­zos Blick hat­te mir völ­lig ge­nügt. Auch er ver­hielt sich so, als stän­de er un­ter der Ein­wir­kung ei­ner tief­grei­fen­den Zwangs­hyp­no­se.
    Als na­tür­li­cher Te­le­path mit enor­men Geis­tes­kräf­ten war auch bei ihm die Ein­wir­kung der Ro­bot­strah­ler wir­kungs­los ver­lau­fen. Im­mer­hin hat­te er fol­ge­rich­tig ge­schal­tet, in­dem er bei der Te­st­un­ter­su­chung den Be­ein­fluß­ba­ren heu­chel­te. Wahr­schein­lich hat­te er wie­der einen Sperr­block über das Wil­lens­zen­trum ge­legt.
    Der Arzt stand schon in ei­ner Ne­ben­tür. Un­se­re Ne­ga­ti­ven wim­mer­ten lei­se.
    Man­zo un­ter­brach sie mit ei­nem mo­no­ton klin­gen­den Be­fehl. Sie ver­stumm­ten au­gen­blick­lich.
    Wir be­tra­ten einen kah­len Raum, hin­ten durch ei­ne dün­ne Wand ab­ge­teilt. Dar­in gab es ei­ni­ge Öff­nun­gen.
    »Ist das ei­ne me­di­zi­ni­sche Sta­ti­on, Dok­tor?« frag­te ich neu­gie­rig. »Wo ha­ben Sie denn Ih­re In­stru­men­te?«
    Er lä­chel­te auch noch, als hin­ter uns das Heu­len auf­klang. De­ne­bi­sche Kampfro­bo­ter setz­ten ih­re Hyp­no­strah­ler ge­gen uns ein. Ich fühl­te den dump­fen Druck im Kopf. Lang­sam be­gann ich in der Hal­tung zu er­star­ren.
    Als wir nach Wjer­bows An­sicht aus­ge­schal­tet wa­ren, hob er un­se­re Li­der an. Es war sehr schwer, da­bei starr zu bli­cken und nicht zu blin­zeln. Ich hol­te es rasch nach, als er den Blick senk­te und wie­der einen der sil­ber­nen Stä­be aus der Ta­sche zog. Dies­mal flim­mer­te es röt­lich. Es schi­en sich al­so nicht um ei­ne Er­we­ckung zu han­deln.
    Sei­ne sonst so wohl­wol­len­de Stim­me klang kalt und ge­fühl­los, war aber von sug­ge­s­ti­ver Ein­dring­lich­keit.
    Wir er­hiel­ten die An­wei­sun­gen, aus­schließ­lich auf die Ne­ga­ti­ven zu ach­ten, sonst nichts zu se­hen und zu hö­ren, so­wie je­den Be­fehl von Ka­pi­tän Ul­jit­schin oh­ne Wi­der­spruch und au­gen­blick­lich zu be­fol­gen.
    Das war al­les. Bei uns ver­puff­te es wir­kungs­los, doch bei den an­de­ren Po­si­ti­ven muß­te die­ser Hyp­no­be­fehl tief ver­an­kert sit­zen.
    Steif, et­was höl­zern wir­kend, gin­gen wir hin­aus. Wir be­ka­men von Ul­jit­schin zu un­se­ren sechs Bur­schen noch

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