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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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hinausgehen und durch das andere wieder zurückkommen.«
    »Wo ist er nun?« fragte Athos.
    »Im Keller.«
    »In welchem Keller?«
    »Im Keller unseres Wirtes. Mousqueton sitzt an der Schwelle und hier ist unser Schlüssel.«
    »Bravo!« rief Aramis; »wie habt Ihr aber diesen Mann bewogen, zu verschwinden?«
    »Wie man hienieden alles durchsetzt, mit Geld; das kostete mich viel, doch hat er sich herbeigelassen.«
    »Freund,« sprach Athos, »wieviel hat es Euch gekostet? Ihr seht wohl ein, da wir jetzt nicht mehr ganz arme Musketiere ohne Dach und Fach sind, so müssen die Ausgaben gemeinschaftlich sein.«
    »Das hat mich zwölftausend Livres gekostet,« versetzte d'Artagnan.
    »Wo habt Ihr sie denn gefunden?« fragte Athos; »besaßet Ihr denn diese Summe?«
    »Nun, der berühmte Diamant der Königin,« entgegnete d'Artagnan.
    »Nichtig,« sagte Aramis, »ich habe ihn an Eurem Finger erkannt.«
    »Somit habt Ihr ihn von Herrn des Effarts zurückerkauft?« fragte Porthos.
    »O mein Gott, ja,« erwiderte d'Artagnan, »doch steht es da oben geschrieben, daß ich ihn nicht behalten konnte. Je nun, man muß annehmen, daß die Diamanten ihre Sympathien und ihre Antipathien haben, wie die Menschen, und dieser hier scheint mich zu hassen.«
    »Doch,« sprach Athos, »in Hinsicht des Scharfrichters geht es gut; aber zum Unglück hat jeder Scharfrichter seinen Gehilfen, seinen Knecht.«
    »Auch dieser hatte den seinigen, allein wir haben Glück.«
    »Wieso?«
    »In dem Momente, wo ich dachte, ich würde einen zweiten Handel abzuschließen haben, brachte man meinen Schlingel mit einem gebrochenen Bein nach Hause. Er hatte aus einem übertriebenen Eifer die Balken und das Zimmerwerk bis unter das Fenster des Königs geführt, da fiel ein Balken herab und zerschmetterte ihm den Schenkel.«
    »Ha!« rief Aramis, »er war es also, der den Schrei ausstieß, den ich im Zimmer des Königs gehört habe?«
    »Das ist wahrscheinlich,« versetzte d'Artagnan, »doch wie er ein denkender Mensch ist, so versprach er im Fortgehen, vier erfahrene und kundige Gesellen an seiner Statt zu schicken, um denen zu helfen, welche bereits am Werte sind, und als er zu seinem Herrn zurückkam, so hat er ungeachtet seiner Verwundung sogleich einem seiner Freunde, dem Zimmermeister Tom Lowe, geschrieben, er solle sich nach White-Hall begeben, um sein Versprechen zu erfüllen. Hier ist der Brief, welchen er mit einem eigenen Boten überschickte und den er für zehn Pence überbringen sollte, den ich ihm jedoch für einen Louisdor abgekauft habe.«
    »Was Teufel wollt Ihr denn tun mit diesem Briefe?« fragte Athos. »Erratet Ihr das nicht?« sagte d'Artagnan. »Nein, bei meiner Seele!«
    »Nun, lieber Athos, Ihr, der Ihr englisch sprecht, wie John Bull selbst, Ihr seid Meister Tom Lowe und wir, wir sind Eure drei Gesellen. Versteht Ihr jetzt?« Athos erhob ein Geschrei des Entzückens und der Bewunderung, stürzte in ein Kabinett, holte Handwerkerkleider hervor, welche die vier Freunde allsogleich anzogen, wonach sie, Athos eine Säge, Porthos ein Brecheisen, Aramis ein Beil, d'Artagnan einen Hammer mit Nägeln nahmen und sich entfernten. Der Brief des Scharfrichtergehilfen bekräftigte dem Zimmermeister, daß sie in der Tat diejenigen seien, welche man erwartete.

Die Handwerker
    Gegen Mitternacht vernahm Karl ein starkes Geräusch unter seinem Fenster, das waren die Hammerschläge und Beilhiebe, das Scharren des Brecheisens und das Knarren der Säge. Da er ganz angekleidet auf seinem Bette lag, und eben anfing einzuschlummern, so erweckte ihn dieses Getöse plötzlich, und da dieser Lärm nebst seinem materiellen Widerhalle auch ein moralisches und furchtbares Echo hatte, so bemächtigten sich seiner abermals die schrecklichen Gedanken vom gestrigen Abend. Er befand sich einsam in der Finsternis und Absonderung und hatte nicht die Kraft, die neue Qual zu ertragen, welche nicht in dem Programm seiner Hinrichtung stand, und so schickte er Parry ab, der Schildwache zu sagen, sie möchte die Arbeiter angehen, daß sie weniger stark klopfen und Mitleid mit dem letzten Schlummer desjenigen haben sollten, der vordem ihr König war. Die Schildwache wollte von ihrem Platze nicht weichen, ließ aber Parry hinaus. Nachdem nun Parry um den Palast herumgegangen war, und zu dem Fenster kam, sah er ein großes, noch unvollendetes Schafott, das mit dem Balkon, von dem man das Geländer wegbrach, gleichstand, und worüber man eben einen Behang von schwarzem Zeuge

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