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Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Zwanzig Jahre nachher (German Edition)

Titel: Zwanzig Jahre nachher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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angehalten wurden, die sie um das Losungswort befragten; sie gaben zur Antwort, daß sie zu Herrn von Bouillon gingen, um ihm eine wichtige Nachricht zu bringen; und so gab man ihnen bloß einen Führer mit, der unter dem Vorwande, sie zu begleiten und ihnen den Durchgang zu erleichtern, über sie zu wachen hatte. Dieser schritt ihnen voran und sang:
»Ce brave monsieur de Bouillon
Est incommode de la goutte.
     
(Dieser brave Herr von Bouillon
Ist gequält vom Zipperlein.)
     
    Das war ein neues Triolett, welches aus, ich weiß nicht wie vielen Couplets bestand, worin jeder sein Teil bekam. Als man in die Nähe des Hotels von Bouillon kam, kreuzte man eine kleine Schar von drei Reitern, die alle Losungsworte von der Welt hatten, denn sie ritten ohne Führer und Eskorte, und hatten an den Barrikaden bloß mit denen, welche sie bewachten, einige Worte zu wechseln, um sie mit all der Ehrerbietung vorüber zu lassen, welche sie zweifelsohne ihrem Range schuldig waren. Bei ihrem Anblick hielten Athos und Aramis an. »O!« rief Aramis. »Graf, seht Ihr?« »Ja,« entgegnete Athos. »Was haltet Ihr von diesen drei Reitern?« »Und Ihr, Aramis?« »Nun, daß es unsere Männer sind.« »Ihr habt nicht geirrt, ich habe Herrn von Flamarens sicher erkannt.« »Und ich Herrn von Chatillon.« »Was den Reiter im braunen Mantel betrifft... .« »Es ist der Kardinal.« »In Person.« »Potz Wetter, er wagt sich so in die Nähe des Hotels von Bouillon,« versetzte Aramis. Athos lächelte, ohne zu antworten. Fünf Minuten später klopften sie an der Türe des Prinzen. An der Türe stand eine Schildwache, wie es bei Personen höheren Standes der Gebrauch ist; es war sogar ein kleiner Posten im Hofraum, gewärtig, den Befehlen des Leutnants des Prinzen von Conti Folge zu leisten. Wie es im Liede hieß, so litt der Herzog von Bouillon an der Gicht und lag im Bett; allein trotz dieses bedenklichen Übels, das ihn seit Monatsfrist, das ist seit Paris belagert wurde, abgehalten hatte, ein Pferd zu besteigen, ließ er doch zurückmelden, er sei bereit, den Herrn Grafen de la Fere und Herrn Chevalier d'Herblay zu empfangen. Die zwei Freunde wurden nun bei dem Herzoge von Bouillon eingeführt. Der Kranke lag in seinem Zimmer wohl zu Bette, jedoch umgeben von allen erdenklichen kriegerischen Rüstungen. Man erblickte an den Wänden nichts als Schwerter, Pistolen, Panzer und Gewehre, und es ließ sich erachten, sobald Herr von Bouillon die Gicht nicht mehr hätte, würde er den Feinden des Parlaments tüchtig zu schaffen geben. Nunmehr mußte er aber zu seinem großen Leidwesen, wie er sagte, das Bett hüten. »Ach, meine Herren,« rief er, »Ihr seid recht glücklich, da Ihr reiten, hierhin und dorthin gehen und für die Sache des Volkes kämpfen könnet. Allein ich bin an das Bett geheftet, wie Ihr seht. O, die Teufelsgicht!« ächzte er und verzog abermals das Gesicht. »Gnädiger Herr,« sprach Athos, »wir kommen soeben aus England an, und es war bei unserer Ankunft in Paris unsere erste Sorge, uns nach Ihrem Befinden zu erkundigen.« »Großen Dank, meine Herren, großen Dank!« entgegnete der Herzog. »Um mein Befinden steht es schlimm, wie Ihr seht ... die Teufelsgicht! Ah, Ihr kommt von England? und der König Karl befindet sich wohl, wie ich erfahren habe?« »Er ist tot, gnädigster Herr!« erwiderte Aramis. »Bah!« machte der Herzog verwundert. »Er ward durch das Parlament verurteilt und starb auf dem Schafott.« »Unmöglich!« »Er ward vor unseren Augen hingerichtet.« »Was erzählte mir denn Herr von Flamarens?« »Herr von Flamarens?« wiederholte Aramis. »Ja, er ging eben von mir weg.« Athos lächelte und fragte: »Mit zwei Begleitern.« »Ja, mit zwei Begleitern,« antwortete der Herzog; dann fügte er mit einiger Besorgnis bei: »Seid Ihr ihnen vielleicht begegnet?« »Jawohl, auf der Straße, wie ich glaube,« versetzte Athos. Er sah Aramis lächelnd an, der ihn gleichfalls mit einer etwas verwunderten Miene anblickte. »Die Teufelsgicht!« ächzte der Herzog und fühlte sich augenscheinlich unwohl. »Gnädiger Herr,« sprach Athos, »es ist wirklich Ihre ganze Aufopferung für die Pariser Sache notwendig, um so leidend, wie Sie sind, an der Spitze der Kriegsscharen zu bleiben, wobei diese Beharrlichkeit in der Tat die Bewunderung des Herrn d'Herblay wie die meinige erweckt.« »Was wollt Ihr, meine Herren? Man muß doch – und Ihr, die Ihr so wacker und ergeben seid, Ihr, denen mein werter Kamerad, der Herzog von

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