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Zwei Herzen im Winter

Zwei Herzen im Winter

Titel: Zwei Herzen im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MERIEL FULLER
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reichen Ehemann zu angeln?“ Talvas lachte hohl und streckte die langen Beine von sich. „Zu dumm, dass sie dem falschen Mann schöne Augen machte. Wenn ich sie gezwungen hätte, mich zu heiraten, statt sie gehen zu lassen, vielleicht wäre …“ Seine Stimme erstarb.
    „Dein Kind noch am Leben?“, beendete Emmeline den Satz für ihn und schüttelte traurig den Kopf. Sie legte tröstend die Hand auf die seine.
    „Ja, vielleicht“, murmelte er. Der sanfte Druck ihrer Finger führte dazu, dass die jahrelang aufgestaute Bitterkeit in seinem Innern sich löste. Der Hass gegen Sylvie, der sein Herz in einen Eisklumpen verwandelt hatte, begann nun allmählich aufzutauen. Sein Blick suchte Emmelines aufrichtige Augen, er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Danke, Emmeline.“ Ihre Stirn fühlte sich unter seinen heißen Lippen kühl und seidig an.
    „Es ist nicht mehr, als du für mich getan hast“, flüsterte sie.
    „Nein.“ Er zog sie an seine breite Brust. „Es ist weit mehr, etwas, das ich nicht in Worte fassen kann, aber es ist da. Es ist zwischen uns. Und wir beide wissen es.“
    Ein Prickeln durchströmte ihren Körper. Sie saßen nebeneinander auf dem Bett, keine Handbreit voneinander entfernt.
    Mit einem Finger zog er den sanften Schwung ihrer Wange nach. Sie wich unmerklich zurück.
    „Nein, Emmeline, fürchte dich nicht. Ein Wort von dir, und ich lasse dich in Frieden.“
    Sie näherte sich ihm wieder, seine Berührung entfachte eine Flamme des Verlangens in ihr. Dieser Mann löste befremdliche, nie gekannte Empfindungen in ihr aus. Ein Schwindelgefühl machte sie benommen. Zaghaft hob sie die Hand, berührte seine Lippen. Er öffnete den Mund, sein heißer Atem liebkoste ihre Haut. Sie hob ihm das Gesicht entgegen, ihr Mund streifte den seinen in einer Geste des Vertrauens. Seine kühlen weichen Lippen lösten einen Sturm in ihr aus. Stöhnend presste er sie an sich. Was machte er nur mit ihr, dieser verwegene Seefahrer, dieser raubeinige Freibeuter, der sie berührte, als sei sie das kostbarste Geschöpf auf der Welt. Er streichelte ihr sanft über den Rücken, die andere Hand umschloss ihr zartes Kinn. Das Blut rauschte ihr in den Adern, sie war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig, wurde von einem machtvollen Sog erfasst, gegen den sie sich nicht zur Wehr setzen konnte.
    Seine Hände wühlten sich in ihr Haar, dann zerrte er an den Lederbändern ihrer Zöpfe, und im nächsten Moment wallte ihr die goldene Lockenfülle in schimmernden Kaskaden über die Schultern.
    „Wie schön du bist“, raunte er andächtig, und seine Augen ergötzten sich an dem Anblick ihrer Locken, die ihr wie ein seidener Vorhang bis zu den Hüften reichten. Er ließ die Finger durch ihr Haar gleiten, schob es nach hinten und entblößte ihren zarten Hals. Als er die helle Haut unter ihrem Ohr küsste, durchrieselten sie köstliche Wonneschauer.
    Doch plötzlich wich sie zurück. „Nein, das geht zu weit!“ Ihr Atem flog.
    Er lachte tief und leise. „Aber das ist erst der Anfang, ché rie .“ Er blickte versonnen in ihr schönes Gesicht. Was für eine beherzte, willensstarke Frau, deren Mut ihn abwechselnd in Verblüffung und dann wieder in Zorn versetzte. Das Kerzenlicht verlieh ihrer makellosen Haut einen Perlmuttschimmer, ihre dichten schwarzen Wimpern lagen wie feine Fächer an ihren rosigen Wangen. Ihre grünen Augen hatten sich vor Verlangen verdunkelt.
    Er schlang die Arme um sie und zog sie an sich. Sein Mund nahm den ihren in Besitz, er küsste sie in hungrigem Verlangen. Nach einer Weile löste er zögernd die Lippen und legte den Kopf in den Nacken. Sein Atem ging keuchend. Mit zitternden Fingern berührte er ihre seidige Wange, sah sie an wie ein Traumwandler.
    „Ist dir bewusst, was geschehen wird?“
    Sie nickte stumm.
    „Willst du, dass es aufhört?“, fragte er weiter.
    „Nein“, antwortete sie mit belegter Stimme.
    Eine Sturmflut der Lust brach über ihm zusammen, raubte ihm die Sinne. Mit zitternden Fingern nestelte er an den Bändern ihres Bliauts, streifte es ihr über den Kopf, gefolgt von ihrem Untergewand. Dann weidete er sich am Anblick ihrer verführerischen Rundungen, nur noch von dem dünnen Hemd bedeckt, bis er ihr auch das ungeduldig vom Leib riss, um ihre herrliche Nacktheit zu bewundern.
    Sein Blick verschlang gierig ihre prallen Brüste, ihre schmale Mitte, die zarte Beuge ihrer Hüften. Er zerrte sich die Kleider vom Leib, Tunika und Hemd, Beinkleider und Stiefel,

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