Zwei Herzen im Winter
alles landete auf einem Häufchen neben dem Bett. Als er sich neben ihr ausstreckte, strich sie mit zaghaften Fingern über die starken Wölbungen seines Brustkorbs.
„So habe ich noch nie einen Mann berührt“, hauchte sie.
Er furchte die Stirn. Spielerisch grub sie ihre zarten Finger in die Härchen auf seiner Brust.
„Das tut mir leid“, sagte er weich. Sie erkundete seine Nacktheit, und er ließ sie gewähren, bis er die sinnliche Folter nicht länger ertrug und sie an sich zog. Seinen sehnigen Körper an ihrer Nacktheit, seine heiß pochende Erregung an ihren Schenkeln zu spüren, raubte ihr die Sinne. Sein Mund fand den ihren erneut, und sie empfing seinen Kuss wie eine Blume, die sich unter der wärmenden Sonne öffnete. Die letzten Reste ihrer Befangenheit schmolzen in der glühenden Hitze seines Kusses, und sie zerfloss unter dem Ansturm ihres gegenseitigen Verlangens.
„Gütiger Himmel, was machst du mit mir?“, hauchte sie atemlos.
Talvas hob sich über sie, den Blick seiner saphirblauen Augen in die smaragdgrünen Tiefen ihrer Augen gesenkt. Im flackernden Kerzenschein schimmerte sein kraftvoller Körper wie poliertes Metall. Emmeline genoss es, sein Gewicht zu spüren, als er sie in die Matratze drückte und seine großen Hände sich sanft um ihre Wangen schlossen.
„Bist du sicher?“
Sie konnte den Blick nicht losreißen von seinem ebenmäßigen Gesicht, dem vollen Mund, dem kühnen Schwung seiner dunklen Brauen, und sie wusste, dass sie sich in ihrem ganzen Leben noch nie so sicher war wie in diesem Augenblick. Sollte dies die einzige Liebesbegegnung mit ihm sein, würde sie die Erinnerung daran für alle Zeiten im Herzen bewahren.
„Ja, Talvas, ich bin mir sicher.“
Sein Lächeln war voller Verheißung. Mit sanftem Druck spreizte er ihr die Schenkel und schlang sich eine ihrer seidigen Locken ums Handgelenk. Er küsste sie wieder, trank tief und innig von ihren süßen Lippen. Sein Mund wanderte tiefer, zog eine heiße Spur über ihre Kehle zu ihrem Busenansatz. Wonneschauer durchströmten sie, eine schier unerträgliche Spannung wuchs in ihr, eine Sehnsucht nach Erfüllung.
„So etwas … habe ich noch nie zuvor gefühlt“, stammelte sie. Als seine Finger die Blüte ihrer Weiblichkeit fanden, verkrampfte sie sich. Er spürte ihre Scham und richtete sich halb auf; sein Gesicht glänzte schweißnass.
„Das ist nichts, weswegen du dich schämen musst, Liebste.“
Das Kosewort, das er ihr ins Ohr flüsterte, löste einen Strudel der Verzückung in ihr aus. Im gleichen Moment drang er langsam und bedächtig in sie, prüfte mit der Spitze seines Schaftes ihre Bereitschaft, während alles in ihr sich nach ihm verzehrte. Stöhnend schlang sie die Beine um seine Hüften, hob ihm die Hüften entgegen, um ihn tiefer in sich zu spüren. Sie krallte die Hände ins Laken, drückte den Rücken durch in ihrer Sehnsucht nach nie genossenen Wonnen.
Und dann begann er, sich in ihr zu bewegen in einem bezwingenden Rhythmus, unaufhaltsam schien sie in einen wirbelnden Sog gezogen zu werden. Sie passte sich seinen Stößen in wilder Entfesselung an, alles in ihr sehnte eine nie gekannte Erlösung herbei. Gemeinsam wiegten sie sich, ineinander verschlungen, eins geworden im Fieber ihrer Leidenschaft. Die Zügel ihres Denkens waren ihr entglitten, sie bestand nur noch aus sinnlichen Empfindungen, bis sie ein einziges Fließen war, beendet von erregenden Schauern der Lust. Sie glaubte, hoch hinauf in den glitzernden Sternenhimmel getragen zu werden.
„Talvas, ich … gütiger Himmel!“, stammelte sie, als er sich noch tiefer in sie senkte, bis das Vibrieren in ihr zerbarst und kleine Schreie sich ihr entrangen, die sie nicht hörte. Talvas warf den Kopf in den Nacken, erreichte gemeinsam mit ihr den Höhepunkt und verströmte sich bebend in den Tiefen ihres Schoßes. Dann glitt er neben sie, schweißgebadet und nach Atem ringend. Emmeline schlang die Arme um ihn und hielt ihn in beseligendem Glück an sich gepresst.
Emmeline drehte den Kopf auf dem weichen Daunenkissen zur Seite und lauschte in die Dunkelheit. Neben ihr, die Arme um sie geschlungen, lag der Mann, mit dem sie soeben das wunderbarste Erlebnis ihres Lebens geteilt hatte. Jede Faser in ihr flimmerte noch von der Glut ihrer Vereinigung. Sie hatte keine Ahnung gehabt, wie überwältigend und verzehrend eine Liebesvereinigung sein konnte. Die groben Begattungsakte, die sie von Giffard ertragen musste, waren nicht einmal ein Abglanz der
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