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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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hier hat die rote Karte bekommen. Bitte begleite ihn von der Insel.«
    Sofort kommt Dermot herbeigelaufen und springt ins Boot, wo er die noch verbliebenen Kisten mit Eamons Besitz auslädt, während Conor ihm mit versteinerter Miene zuschaut und gelegentlich zu mir herübersieht. Doch ich will davon nichts wissen und bleibe entschlossen am Hafen stehen, Woody und Louis fest an meiner Seite.
    Das Letzte, was ich von den beiden sehe, ist das Boot, das endlich den Hafen verlässt; ungewohnterweise mit Dermot am Steuer. Während meiner Wartezeit habe ich überlegt, ob ich auf dem Festland die Polizei anrufen soll; denn immerhin hat Conor Eamon bestohlen. Doch dann beschließe ich, es nicht noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon ist. Eamon und die anderen werden fassungslos sein, wenn sie herausfinden, dass Conor uns mit seiner Schauspielerei an der Nase herumgeführt hat. Da müssen dann nicht noch Polizeibeamte Hunderte von Fragen stellen.
    Es war alles nur Schauspielerei . Nicht zu fassen, dass ich darauf hereingefallen bin. Er ist wirklich überzeugend gewesen, geradezu täuschend echt. Wie konnte ich nur so naiv sein? Und der Gipfel ist, dass er mir selbst jetzt noch mit seinem Geschwafel kommen wollte – von wegen, er habe sich in mich verliebt! Selbst zum Schluss wollte er mich noch mit seinem Geschwätz um den Finger wickeln.
    Vielleicht habe ich in Sachen Liebe doch Recht gehabt, bevor ich nach Tara gekommen bin. Ohne Beziehungen ist man besser dran. Sie bereiten einem nichts als Ärger und enden nie gut.
    Ich betrachte die Holzkisten im Hafen. Mittlerweile ist es hell geworden, und es wird nicht mehr lange dauern, bis Eamon aufwacht und bemerkt, dass seine Sachen nicht mehr da sind. Doch Conor hat gesagt, dass Eamon nicht in seinem Cottage war, als er sein Hab und Gut dort ausgeräumt hat. Wo um alles in der Welt könnte er um diese Uhrzeit gewesen sein? Ich beschließe, der Sache mit Woody und Louis auf den Grund zu gehen und Eamon zu erklären, was passiert ist.
    Doch als die Hunde und ich den Weg zu Eamons Cottage hinaufgehen, halte ich kurz inne und lasse den Blick über die Bucht schweifen, in der zahlreiche Delfine schwimmen. »Jungs, schaut euch bloß mal all die Delfine an!«, rufe ich Woody und Louis zu, die im Gras neben mir herumschnüffeln. »So viele habe ich dort noch nie gesehen!«
    Aber diese Delfine sehen irgendwie anders aus. Wenn ich sie früher in der Bucht gesehen habe, sind sie fröhlich ins Wasser getaucht und haben gespielt. Doch diese hier schwimmen stur immer nur im Kreis. Sie kommen mir so ruhig vor – fast zu ruhig …
    Wir gehen weiter, doch als wir endlich Eamons Cottage erreichen, ist dort weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Die Haustür steht sperrangelweit offen; der Wind lässt sie immer wieder zuknallen. Verdammt, Conor , denke ich voller Abscheu. Wie konntest du das Eamon bloß antun?
    Sanft ziehe ich die Tür ins Schloss und frage mich, welchen Weg Eamon wohl eingeschlagen haben mag. Offensichtlich ist er zu einem seiner frühen Morgenspaziergänge aufgebrochen. Doch selbst für Eamon wäre es doch sehr früh. »Lasst uns hier entlang gehen«, weise ich die Hunde an und gehe in Richtung des Küstenwegs, der, wie ich weiß, zu Eamons Lieblingsstrecken gehört.
    Als wir uns dem Rand der Klippen nähern, fällt mein Blick auf eine große Felsformation, die aufs Meer hinausschaut. An einer Ecke des Felsens lehnt Eamons Gehstock.
    Zwei Beine ragen hervor, als lehne dort jemand, der die Sonne und den schönen Ausblick aufs Meer genießt, mit dem Rücken an den Felsen.
    Endlich , denke ich und laufe um die Felsformation herum. Dort ist er; Eamon sitzt dort und schaut so entspannt und glücklich aus, wie ich ihn noch nie gesehen habe, während ihm die Morgensonne ins Gesicht scheint. Er hat die Augen geschlossen, deswegen nehme ich an, dass er im Sonnenschein eingenickt ist.
    »Eamon«, flüstere ich und hocke mich neben ihn. »Eamon, ich bin’s, Darcy.«
    Er scheint mich jedoch nicht zu hören, deswegen spreche ich jetzt ein wenig lauter.
    »Eamon, wach auf, du bist eingeschlafen!«
    Ich will ihm über den Arm streicheln, doch ich zucke sofort zurück, als ich merke, dass seine Haut nicht so warm ist, wie sie sein sollte. Sie ist kalt, sogar sehr, sehr kalt.
    »Nein!«, schreie ich entsetzt und springe auf. Das kann doch alles gar nicht wahr sein! Nein, nicht nach allem, was passiert ist! Ich schüttele den Kopf. Nein, das muss immer noch dieser schlimme

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