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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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abzusetzen.«
    Ich sehe zu Conor hinüber, der Dermot mit hasserfüllten Blicken durchbohrt. »Mit welchem Diebesgut? Was soll das heißen, Conor?«
    Conor blickt mich entschuldigend an, macht aber immer noch keine Anstalten, mir irgendetwas zu erklären.
    »Immer noch nicht?«, hakt Dermot nach und bedenkt Conor mit einem verächtlichen Blick. »Du bist also nicht einmal Manns genug, alles zuzugeben!« Er dreht sich zu mir um. »Es handelt sich um Diebesgut aus Eamons Cottage, wie es scheint.«
    »Von Eamon? Aber was besitzt Eamon denn Wertvolles, das sich zu stehlen lohnt? Wichtiger noch: Warum willst du ihm denn überhaupt etwas wegnehmen, Conor?« Verzweifelt schaue ich ihn an und beobachte, wie er sich zusammen mit dem vertäuten Boot mit dem Wellengang auf- und abbewegt. Nicht zu fassen, dass das passiert ist! Das muss doch ein Alptraum sein, von dem ich jede Minute aufwachen werde! Gleich werde ich wieder zurück in meinem Bett sein, mich daran erinnern, dass ich mich bei Eileen für meine harschen Worte entschuldigen muss und bei Megan dafür, ihr die Geburtstagsparty verdorben zu haben. Das hier muss ein Traum sein – das kann einfach nicht wahr sein!
    »Artefakte«, erwidert Conor nun und wendet sich zum ersten Mal an mich. »Eamon sammelt uralte irische Gegenstände, hauptsächlich Waffen, Schwerter, Schilder, solche Dinge eben. Aber in seinem Cottage befinden sich auch Schmuck und Amulette. Eine wahre Fundgrube für Liebhaber, die so etwas kaufen wollen.«
    »Aber du … willst sie stehlen ?« Ich kann es kaum ertragen, das Wort zu sagen, ganz zu schweigen davon, ihm die Frage tatsächlich zu stellen. »Und auch noch von Eamon, einem Freund! Er ist ein alter Mann! Was hat er dir denn getan?« Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen schießen. Dabei habe ich eben noch gedacht, letzte Nacht alles aus mir herausgeheult zu haben. »Was hat irgendwer von uns dir angetan, um so etwas zu verdienen?«
    »Darcy, ich wollte dir nie wehtun.« Conor tritt an den Rand des Boots. Sofort knurren Louis und Woody los und springen auf.
    »Schon gut, Jungs«, rufe ich und klopfe ihnen auf die Flanke. Dann drehe ich mich um. »Dermot, kannst du uns bitte einen Augenblick allein lassen?«
    Dermot sieht aus, als würde auch er jeden Moment losknurren. »Ja, natürlich«, sagt er schließlich. »Aber ich habe dich im Blick«, droht er Conor, als er sich ein Stück den Hügel hinauf entfernt, um uns ein wenig Privatsphäre zu geben.
    Conor klettert aus dem Boot und steht mir nun auf dem Anleger gegenüber. Ich kann es kaum ertragen, ihm so nahe zu sein, nachdem ich nun weiß, was er getan hat. Dennoch muss ich es aus seinem Mund hören.
    »Warum?«, frage ich nur und schaue in seine großen blauen Augen. Ich weiß, dass ich eigentlich böse auf ihn sein sollte, herumschreien oder irgendetwas Dramatischeres tun sollte. Doch mir pocht das Herz so heftig in der Brust, dass es sich anfühlt, als würde es gleich durch die Rippen brechen und in den Hafen hinausschießen. Ich fühle mich vollkommen leer, als würde das hier gar nicht wirklich geschehen. »Warum hast du das gemacht?«
    »Weil es das ist, was ich tue, Darcy«, erklärt er und besitzt wenigstens so viel Anstand, beschämt dreinzuschauen. »Ich … ich bin nicht der, für den du mich hältst. Ich bin ein Betrüger, ein Hochstapler. Ich nutze jede Gelegenheit aus, die sich mir bietet. Ich lerne Frauen kennen und überzeuge sie davon, mir ihr ganzes Geld zu geben. Bei dir dachte ich, dass du, nachdem du die Insel geerbt hast …«
    »Du dachtest, mich um mein Geld bringen zu können?« Ungläubig starre ich ihn an.
    »Ja, das ist die bittere Wahrheit. Ich habe schnell gemerkt, dass du im Hinblick auf meinen ursprünglichen Plan für mich eine Nummer zu groß warst. Du bist stärker als die meisten anderen hier, Darcy. Und mir ist klar geworden, dass du dich in diese Insel verliebt hast; du wirst sie nie mehr verlassen. Mir war klar, dass du alles Geld, das du am Ende deiner Zeit hier erbst, gleich wieder in Tara hineinstecken wirst, darum …«
    »Darum gab es für dich bei mir also nichts zu holen«, fahre ich für ihn fort. Es fühlt sich an, als würden mir die Worte wie bleischwere Steine im Bauch liegen. Er hat mich also die ganze Zeit nur benutzt.
    »Ich brauche Bargeld, es gibt … Leute, denen ich einiges schulde. Das war der Punkt, an dem Eamon ins Spiel kam. Ich habe schon eine ganze Zeit lang vermutet, dass er etwas Wertvolles in seinem Cottage versteckt

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