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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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über mir zusammenbricht und mir in Erinnerung ruft, was genau gestern Abend passiert ist.
    Nachdem ich beschlossen hatte, mit der Situation so umzugehen, wie Roxi es getan hätte, war ich auf dem Hocker sitzen geblieben und hatte mich den Rest des Abends ordentlich volllaufen lassen. So weit, so gut. Vage erinnere ich mich noch daran, wie Sophie und ein oder zwei der anderen von Zeit zu Zeit von der Party kamen, um nach mir zu sehen. Als die nächste Woge noch mehr Informationen an die Oberfläche spült, erinnere ich mich aber auch dunkel daran, dass ich sie fortgescheucht habe mit dem Hinweis, dass ich keine von ihnen bräuchte, weil meine neuen Freunde an der Bar mir schon Gesellschaft leisten würden. Ich glaube, ich habe damit die bunten Cocktails gemeint, die ich mit affenartiger Geschwindigkeit herunterkippte, da ich mich nicht erinnern kann, mit einer bestimmten Person gesprochen zu haben – einmal abgesehen von der Thekenmannschaft. Der Barkeeper war den ganzen Abend über sehr aufmerksam – vermutlich, weil ich so viel Geld ausgab und allein trank. Er war zudem überaus geduldig und hörte meinen Ausschweifungen zu, während er seine anderen Kunden bediente. Ganz entfernt erinnere ich mich noch daran, wie prima er reagierte, als ich vom Barhocker kippte. Aber selbst ihn sehe ich derzeit nur recht vernebelt vor mir.
    Als ich mich aufrichte und mich im Bett aufsetzen will, dreht sich der Raum noch mehr.
    Darum rolle ich mich auf die Seite zu meinem Nachttischschrank und bete, dass noch etwas Wasser in dem Glas ist, das ich normalerweise vor dem Schlafengehen auffülle. Aber da ich mich nicht einmal mehr daran erinnere, wie ich gestern Nacht nachhause gekommen bin, geschweige denn, wie ich ins Bett gekommen bin, überrascht es mich wenig, dass das Glas leer ist.
    Es nützt nichts, Darcy. Du musst dich auf den Weg in die Küche machen, selbst wenn du auf allen vieren kriechen musst.
    Irgendwie schaffe ich es, in die Küche zu schwanken und dabei wie ein Bobbycar aus dem Kindergarten gegen sämtliche Möbel und Türrahmen zu donnern. Zum ersten Mal bin ich wirklich dankbar, in einer kleinen Wohnung zu leben und nicht etwa in einer riesigen Villa, wo man erst noch eine kilometerlange Strecke und zwei Stockwerke hinter sich bringen muss, um zur Küche zu gelangen. Gerade als ich einen Küchenschrank öffne und nach einem Glas greife, ertönt hinter mir eine Stimme.
    »Du hast die Nacht also überlebt?«, fragt Roxi, die im Rahmen der Küchentür steht und nur ein Beyoncé-Tour-Shirt und flauschige rosafarbene Puschen mit kleinem Absatz trägt. Die Schlafmaske mit Leopardenmuster hat sie sich nach oben in ihr rabenschwarzes Haar geschoben. »Ich habe mich nur ein bisschen über dein Aussehen gewundert, Süße, als du heute Nacht nachhause gekommen bist.«
    »War es so schlimm?«
    »Darcy, du bist hier mit Tanzschritten durchs Haus gewirbelt, auf die selbst ich stolz gewesen wäre. Nein.« Sie hebt die Hand und zupft sich das T-Shirt von ihrem üppigen Busen. »Nein, selbst ich hätte nicht so tanzen können.«
    »Oh mein Gott, Roxi, ich hab getanzt? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern!«
    »Die Tatsache, dass du dich an die Ereignisse der letzten Nacht nicht erinnern kannst, ist ein Mysterium, für dessen Aufklärung wir bestimmt keinen Profi rufen müssen.« Roxi schlurft in die Küche und schnappt sich den Wasserkessel. »Ich denke, wir beide wissen, was dazu geführt hat. Jedenfalls, wenn ein gewisser Mr Will Smith, ganz in Schwarz gekleidet, die Ermittlungen leitet«, erklärt sie und gibt sich einen Augenblick ihren Tagträumen hin. »Dann könnte auch ich dazu gezwungen werden, meine Erinnerungen zu vergessen … Tee?«, erkundigt sie sich und wedelt mit dem Kessel in meine Richtung.
    »Danke, Roxi, aber für mich nicht … Ich glaube, ich muss meinen Flüssigkeitshaushalt schneller auffüllen. Deutlich schneller.« Ich nehme mir ein Glas aus dem Küchenschrank und gehe zur Spüle hinüber. In meinem verkaterten Zustand drehe ich den Wasserhahn auf, um das Glas auszuspülen, vergesse dabei aber völlig, dass unsere Wasserhähne in der Küche äußerst launisch sind und man den Kaltwasserhahn zuerst nur ganz sanft anstellen darf, bevor man ihn normal laufen lassen kann. Ein großer Wasserstrahl spritzt mir entgegen und durchnässt das Vorderteil meines Pyjamas.
    »Darcy, was tust du denn da?«, ruft Roxi, als ich reglos vor der Spüle stehen bleibe, während das Wasser immer noch in die Höhe spritzt.

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