Zwei sind eine zu viel
Beherrschung verlieren. Damit würde er seinen schönen Plan ruinieren.
Noch ein paar Tage, in denen sie sich in Sicherheit wog, dann hätte er sie weich gekocht und konnte enthemmt und ungezügelt über sie herfallen.
*
Emma tanzte in Jörns Richtung. Warum sollte sie sich nicht ein bisschen ve r gnügen? Lucy tanzte schließlich auch mit einem fremden Typen, der sie zu einem Drink eingeladen hatte. Der Alkohol beflügelte sie und so machte sie ein paar gekonnte Tanzschritte und tippte Jörn auf die Schulter.
„ Hey, du!“
Wie wortgewandt sie doch war. Zweiwortsätze.
Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Hey.“ Er berührte leicht ihre Schulter und musterte sie erstaunt von oben bis unten. Sie konnte ihm ansehen, dass ihm gefiel, was er sah. „Du siehst heiß aus. Willst du tanzen?“ Er hielt ihr seine geöffneten Arme entgegen.
Vielleicht war er ja nett? Wenn ihr Urteilsvermögen auch durch den Alk o hol etwas beeinträchtigt war. Auf jeden Fall fand er sie heiß. Das hatten noch nicht viele Männer von ihr behauptet.
Sie tanzte mit Jörn – einen Song, und noch einen, und noch einen.
Er hatte Tanzschritte drauf, die ihr unbekannt waren. Und dazu bewegte er sich so leichtfüßig, dass sie neidisch wurde. Beim nächsten Schmuselied, es war If Tomorrow Never Comes von Ronan Keating, sank sie in seine Arme und ließ sich von ihm halten. Er fühlte sich warm an und streichelte ihr über den Rücken, während sie sich zur Musik wiegten. Der Alkohol hatte sie jetzt voll im Griff, sie schwebte wie auf Wolken.
Hatte er gerade eine Hand auf ihren Po gelegt und zugedrückt? Das wäre doch etwas übertrieben.
Als der Song zu Ende war, brauchte sie eine Pause. Von der Musik und Jörn. Einen kurzen Moment dachte sie , er würde sie gleich küssen, doch er warf ihr nur einen Blick zu. Einen Blick, der ihr sagte, dass es nicht mehr la n ge dauern würde, bis es so weit war.
Sie fühlte sich plötzlich unwohl in ihrer Haut. Ihre Schuhe brachten sie um. Sie war es nicht gewohnt, so lange auf hohen Schuhen zu tanzen. Ein Sit z platz wäre jetzt genau das Richtige. Jörn schien nichts dagegen zu haben, sie zu begleiten. Sie war nicht sicher, ob sie das wollte. Erschöpft ließen sie sich auf eines der Sofas nieder, die in der Chilloutzone standen. Der Bereich war um diese Uhrzeit fast leer, alle waren auf der Tanzfläche.
War das Eyeliner unter Jörns Augen? Das musste am Alkohol liegen. Sie musste dringend auf Wasser umsteigen.
„ Puh, meine Füße.“ Sie seufzte und streckte die Beine aus.
Jörn betrachtete sie, eine Spur zu intensiv. „Mit dir hätte ich hier nicht g e rechnet.“ Er legte ihr eine Hand auf das Knie und schob sie weiter nach oben.
Ihre Alarmglocken schrillten, aber durch den Alkoholdunst waren sie schwer zu hören.
„ Du siehst toll aus. Ich hätte dir nicht zugetraut, dass du so abzappeln kannst.“ Er lächelte, aber es wirkte nicht echt.
Sie schob seine Hand von ihrem Oberschenkel, nicht bereit, Zärtlichkeiten mit ihm auszutauschen. So viel Alkohol hatte sie dann doch nicht getrunken. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen etwas mit ihm anzufangen, nicht in di e sem beschwipsten Zustand.
Er besorgte ihr eine Cola, nachdem sie ihn darum gebeten hatte. Für heute hatte sie genug getanzt. Ihre Schuhe hatte sie ausgezogen und neben die Couch gestellt. Sie bewegte die Zehen und die freuten sich über ihre neu g e wonnene Freiheit. „Ah, das tut gut.“
Ihr entfuhr ein Stöhnen, das Jörn mit der Cola in der Hand erstarren ließ. Nachdem er sie ihr gereicht hatte, trank sie einen großen Schluck von der eiskalten Cola. Die Eiswürfel klirrten gegen das Glas, bevor sie schluckte und ihr die kalte Flüssigkeit durch die Kehle lief. Sie merkte erst jetzt, wie durstig sie war. Sie trank das Glas leer und stöhnte ein weiteres Mal auf. Im nüchte r nen Zustand wäre es ihr wahrscheinlich unendlich peinlich gewesen, sich so gehen zu lassen, vor einem Fremden, aber im Moment konnte sie nichts d a von abhalten.
„ Ich muss Lu suchen“, sagte sie und war sich jetzt sicher, dass er Eyeliner trug.
Er sah sie verwundert an. „Wen?“
„ Lucy, meine Schwester, mit ihr bin ich heute Abend hier.“
„ Aha.“ Er überlegte anscheinend.
Der Abend war jetzt lang genug gewesen. Sie stand auf und schwankte leicht. „Wir sehen uns dann am Montag bei der Arbeit.“
Schnell war er aufgesprungen und hielt sie am Handgelenk fest. „Warte.“
Das war ein bisschen zu
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