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Zwei sind eine zu viel

Zwei sind eine zu viel

Titel: Zwei sind eine zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Busch
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einfach die Augen schließen und schlafen. In die Dunkelheit abdriften und an nichts denken. Sie hatte gedacht, dass sie, sobald sie zur R u he käme, noch ein paar Tränen weinen könnte, aber da war nichts. Sie hatte alle Tränen geweint.
    Warum vermisste sie Simon? Es war die reinste Folter, ohne ihn zu sein. Sie wehrte sich gegen die aufsteigenden Gefühle. Sie wollte nicht so empfinden. Sie war ein dummes Huhn. Verdammt! Sie klang wie eine bemitleidenswerte Heulsuse. Sie schüttelte den Kopf. Sie sollte sich nicht so gehen lassen, so n dern lieber zusammenreißen.
    Als Joe aus dem Bad kam, trug er lediglich eine abgeschnittene Joggingh o se. Sein muskulöser Oberkörper war nackt und sie betrachtete seine wohld e finierten Brustmuskeln. Er legte sich auf die andere Seite der Schlafcouch. Die Decke zog er zu sich herüber. Ihr wurde sofort kalt. „Joe?“
    „ Ja.“
    „ Möchtest du Sex?“, wisperte sie verzweifelt. Eine warnende innere Stimme sagte ihr, dass sie mit dem Feuer spielte. Der Mann neben ihr war auf eine heiße Nummer aus, seit sie ihn kennengelernt hatte. Um nichts in der Welt würde er ein solches Angebot ablehnen. Aber heute war ihr alles egal. Schlimmer konnte es nicht werden. Mit der Frage erntete sie allerdings nur ein Lachen, das total typisch für Joe war – spontan, warmherzig und aufric h tig. In dem Moment war sie sich sicher, dass sie ihn auf Dauer in ihr Herz schließen würde.
    „ Nein.“ Er drehte sich zu ihr um. Sein Blick suchte den ihren und wurde weich. „Komm her, Süße.“ Er benutzte das Kosewort, und sie genoss die Zuneigung, die damit zum Ausdruck kam. Er sorgte sich wirklich um sie. „Ich versteh dich. Männer sind Arschlöcher.“
    Er zog sie ein Stück näher, bis ihr Kopf auf seiner Schulter landete. Er roch nach Seife und Zahnpasta. Dann schlang er den Arm um sie und hielt sie fest. Die Decke zog er über sie beide, sodass sie sich in der Wärme geborgen fü h len konnte. Sie spürte seinen warmen Atem und stieß einen Seufzer der E r leichterung aus. Es war ein vollkommender Moment , in dem sich alles richtig anfühlte. Ihre Sorgen und Befürchtungen legte sie beiseite, zumindest für den Augenblick. Er hielt sie fest und küsste tröstend ihre Stirn. Es bestand kein Zweifel, dass er immer auf ihrer Seite sein würde.
    „ Schlaf jetzt“, murmelte er und strich über ihren Arm. „Bevor ich es mir noch anders überlege. “

Dreiundzwanzig
     
    Simon fluchte. Er saß frustriert im Wohnzimmer und trank einen Whisky Cola. Das war heute nicht sein Tag.
    Zumindest hatte er ein ausführliches und klärendes Gespräch mit Lucy g e führt. Sie war enttäusch t , sauer und verletzt gewesen. Aber er hatte ihr erklärt, dass es nichts mit ihnen beiden werden würde. Es wäre nicht richtig, mit ihr eine Partnerschaft einzugehen. Denn mehr als eine Partnerschaft wäre es nicht. Eine Beziehung, in der es keine echte Liebe und Zuneigung gab, war auf Dauer wenig befriedigend. Er hatte sich bei Lucy entschuldigt, dass er sie so lange im Unklaren gelassen hatte. Als er ihr von seiner Beziehung mit Emma erzählte, war sie stinksauer. Erst als sie merkte, dass es ihm mit ihrer Schwester ernst war, stimmte sie das etwas gutmütiger. Er hatte ihr au f richtig versprochen, sich um Emma zu kümmern, und das hatte den Ausschlag g e geben, ihm zu verzeihen.
    Er drehte das Whiskyglas in der Hand. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war das Klirren der Eiswürfel.
    Bei Emma würde er zu Kreuze kriechen. Die Entschuldigung würde nicht so einfach werden wie bei Lucy. Nachdem er festgestellt hatte, dass Emma sich aus dem Fitnessstudio geschlichen hatte, war er bei ihrer Wohnung vo r bei gefahren und hatte versucht, mit ihr zu reden. Aber sie war nicht da g e wesen und er hatte keine Ahnung, wo sie steckte und wo er sie suchen sollte. Bei Lucy war sie nicht. Das hätte Lucy ihm gesagt.
    Schon lange hatte Simon sich nicht mehr so schlecht gefühlt. Er hatte sich überhaupt noch nie so schlecht gefühlt wie in diesem Moment. Er bereute sein Verhalten mehr, als er sagen konnte. Er hatte versäumt, klare Verhältni s se zu schaffen. Wie konnte er nur so unsensibel sein.
    Er trank einen großen Schluck von dem Whiskey und verzog das Gesicht, als er ihm die Kehle hinunterbrannte. Er war harte Sachen nicht gewohnt.
    Warum war Emma schon wieder so dickköpfig und haute einfach ab? W a rum ließ sie ihn nicht einfach die Situation erklären? Warum war diese Frau so verdammt stur?
    Er leerte

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