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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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machte am Ende jeder Runde mit militärisch abgezirkelter Exaktheit kehrt. Er stellte sich als Oberstleutnant St. Maur, jetzt Lord Ashworth, vor, worauf der Wachhabende seine geschulte Förmlichkeit sofort ablegte. Man kam ins Gespräch. Nach einem kurzen Austausch gemeinsamer Erinnerungen und höflicher Erkundigung nach der Familie des Soldaten brauchte Rhys nur einen kleinen Hinweis fallen zu lassen.
    »Meine Begleiterin«, er zeigte mit einem angedeuteten Kopfnicken in Meredith’ Richtung, »würde ungemein gern einen kurzen Blick in die Kureinrichtungen werfen, aber wir sind gehalten, morgen in der Frühe wieder abzureisen. Ich nehme nicht an, dass Sie eine Gelegenheit sehen, uns …«
    Ein Augenzwinkern, ein Lächeln und ein Schlüsselrasseln, dann waren er und Meredith im Innern.
    Allein.
    »Es wirkt ziemlich geheimnisvoll bei Nacht, nicht wahr?« Ihre Stimme echote von den steinernen Säulen, derweil sie am Rand des rechteckigen Bassins entlangschritt. Der Säulengang war überdacht, das Wasser selbst jedoch lag offen unter dem Nachthimmel. Über ihnen arbeiteten der Mond und die Sterne Hand in Hand, um das nächtliche Firmament zu erhellen, das von Wolken ungetrübt und lediglich vom Dampf der heißen Quelle verhangen war.
    Obschon es rund um das Becken dampfte, vermochte Rhys Meredith deutlich zu erkennen, und das war alles, was für ihn zählte. Der Wasserdampf krauste die feinen Haarsträhnen an ihren Schläfen und glättete die Knitterfalten in ihrem Gewand. Der feine Nebel überhauchte ihr blasses Antlitz, und ihre ebenmäßigen, madonnenhaften Züge muteten wie der glänzende Alabaster einer Statue an.
    Sie schlenderte um den Rand des Mineralbades und ließ ihre unbehandschuhten Fingerspitzen im Vorbeigehen jede Säule streicheln. »Das ist also das Zentrum von Bath.«
    »Es ist die Rechtfertigung für die Existenz des Ortes schlechthin«, bekräftigte er.
    »Vermögende Herrschaften reisen aus ganz England hierher, geben unaussprechliche Summen für Hotelsuiten und Vergnügungen aus, und das alles, um in der Nähe dieses übelriechenden Wasserbeckens zu sein? Verblüffend.«
    »Es ist nicht allein das Wasser.«
    »Aber nein, natürlich nicht. Es ist die neueste Mode. Die feine Gesellschaft. Das Versprechen von Gesundheit und das Vermächtnis einer heidnischen Legende. Ich habe gelesen, dass die Römer hier einen Tempel zu Ehren der Göttin Minerva erbauten.«
    »Möchtest du ein Bad nehmen?«
    Sie rümpfte die Nase. »Hier?«
    Er nickte, strich mit einer Fingerspitze über den Schwung ihrer Schultern. »Hier ist weit und breit niemand, der dich sehen könnte.« Ein mondbeschienenes ungestörtes Bad in einer antiken Quelle? Wenn das nicht romantisch war, was dann, fragte sich Rhys.
    »Danke, nein«, versetzte sie mit Nachdruck. »Wir haben nicht einmal Handtücher mitgebracht, und es riecht grässlich. Ich möchte nicht nach Devonshire zurückkehren und nach faulen Eiern stinken. Ganz zu schweigen von dem Umstand, dass Tag für Tag Kranke in das Heilwasser steigen. Dieses Becken ist … also auf mich wirkt es eher wie eine Brutstätte für irgendwelche Krankheiten.«
    Nun denn. Wenn sie es so sah, dann war es letztlich doch nicht besonders romantisch.
    Er räusperte sich. »Sollen wir wieder gehen?«
    Als sie das Bad verließen, sagte sie: »Bitte, sei jetzt nicht düpiert. Ich schulde dir meinen aufrichtigen Dank, dass du mir das Kurhaus gezeigt hast. Ich bin froh, dass ich es gesehen habe. Und ich genieße es, mit dir zusammen zu baden, wie du sicher weißt. Ich ziehe nur die Wanne in unserem Hotel vor. Oder den See zu Hause.«
    Sie japste auf und blieb mitten auf der Straße stehen. »Aber das ist es! Der See. Natürlich, das ist die Lösung!«
    Rhys hatte zwar keine Ahnung, was ihr kleiner Ausbruch zu bedeuten hatte, aber als sie stumm ihren Gedanken nachhing, nutzte er die Gelegenheit, sie zu bewundern. Die bezaubernde Art, wie sich ihre Brauen konzentriert krausten. Das leichte Flattern ihrer Finger, als sie geschwind ihre Berechnungen überschlug. Die atemlose Begeisterung in ihren Augen. Er kannte die Zeichen. Was immer sie da plante, es musste etwas mit dem Gasthof zu tun haben.
    Eine Erkenntnis legte sich schwer auf seine Seele. Es war stets der Gasthof. Sie lebte dafür. Das Three Hounds bescherte ihr Ärger und harte Arbeit, ja. Aber auch Freude und Zufriedenheit. Die ganze Zeit hatte er angenommen, dass, sobald sich ihre anfängliche Skepsis verlöre, sie leichten Herzens die Vorzüge

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