Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)
absoluten Tiefpunkt erreicht. Und da war sie, sie stand einfach vor ihm. Sie war immer da gewesen.
Er verwünschte sie. Er begehrte sie. Er brauchte sie. Jetzt.
»Ich will dich.« Die Worte schraubten sich aus seiner Kehle. »Hier.«
»Ja.«
Der sanfte Hauch dieses einen Wortes strich über seine Haut. Er presste seine Fäuste fester zusammen, kämpfte mit seinen Emotionen. »Ich vermag aber nicht fürsorglich und zärtlich zu sein.«
»Das kümmert mich nicht.« Sie hob ihr Gesicht an seins. »Lass uns schnell machen.«
Kaum hatten sie sich auf ein heimlich intimes Liebesspiel verständigt, wichen sie beide einen Schritt zurück und kämpften mit ihren Kleidern. So ginge es am schnellsten.
Rhys warf einen Blick über seine Schulter, unterdessen öffnete er den Bund seiner Hose und nestelte an der Knopfleiste. Auf der Straße war niemand zu entdecken. Doch selbst wenn dort eine Traube von Zuschauern gestanden hätte, hätte er nicht gewusst, ob er sich selbst in die Schranken hätte weisen und seinem Tun Einhalt gebieten können. Das Verlangen, in sie zu dringen, war intensiver und animalischer als alles, was er kannte.
Als er abermals den Kopf zu ihr drehte, hatte sie ihre Röcke und Unterröcke gerade so hoch über die Knie gerafft, dass er einen Blick auf ihre spitzengesäumten Strumpfbänder und den Streifen milchweißer Haut darüber erhaschte. Die Innenseiten ihrer Schenkel bebten kaum merklich. Es war ein verworfener Gedanke, indes drängte es ihn, sie dort zu beißen.
Aber dafür war keine Zeit.
»Beeil dich«, wisperte sie. Gegen die Wand gelehnt, bog sie ihm einladend ihren Schoß entgegen.
Er befreite seine Erektion und spürte einen Hauch der kühlen Nachtluft, bevor er in ihre wartende Glut fand. Ihre Hüften umschlingend, schob er sich in ihre enge Mitte. Wieder und wieder, jedes Mal ein wenig tiefer, fühlte er, wie ihr Körper ihm mehr gab und noch mehr, aber noch längst nicht genug. Er stieß sie fester, beglückte sie mit feurigen Stößen, entschlossen, sie so tief zu penetrieren, wie es ihm seine Manneskraft erlaubte. Dennoch war es nichts, verglichen mit dem, was sie mit ihm anstellte.
»Mehr«, stöhnte er. »Nimm mich ganz.«
Bei seinen Worten kam sie spontan. Bemüht, ihren Aufschrei der Ekstase zu dämpfen, gruben sich ihre Zähne in die angespannte Sehne an seinem Hals. Ihre vaginale Muskulatur krampfte sich zusammen, das machte ihm den Weg zwar noch beschwerlicher, steigerte das Vergnügen indes auf unermessliche Weise. Er stieß sie weiter, lehnte sich gegen den exquisiten Widerstand auf, ehe er bis zum Skrotum in ihr versank.
Ah, bei allen Heiligen. Es war gut. So gut.
»Hör auf«, flüsterte sie aufgelöst. »Da ist jemand.«
Er erstarrte. Leichte Schritte klapperten über das Kopfsteinpflaster und wurden allmählich lauter. Sie kamen näher.
Er presste sie in den hintersten Winkel des Hausalkovens, während er ihren Körper mit seinem verdeckte. Angesichts seiner dunklen Abendgarderobe würden sie gewiss mit der Nacht verschmelzen und unbemerkt bleiben. So hoffte er jedenfalls. Ihr Atem vermischte sich mit seinem zu einem dumpfen Dröhnen, und sein Herzschlag trommelte laut an ihrem. Er konnte lediglich die Luft anhalten und beten, dass die erregende Melodie ihrer Leidenschaft von der Straße her nicht vernehmbar wäre.
Währenddessen reizten die letzten Kontraktionen ihrer Erfüllung seine Erektion, neckten ihn bis zu einem unerträglichen Punkt der Anspannung. Er musste sich zusammenreißen, die Stille nicht zu sprengen.
Als die Schritte schließlich und endlich verhallten, zitterten Rhys’ Beine ob der angestauten Lust. Er zog sich zurück, schob sich abermals hart in sie hinein.
Süße Gnade. Es war sinnliche Folter.
Die unliebsame Unterbrechung hatte jede Empfindung verstärkt. Nicht nur verstärkt, nein vervielfacht. Ob seiner Erregung steigerte er seinen Rhythmus, penetrierte sie bis zur Selbstaufgabe. In seinen Lenden zuckte die Wollust. So nah. So nah.
Ein rauer Schrei schwang sich aus seiner Brust, als die Ekstase in ihm explodierte, ihn jeglicher Vernunft beraubte und alles um ihn herum ausblendete.
Er sank an ihren Busen, stemmte sie gegen die Wand. Reine, ungezügelte Lust simmerte und summte in ungewöhnlichen Regionen seines Körpers. In seinem steifen Finger. In seinem versehrten linken Knie. In der von Narben gezeichneten Brust, die sein wild pochendes Herz einschloss. In diesem einen himmlischen Moment genoss er nur noch das
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