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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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einfach näherkommen und ein Weilchen mit ihr zusammen sein wollen, um zu erfahren, ob ihre Haare so bezaubernd dufteten, wie sie ausschauten. Und danach ausschlafen. Schlafen und vergessen, statt die Nacht damit zuzubringen, sich fluchend im Bett zu wälzen.
    Natürlich hatte sie ihn abgewiesen. Aus gutem Grund. Sie hatte sogar die Großherzigkeit besessen, an seine Tür zu klopfen und ihm ein gewisses Entgegenkommen anzubieten, indes hatte sie nicht den Mut aufgebracht, ihm dabei ins Gesicht zu sehen. Dennoch hatte er nicht widerstehen können, sie zärtlich verstohlen zu berühren.
    Grundgütiger, es war das reine Vergnügen, ihre Haut zu streicheln. Frisch und glatt wie die Unterseite eines Blütenblatts.
    Ein Blick in den Spiegel über der Waschkommode heute Morgen hatte ihm enthüllt, dass es zweifellos Irrsinn gewesen war. Er war ein hässliches, narbenentstelltes Wrack von einem Mann. Was konnte eine Frau wie Meredith Maddox von einem Burschen wie ihm wollen? Außer Geld, vielleicht. Nicht dass sie zu den Frauen gehörte, die Geld für ihre Gunst nahmen, gleichwohl lag es ihm fern, sie in dem Glauben zu wiegen, er wäre von dem Schlag, der dafür bezahlte. Mit solchen Frauen gab er sich nicht mehr ab.
    Nein, sein Verhalten bedurfte einer Entschuldigung. Zwar war er nicht sonderlich beschlagen in solcherlei Dingen, aber ihm würde schon etwas einfallen. Er beschloss, sie höflich zu begrüßen, ihr für die Gastfreundschaft zu danken und ihr das Dreifache von dem zu zahlen, was auf der Rechnung stand. Dann wollte er umgehend aus dem Dorf reiten und sie nie wieder behelligen.
    Der Wallach suchte sich seinen Weg über den schmalen, ausgetretenen Pfad. Es war zwar nicht die direkte Strecke zurück ins Dorf, aber die sicherste. Der Weg war von Steinkreuzen am Wegesrand gesäumt, die Mönche dort vor Jahrhunderten aufgestellt hatten. Wanderer, die von den markierten Wegen abwichen, liefen Gefahr, ins Torfmoor zu stürzen und im zähen Schlamm und Morast zu versinken. Als Kind hatte Rhys sich in dieser Gegend besser ausgekannt als mit seinen Schulfibeln, doch das lag lange zurück, und er mochte es mitnichten riskieren, dass sein Pferd in einen der Sümpfe abrutschte.
    Als er in das kleine Tal hinabritt, in das Buckleigh-in-the-Moor gebettet war, war bereits heller Morgen. Das Sonnenlicht verscheuchte den wattig feuchten Nebel in schattige Senken und Klüfte. Angesichts der Schroffheit der umgebenden Landschaft lag der kleine Ort an einer wahrhaft günstigen Stelle. Ein reißender Fluss hatte im Laufe von Jahrmillionen diese Schlucht geformt, und neben dem günstigen Wasserzugang bot die Tallage Schutz vor den heftigen Dartmoor-Stürmen. Die Bewohner hatten sogar ein paar Dutzend Bäume gepflanzt, die recht gerade wuchsen, was in den windgepeitschten Mooren ungewöhnlich war.
    Während er über die Landstraße ritt, die in das eigentliche Dorf führte, fiel Rhys jedoch etwas auf, was ihm am Abend vorher verborgen geblieben war. In dem kleinen Ort hatte sich sehr wenig verändert. Offen gestanden zu wenig. Neu erbaute Häuser suchte man vergebens. Einige Hütten, die von ihren Bewohnern aufgegeben und verlassen waren, waren bis auf die Grundmauern verfallen. Wie Meredith ihm bereits erklärt hatte, hatte es das Dorf ohne die Ashworth’ nicht zu Wohlstand gebracht. Unvermittelt bohrte sich ein winziger Stachel der Schuld schmerzhaft in sein Inneres.
    Er lenkte sein Pferd zum Gasthof. Ähnlich wie die meisten Bauwerke im Ort bestanden dessen Fundamente aus Stein, die Wände indes aus Fachwerk, einem Geflecht aus Holzbalken, dessen Zwischenräume aus festgebackenem Lehm und Stroh bestanden. Das mit Schieferschindeln gedeckte Dach wirkte sichtlich massiver als die üblichen Reetdächer. Frisch getüncht und mit grün gestrichenen Fensterläden war das Three Hounds das bei Weitem gepflegteste Haus im Dorf und auch das größte. Selbst um diese frühe Stunde herrschte im Innenhof geschäftiges Treiben. Rhys war sich gewärtig, dass der Gasthof nicht nur den Ortskern bildete, sondern auch das Zentrum der sozialen Kontakte und des Handels war. Und die kleine Merry Lane regelte dort alles ganz allein. Bemerkenswert.
    Im Innenhof saß er ab und führte seinen Wallach zu den Stallboxen. Unversehens hinkte eine gebückte Gestalt auf ihn zu, die sich auf eine Holzkrücke stützte.
    »Lord Ashworth! Bei Gott, Sie sind es wahrhaftig! Merry erzählte mir, dass Sie zurückkommen würden, aber ich mochte ihr das kaum glauben.« Auf

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