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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Blick schweifte durch die ärmliche Küche. »Sobald wir vermählt sind, werde ich dich von alledem erlösen.«
    »So versteh doch, ich brauche keinen Retter. Dies ist mein Leben. Die Arbeit hier gefällt mir, so wie es dir gefällt, das Cottage zu bauen.« Ihre Hand glitt zu seinem versehrten Hinterkopf. »Wenn hier jemand der Rettung bedarf, dann bist du das. Du bist hier in Gefahr, je länger du bleibst.«
    »Hab ich dir nicht erzählt …«
    »Du erzählst mir andauernd, dass du unverwüstlich bist. Ich darf dich daran erinnern, dass ich gerade eben deinen ohnmächtigen Körper über den Boden schleifen musste.« Sie verschränkte die Finger in seinem Nacken. »Geh nicht allein ins Moor zurück. Bleib heute Nacht bei mir.«
    »Ich kann das nicht tun.« Er stand auf und stellte sie dabei auf ihre Füße. »Es ist besser, wenn ich jetzt gehe.«
    Er vermochte sich nicht vorzustellen, die Nacht mit ihr unter einem Dach zu verbringen, ohne Meredith zu verführen. Und diese Nacht sollte nicht ihre erste gemeinsame Nacht werden. Nein, das war ausgeschlossen. Mit Blick auf seinen hämmernden Schädel wäre er als zärtlicher, hingebungsvoller Liebhaber vermutlich eine arge Fehlbesetzung.
    »Oben im Moor ist alles in bester Ordnung«, beschwichtigte er sie. »Nur noch zwei Wochen, zwei weitere Lagen Lehmgemisch und die Wände sind fertiggestellt. Dachsparren und Schindeln brauchen eine zusätzliche Woche, so Gott will. Dann benötigt das Cottage zum Abschluss einen weißen Kalkanstrich. Ach ja, und Fenster, Türen, Holzläden. Zum guten Schluss noch Möbel. Ich werde in den kommenden Wochen den einen oder anderen Abstecher nach Plymouth unternehmen, um meine Bestellungen in Auftrag zu geben.«
    Wieder merklich gefasster durchquerte sie mit kleinen Schritten den Raum. »Es gibt auch einiges, was ich für die neuen Gästezimmer benötigen werde.« Sie glättete mit den Händen ihre Haare. »Wenn du fährst, darf ich dir dann eine Liste mitgeben?«
    »Natürlich.«
    »Der alte Mr. Farrell wird mir das Mobiliar zimmern, aber ich brauche neue Matratzen, Waschschüsseln, Nachttöpfe, Stoff für Bettwäsche und Vorhänge«, zählte sie das Benötigte an den Fingern auf.
    »Warte, warte. Mit Stoffen kenne ich mich nicht aus.«
    »Ich kenne mich in Plymouth nicht aus. Ich bin nie weiter als bis Tavistock gekommen. Und …« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Und ich weiß auch nicht recht, was ein anspruchsvoller Gast erwartet. Ich meine … natürlich versuche ich, mich bei den durchreisenden Herrschaften nach deren Wünschen zu erkundigen. Aber du bist ein Lord. Du hast ganz England bereist und das Festland. Du kennst dich gewiss weit besser aus, was Qualität und Erlesenheit anbelangt.«
    Die Idee kam ihm so geschwind, so brillant, dass sein Kopf abermals zu schmerzen begann. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, derweil er seine pochenden Schläfen massierte. »Was hältst du davon, mich zu begleiten?«, schlug er vor.
    »Nach Plymouth?«
    »Nein, nicht nach Plymouth. Wenn dir Gästekammern für feine Herrschaften vorschweben, dann solltest du dorthin reisen, wo solche Leute verkehren, dort einkaufen, wo sie einkaufen. Wir beide werden nach Bath fahren.«
    Oh, es war hinreißend, bezaubernd – jenes begeisterte Aufblitzen in ihren Augen, bevor ihr praktisch veranlagtes Naturell wieder die Überhand gewann.
    »Bist du des Wahnsinns? Es ist undenkbar, dass ich nach Bath fahre. Das ist eine Reise von zwei Tagen, in jede Richtung.«
    »Ich werde eine Kutsche anmieten, die uns auf schnellstem Wege dorthin bringt. Wenn wir vor Tagesanbruch aufbrechen, schaffen wir es in einem Tag.«
    »Und was ist mit dem Gasthof? Wer nimmt sich dessen an?«
    Rhys blickte zur Theke. »Wer sich dessen annimmt? Du sagst selber, dass Cora sich gut macht. Sie, Darryl und dein Vater können sich abwechseln – sie bewerkstelligen das die kurze Zeit zweifellos ohne dich.«
    Sie verschränkte die Arme. »Wir können nicht zusammen verreisen. Das wäre nicht schicklich.«
    »Wen von den Dorfbewohnern sollte das kümmern? Aber wenn du Bedenken hast, wie ein solcher Umstand auf Fremde wirken könnte, dann werden wir uns im Hotel als Ehepaar ausgeben. Nur um den Schein zu wahren.«
    »Nur um den Schein zu wahren?« Sie hob zweifelnd eine Braue.
    »Ich werde ein perfekter Gentleman sein. Du wolltest es doch gerne romantisch haben, oder?« Oh ja. Auf diese Weise würde er alles bekommen, woran ihm gelegen war. Meredith’ Körper und ihr Jawort. Indem er ihr

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