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Zwei Toechter auf Pump

Zwei Toechter auf Pump

Titel: Zwei Toechter auf Pump Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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ist das mindeste, was sie daraufhin sein kann.«

    Als ich heimkehre, steht ein roter Straßenkreuzer in der Garageneinfahrt. Düsseldorfer Nummer. Die Mama öffnet mir die Haustür, ohne Schürze, in ihrem guten schwarzen Wollpullover, mit dem antiken Halsband, der >Gänsegurgel<.
    »Reizender Mann!« sagt sie. »Genau wie Dr. Taurer, der mich seinerzeit von dir entbunden hat!«
    »Na, so was. Ist es wieder soweit?«
    Weiß Gott, sie errötet: »Ach, du bist ein Hammel. Der kommt, glaube ich, wegen dem Fred. Er wollte nichts weiter sagen. Ich habe ihm Cognac und Zigaretten hingestellt, Zigarren auch, von den guten.«
    »Wenn ich der Kohlen-Alfred wäre, fände ich es jetzt an der Zeit, eifersüchtig zu werden. Na, wollen uns den Vogel mal ansehen.«
    »Was ist denn eigentlich mit dem Fred?«
    »Erzähle ich dir später.«
    »Sei aber nett mit dem Herrn da drin!«
    »Keine Angst, ich tue deinem Goldi nichts.«
    Goldi stellt sich als ein breitgebauter Mann in gutsitzendem Anzug, mit runden braunen Augen heraus, ungefähr Mitte Fünfzig. Er hat, was mir gleich auffällt, die Angewohnheit, sich stoßartig durch die Nase zu räuspern, was immer so ähnlich wie »Kch-kch«, klingt. »Dr. Nebel! Erfreut, Sie zu sehen! Kch. Bin Onkel von Fred. Kch-kch. Muß Ihnen zunächst danken für freundliche — kch — außerordentlich freundliche Unterstützung.«
    Wir nehmen Platz und mustern uns. »Liebe es, klare Situationen zu schaffen. Kch. Darf ich fragen, ohne unverschämt zu sein, kch — was das Motiv — kch — Ihres immerhin — kch — ungewöhnlich hilfsbereiten Verhaltens war? Äußerst dankbar — selbstverständlich...«
    »Mir sind von meinen besten Freunden, während sie verreist sind, zwei Töchter anvertraut worden. Eine davon war mit Fred befreundet.«
    Sein Gesicht hellt sich auf: »Ah, verstehe jetzt. Hatten Angst, daß der Ruf der jungen Dame geschädigt wird. Vollkommen logisch. Sah übrigens die Damen heimkommen, größere Blonde offenbar Susanne? Guter Geschmack, der Bengel! Sie sprachen von der Beziehung in der Vergangenheitsform?«
    »Das habe ich unwillkürlich getan, aber ehrlich gesagt, halte ich es für besser, wenn diese Beziehung aufhört.«
    »Verständlich, kch, aber bedauerlich. Reizender Eindruck! Vielleicht noch mal überlegen. Einfluß der jungen Dame unter Umständen sehr gut. Lümmel nämlich außerordentlich labil. Kch.«
    »Susanne ist leider noch labiler.«
    »Oh — dann allerdings. Kch.« Er zerrt an seinem Kragen:
    »Nun, Verehrtester, zur Sache. Lümmel wird in Düsseldorf bleiben, nicht zurückkommen. Muß zu seinen Gunsten sagen, daß diese Affäre nicht allein seine Schuld. Auch die meines verstorbenen Bruders. Mutter weich, hilflos — Typ des ewigen kleinen Mädchens, Sie verstehen — kch. Werde mich also selber kümmern müssen. Und da wäre eben diese — hm leidige Affäre. Besonders, hat mir Fred erzählt, zwei Sachen, einmal Bargeld, das offenbar aus Diebstählen von diesem Verbrecher stammt. Peinlich, kch, ganz außerordentlich peinlich...«
    »Ich glaube nicht, daß daraus noch viel nachkommt, denn bisher hat keiner der Betroffenen Anzeige erstattet.« Ich schildere die Gründe. Nebels Gesicht erhellt sich für einen Augenblick in männlichem Mitgefühl, dann wird es wieder ernst: »Sehr erfreulich — kch — ganz überraschend erfreulich. Lümmel hat offenbar unverschämtes Glück gehabt. Aber — kch — trotzdem muß diese Sache aus moralischen Gründen aus der Welt geschafft werden. Muß unbedingt Schaden wiedergutmachen. Lümmel wird nichts geschenkt, muß später abarbeiten. Damit er vor sich selbst die Belastung los wird. Worum ich Sie nun bitten möchte, Verehrtester, kch — kennen Sie zufällig die Namen der Betroffenen und die Höhe der Summen? Möchte mich natürlich nicht an diesen Polizisten wenden.«
    »Ich kenne die Summe nur in einem Fall, ein Bildhauer Brandt hier im Dorf hatte dreihundert Mark in der Tasche.«
    »Kch — also, werde zunächst diesen Fall bereinigen. Nun noch Punkt zwei, Armband.«
    Ich ziehe das Etui aus der Tasche: »Ebenfalls erledigt. Ich hab’s mir nämlich gekauft, von dem Juwelier.«
    »Sie haben — was?«
    »Ich hab’ mir’s gekauft und damit die Sache aus der Welt geschafft, endgültig. Hier ist es.«
    Er nimmt es: »Sie sind ja — kch — kolossal ‘rangegangen — kch —. Selbst wenn man berücksichtigt, daß Ihnen die jungen Damen sehr nahestehen, respektive deren verehrte Eltern —. Alle Achtung! Wünschte — kch

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