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Zwei Toechter auf Pump

Zwei Toechter auf Pump

Titel: Zwei Toechter auf Pump Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G. Bentz
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— mir auch so einen Freund. Persönlich leider — kch — recht traurige Erfahrungen auf diesem Gebiet.« Er greift in die Brusttasche: »Werde selbstverständlich die Sache übernehmen. Haben wahrscheinlich unter obwaltenden Umständen erheblichen Aufpreis zahlen müssen.« Er klappt das Etui auf: »Donnerwetter — Donnerwetter — kch — prachtvolles Stück! Echt oder Kopie?«
    »Echt!«
    Er läßt das Armband durch die Finger gleiten: »Wunderbar — kch — ganz wunderbar! Wieviel haben Sie... verstehe einiges davon...« Er korrigiert sich hastig: »Will natürlich um Gottes willen nicht sagen, daß Ihre Angaben über Preis... ich meine...«
    »Selbstverständlich nicht. Außerdem habe ich ja die Rechnung. Aber schätzen Sie mal!«
    Er wiegt den Kopf: »Hm — hm — kch — würde sagen: echt — aus der Zeit — zwanzigkarätiges Gold, eins-zwei-drei-vier-sieben-zehn-vierzehn Brillanten — viertel Karat...« Er hebt das Armband gegen das Licht: »Anscheinend sehr schön... müßte man natürlich mit Lupe...«
    »Hier haben Sie eine Lupe.«
    »Danke sehr, kch — hm — lupenrein — sehr schön, sehr schön — bei antiken Stücken allerdings immer schwierig, aber — würde sagen — drei- bis fünftausend!«
    »Gezahlt habe ich zwölfhundert. Es war eine Kommissionsangelegenheit.«
    »Donnerwetter!« Er blättert sein Scheckbuch auf: »Da mache ich ja noch ein gutes Geschäft!«
    »Diesmal muß ich Sie leider enttäuschen. Das Geschäft mache ich.«
    Er ist verblüfft, lacht dann schallend: »Haha! Würde ich auch. Da hat ja sozusagen Ihre — kch — Ihre Großzügigkeit sehr schnell ihren irdischen Lohn gefunden — kch.«
    »Ich schenke es meiner Frau.«
    »Kch — kch — verstehe natürlich. Verstehe auch — kch — leicht melancholischen Ausdruck auf Ihren Zügen — kch — aber so was — kch — immerhin ausgezeichnet für inneren Burgfrieden und als Wertanlage.« Er legt den Kopf schief und kneift ein Auge zu: »Weiß Ihre Frau Gemahlin schon?«
    »Nein, sie ist verreist.«
    »Oh — verreist. Kch. Dann — kch, Verehrtester, würde ich doch sehr vorsichtig sein, denn — kch — wie ich unsere Damen kenne, ich — wird sie nach einem so pompösen Heimkehrgeschenk auf die entsprechende Intensität- des Strohwitwertums schließen, kch —. Bitte, das um Himmels willen nicht — kch — als aufdringlichen Rat aufzufassen, nur als schwachen Versuch, kch, Dankesschuld zu geringem Teil — kch — abzutragen.«
    »Sie brauchen sich keineswegs zu entschuldigen. Das Strohwitwertum war äußerst bescheiden und stand außerdem unter der Aufsicht meiner Mutter.«
    »Oh — kch — dann allerdings — verstehe nicht ganz — hätten ja immerhin das Ding wieder verkaufen und dafür kleinen Geheimfonds für Hobby anlegen können. Falls ich dabei behilflich sein kann — würde ohne weiteres dreitausendfünfhundert...«
    »Sehr nett von Ihnen, wirklich sehr nett, aber ich schenk’s meiner Frau. Und wenn Sie wissen wollen, warum — ich möchte ihr Gesicht sehen, wenn sie das Etui aufmacht und sagt: Du bist ja wahnsinnig, Kerl!«
    Er mustert mich aufmerksam: »So! Soso. Muß sagen, bedaure, daß Fred nicht Ihr Sohn ist. Selber Kinder?«
    »Nein.«
    »Schade. Prädestinierter Vater.«
    »Vielen Dank. Mir genügen völlig zwei Töchter auf Pump.«
    Er steht auf: »Schlaumeier, ausgesprochener Schlaumeier! Freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben! Informiere Sie über den weiteren Verlauf.«

    Der Rest des Tages verläuft relativ ereignislos. Bei den Mädchen drüben stehen fünf Fahrräder, und als es dunkel wird und sie die Vorhänge zuziehen, sieht man dahinter die Silhouetten der Tanzenden. Als sei in der Zwischenzeit nichts geschehen. Eigentlich, überlege ich, ist es doch eine tolle Sache, daß sich dieses Jungvolk so mir nichts, dir nichts zu einer Art Gewohnheitsschwof bei den Bentlers einlädt! Andererseits — wer im ganzen Dorf gibt der Jugend auf diese Weise eine Stätte, noch dazu eine so kultivierte? Sollen sie sich auf der Straße oder in Kellern und Scheunen herumdrücken? Warum hat eigentlich Bentlers Vorbild so wenig Schule gemacht?
    Ich arbeite, bis ich durch das Fenster sehe, daß drüben die Fahrräder bestiegen werden. Es ist Punkt neun. Na, gehen wir noch mal ‘rüber.
    Drinnen sind die Mädchen beim Lüften und Aufräumen. Margot scheint sehr nachdenklich und sieht mich ein paarmal so an, als ob sie mir etwas sagen wolle. Susanne wirkt ausgesprochen beschwingt. Auch

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