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Zweifel in Worten

Zweifel in Worten

Titel: Zweifel in Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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beschrieben nicht, was bei der Berührung ihrer Lippen in Frank vor sich ging. Es war ... falsch und so richtig. Bis auf den Jungen aus der Parallelklasse, den er in der achten Klasse mal testweise geknutscht hatte, beschränkten sich Franks Erfahrungen in Sachen reiner Lippenakrobatik auf den flüchtigen Abschiedskuss von Sam neulich Abend und ... das hier.
    ‚Das hier‘ spottete jeder Beschreibung.
    Gabriels Lippen waren weich, bildeten einen unglaublich reizvollen Kontrast zu seinen markanten Gesichtszügen und den ganz leicht spürbaren Bartstoppeln. Franks Hände glitten über seine Wangen, hielten ihn fest, wollten nicht zulassen, dass Gabriel den Kuss unterbrach oder gar beendete.
    Nein, es gab jetzt kein Zurück, nicht so schnell! Er öffnete den Mund, leckte mit seiner Zunge vorsichtig über Gabriels Lippen und spürte ein lustvolles Zittern durch seinen Körper gleiten, als Gabriel ihn einließ und ihre Zungen einen langsamen, tastenden Tanz begannen.
    Er seufzte leise, weil Gabriel ihn fester an sich zog, wollte nichts weiter als diesen Kuss bis in alle Ewigkeit beibehalten und am liebsten in den blonden Hünen hineinkriechen.
    Bis zu dem Augenblick, in welchem Sams Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte, und er hastig versuchte, zurückzuweichen. Gar nicht so einfach, angesichts der Tatsache, dass Gabriel schlichtweg stärker war als er, doch seine muskulösen Arme sanken herab, bis seine Hände nur noch auf Franks Hüften lagen. Gleichzeitig erklang ein bedauerndes Seufzen und Gabriel schien dem Kuss noch eine Weile mit geschlossenen Augen nachzuspüren, während er seine Zunge über seine Lippen gleiten ließ.
    Frank schluckte hart, das sah so unfassbar sexy aus! Da war er, sein Jagdtrieb, so nachdrücklich und kompromisslos. So wach und fordernd.
    „Du machst dir keine Vorstellung davon, wie gern ich dich jetzt einfach flachlegen würde, aber ich kann das nicht tun. Ich will einfach nicht zwischen euch stehen“, sagte er leise und hoffte, dass er nicht zu bedauernd klang. Wieso konnte nicht alles ganz einfach sein? Wieso musste er ausgerechnet mit dem Lebensgefährten eines wirklich netten Typen knutschen?
    Und überhaupt, diesen netten Typen fand er doch nicht weniger toll als Gabriel!
    Erschrocken wich Frank weiter zurück, bis er gegen das Geländer prallte. „Autsch!“
    Gabriel griff sofort nach ihm, zog ihn an sich und sprach so leise und ernst, dass Frank sich extrem darauf konzentrieren musste. „Frank, ich hätte nichts dagegen, wenn du es tätest. Im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass ich es sehr genießen würde, mit dir zu schlafen ... aber ich verstehe deine Bedenken.“
    „Und ich verstehe dein Verhalten nicht, Gabriel!“, entfuhr es Frank viel zu laut. „Verdammt, nicht ich, sondern du bist hier in einer Beziehung! Ich kann tun und lassen, was ich will, wieso also hab ich das schlechte Gewissen und muss dich davon überzeugen, dass es besser wäre, Sam nicht so zu hintergehen?!“
    Gabriel lächelte warm. „Du bist in ihn verliebt.“
    Klatsch, mitten rein in die Magengrube. Frank zuckte zusammen. War er das? Verliebt? In Sam?
    Er schüttelte den Kopf, brach die Bewegung jedoch ab, als sein Körper gegen seinen Willen ein Nicken daraus machen wollte. „Und selbst wenn“, sagte er fest. „Was sollte das bringen? Ich bin doch gestern nicht gegangen, weil es so scheiße war bei euch! Ich bin abgehauen, weil es zu gut war, sich einfach zu ... perfekt anfühlte! Ich habe einfach keine Energie für so eine komplizierte Freundschaft, zumal ich ... mir ganz sicher nicht immer anderswo meinen Spaß holen könnte ...“
    „Bitte was?“
    Frank atmete tief durch und überlegte, Gabriel mit einem ‚das geht dich nichts an‘ abzuspeisen, doch er tat es nicht. Stattdessen erzählte er von seinem abendlichen Intermezzo. Er verschwieg wohlweislich die schale, untaugliche Befriedigung, die nichts hatte kompensieren können. Zumindest nichts von dem, das er in dieser seltsamen Doppelumarmung im Pool gespürt hatte.

    ~*~

    Gabriel sah auf den dunklen Haarschopf vor sich und konnte einfach nicht anders, er musste Frank umarmen, ihn auf eine freundschaftliche Art festhalten.
    Freundschaftlich, von wegen! Er schluckte hart, während er Franks Antwort lauschte und merkte, wie sich seine Umarmung verstärkte, um sein leichtes Schaudern zu verbergen.
    „Du bist von uns abgehauen, um irgendeinen namenlosen Typen zu ficken?“ Das hätte er wohl sehr viel angenehmer bei Sam und ihm haben

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