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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Schwester zu verdreschen, und dem, meinem Ehemann einen zu blasen. Hm. Laura mochte recht haben mit ihren Zweifeln, was meine Prioritäten betraf … aber Himmel! Schaut ihn euch doch nur an! Zum Anbeißen.
    »Und was hast du zu deiner Rechtfertigung zu sagen? Hm?«, beharrte sie.
    »Du bist einfach total verklemmt, unterdrückt, selbstgefällig, sexfeindlich und eifersüchtig, du bist ein antichristlicher Moralapostel und ein von Grund auf böses Miststück.«
    Laura und Marc schnappten bei meiner Antwort nach Luft. Mein Mann stöhnte nur.

18
    »Genauso ist es.« Ich fasste das Goldkreuz, das ich am Hals trug, und wedelte damit vor Lauras Nase hin und her. Als Sinclair und ich vor Kurzem … ähm … beschäftigt gewesen waren, hatte ich es auf den Rücken schieben müssen. Nichts tötet die Lust rascher als eine Verbrennung dritten Grades zwischen den Brustwarzen. Seinen, nicht meinen.
    Lauras Frühlingsblauaugen waren zu schmalen Schlitzen verengt. »Ich bin nicht eifersüchtig.«
    »Moment mal, ist das der einzige Vorwurf, dem du widersprichst?«, schaltete sich Jessica ein. »Von allen, die sie dir gerade an den Kopf geworfen hat?«
    »Ich versuche nur, dir zu helfen. Ich versuche, dir Sicherheit zu verschaffen. Und da du eben so bist, wie du bist, setzt du mir nichts als Widerstand entgegen.«
    Mein Mann und meine Freunde sahen aus wie die Zuschauer beim spannendsten, aber auch coolsten Tennismatch der Menschheitsgeschichte. Plötzlich fand ich mich Nase an Nase mit meiner kleinen Schwester wieder und schüttelte drohend meinen (unmanikürten) Finger, sie aber wich keinen Zentimeter zurück.
    »Und falls dir in der Hölle oder bei Goodwill das Zeitempfinden abhandengekommen sein sollte«, konterte ich, »dann lass dir sagen, dass ich erst seit drei Stunden zurück bin! Es ist ja nicht so, als wäre ich ausgiebig shoppen gegangen.« Zumindest dieses Mal. »Aber mach dir bloß keine Sorgen um mich, Fräulein Heimtücke! Widmen wir uns lieber dir und den Gründen für deine Hinterhältigkeit. Du hast dich vom Acker gemacht, um das Buch zu verstecken, und ich kann nicht umhin zu bemerken, dass du es …« Ich versetzte ihr einen leichten Stoß vor die Brust. »… noch nicht …« Stoß. »… zurückgegeben hast.«
    »Ich habe dir doch erklärt, warum.« Sie stemmte beide Beine fest in den Boden, damit sie unter meinen Schubsern nicht mehr hin und her schwankte. »Du brauchst es nicht.«
    »Das entscheidest … umfff … nicht du .« Verdammt! Sie konnte wirklich dagegenhalten, wenn sie wollte.
    »Meine Damen …«, versuchte Sinclair, uns zu besänftigen.
    »Zu denken, dass ich jetzt Betrunkene zusammennähen und das hier verpassen könnte, ist einfach absurd!«, grölte Marc.
    »Gib’s ihr!«, schrie das Marc-Wesen aus der Küche. Ich hatte keinen Schimmer, wen von uns beiden er anfeuerte.
    »Es gehört mir .« Ich fasste es nicht, dass ich so wütend war, weil man mir ein Buch gestohlen hatte, das ich verabscheute und mir möglichst vom Leibe hielt, damit ich nicht darin lesen und keine schrecklichen Dinge erfahren konnte, die ich ohnehin nicht beheben konnte.
    Und noch krasser: Ich war wütend, weil ich fühlte, dass Laura mir mein Eigentum gestohlen hatte! Wie konnte ich mich innerhalb von drei Jahren zu einer dermaßen verkorksten Kapitalistin entwickeln?
    Komm schon, Betsy! Zeit aufzuwachen! Du hast gerade einen schrecklichen Albtraum, weil du den Pullover-Schlussverkauf bei Saks verpasst hast. Aber wenn du aufwachst, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Wach auf! »Also rück das Buch schon raus!«
    »Warum kümmert es dich überhaupt? Du hasst es. Alle wissen doch, wie verhasst dir dieses Buch ist … Der Herrgott im Himmel weiß, dass du dich oft genug darüber beschwert hast.«
    »Was der Herrgott im Himmel weiß oder nicht, geht dich einen feuchten Kehricht an. Weil du mitbekommen hast, dass ich das Buch der Toten hasse, bist du einfach so reingeschneit und hast es geklaut? Hunger und Armut hasse ich auch, was willst du denn dagegen tun?«
    »Das Wichtigste«, schaltete sich Tina ein, »ist doch, dass es nicht länger verschwunden ist. Und ich bin sicher, dass Laura es Euch …«
    »Halt den Mund!«, fauchte ich im gleichen Augenblick, in dem Laura Tina anblaffte:
    »Halt dich da raus, du Lesbenschlampe!«
    »Hey! Tina ist eine bisexuelle Schlampe.«
    »Ich danke Euch, meine Königin«, murmelte Tina, während N/Dick den Kopf schüttelte und zu Boden starrte. Ich wusste genau, wie ihm zumute

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