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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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diese Schwimmreifen und -flügelchen, die man jeden Sommer neu kaufen muss? Mit diesem ganz besonderen Plastikgeruch? So ungefähr roch mein Sack. Mit dem Unterschied, dass er von dunkler Farbe war, damit man Blut und andere Körperflüssigkeiten nicht darauf sehen konnte. Ach ja, und den Reißverschluss nicht zu vergessen!
    Skrieeetsch , Kawumm ! Rums , Dröhn . Diesen Lärm würde ich nie vergessen. Und überall waren Glassplitter gewesen. Pulslose (aber attraktive) Leiche unter Dutzenden von »Kauf-einen-und-du-kriegst-den-zweiten-zum-halben-Preis«-Stiefeletten in vielen unvorteilhaft dunklen Farben begraben. Es war, als wäre man unter einem Berg Süßstoff gelandet, wenn man richtigen Zucker haben wollte.
    Und nun alle mitsingen: »Wir gehen jetzt zum Patho, zum Patho, zum Patho. Er ist ein wahrer Messer-Crack, Messer-Crack, Messer-Crack! Wenn’s einen gibt, der mich aufschneiden kann, aufschneiden kann, und ich steh noch drauf, dann …« Schon gut. Das war nichts. Und wann hab ich überhaupt angefangen, Songs zu texten?
    Ich musste den armen Kerl, der vom County dafür bezahlt wurde, dass er mich aufschnitt und meine Organe wog, außer Gefecht setzen. Tadeln Sie mich nicht: Normalerweise nähre ich mich nur von Kriminellen und meinem Ehemann. Aber dies war eine Notlage. Ich musste so schnell wie möglich nach St. Paul zurück. Ich musste Laura finden. Und einen frischen Slip.
    Ich wusste nicht, wohin sie meine Kleider gepackt hatten, und es war mir auch egal. Sie waren wahrscheinlich sowieso voller Blut und zerrissen, und man hatte sie verpackt und beschriftet und in einen anderen eiskalten Raum gelegt. Ich hatte keine Papiere bei mir gehabt; alles lag zu Hause in der Villa. Außerdem: Wer würde schon eine unbekannte Leiche in Chicago mit seltsamen Vorkommnissen in St. Paul in Verbindung bringen?
    Abgesehen davon würde ich keine weitere Minute mehr nackt in dieser eiskalten Halle verbringen. Es gelang mir mit der Hilfe meines neuesten Fans, des benommen wirkenden und angeknabberten Dr. Graham, eine saubere Pflegerhose in Kackgrün und ein T-Shirt mit dem Aufdruck Klischees sparen Zeit aufzutreiben, das mir zu klein, aber beileibe nicht sexy war. Dazu trug ich meine nackten Füße.
    Barfuß! Im November! Kein Problem … entweder das oder Plastikschuhe. Oder Dr. Grahams Badesandalen, kleine Gummiboote, die nach Pilzen rochen. Ich kreischte beinahe, als er sie mir geben wollte. Wir hatten beide einen echt beschissenen Tag.
    »Ich würde ja sagen: Das hier ist die reinste Hölle«, erklärte ich dem dümmlich grinsenden Dr. Graham, »aber ich kenne die Hölle, und hier ist es schlimmer.« Ich winkte mit der Hand, und er reichte mir sein Handy. »Danke. Äh, könnte ich vielleicht mal einen Augenblick ungestört sein?«
    Graham presste sich die Hand auf den Hals und schlenderte davon. Ich tippte eine Nummer ein, die sozusagen in mein Herz tätowiert war, die private Handynummer meines Liebsten …
    »Elizabeth? Hallo?«
    … eine Nummer, die nur zwei Menschen auf dem Planeten kannten. Jeder von uns besaß die Seele des anderen und seine private Handynummer …
    »Elizabeth? Bist du verletzt?«
    … denn so kostbar war ich ihm. Und ich besaß seine kostbare Handynummer. Und seinen Rabatt bei Bergdorf, einem unserer Lieblingsdesigner. Es war sehr beruhigend zu wissen, dass in einer verrückt gewordenen Welt und einer noch verrückteren Hölle …
    » Elizabeth! «
    »Aua, schrei doch nicht so! Schrille Töne kommen bei dir gar nicht gut.«
    »Ohwemauchimmerdankdubistheilundgesund!«, stieß er hervor. Das war schon irgendwie komisch … Sinclair hatte in seiner Erleichterung Gott danken wollen, doch wenn er dessen Namen wirklich ausgesprochen hätte, hätte er als König der Vampire wahrscheinlich Lippenherpes gekriegt.
    »Ist schon okay«, beruhigte ich ihn. »Ich danke ihm an deiner Stelle. Ich bete ohnehin jede Nacht für dich. Na ja, fast jede Nacht. Okay, einmal pro Woche. Wofür rechtfertige ich mich eigentlich? Also auf jeden Fall einmal im Monat.«
    » Wo zum Teufel steckst du? «
    »Also, den Ton kannst du dir in deine blau-grünen Boxer-Shorts von ManSilks stecken, Kumpel! Du hast ja keine Ahnung. Ich bin durch die Hölle gegangen! Buchstäblich. Und ist es nicht schlimm, dass ich so etwas kenne? Niemand sollte so etwas kennen!«
    »Ich werde dich in ein Zimmer einsperren und stundenlang durchvögeln«, knurrte der König der Vampire, »und danach werde ich dich umbringen. Wo bist du?«
    Das klang doch

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