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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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es geschafft. Zarkhadul!«, brach Vilon nach Minuten als Erster ergriffen das Schweigen und zerstörte damit den Zauber des Augenblicks. »Wir haben einen Weg ins Innere des Kalathun gefunden. Damit ist unser Auftrag erfüllt.«
    Mühsam riss Barlok seinen Blick von der riesigen Stadt in der Tiefe los und wandte sich dem Schürfmeister zu.
    »Was meint Ihr?«, fragte er, nur um etwas Zeit zu finden, seine Gedanken wieder zu sammeln. Er konnte sich sehr genau vorstellen, wovon Vilon sprach.
    »Unsere Befehle. Uns wurde aufgetragen, nach einem Weg in die Mine zu suchen und nach Elan-Tart zurückzukehren, um Bericht zu erstatten, falls uns das gelingen sollte. Nun, es ist uns gelungen, also sollten wir uns schnellstens auf den Rückweg machen.«
    Barlok lächelte.
    »Kommt schon, Schürfmeister, Ihr wollt doch nicht ernsthaft jetzt, im Augenblick des Triumphs, umkehren? Meine Befehle lauten, Bericht zu erstatten, wenn wir einen Weg finden und sich die Mine noch als bewohnbar erweisen sollte«, entgegnete er. »Bislang haben wir nur den ersten Teil dieser Mission erfüllt, aber ob Zarkhadul noch bewohnbar ist, kann man von hier oben schlecht beurteilen. Das muss ich erst aus der Nähe genauer überprüfen. Bis dahin dürfte es wohl reichen, einen Boten loszuschicken, der die Königin von unseren Fortschritten unterrichtet.«
    Er zwinkerte Vilon mit einem spitzbübischen Grinsen zu, doch dieser reagierte lediglich mit einem Stirnrunzeln darauf.

    »Das ist bloße Haarspalterei«, behauptete er verärgert. »Die Stadt ist sogar wesentlich besser erhalten, als wir hoffen durften, das lässt sich auch von hier oben erkennen. Glaubt mir, ich würde auch liebend gerne jetzt sofort damit anfangen, sie zu erforschen, aber wir haben schließlich unsere Befehle.«
    »Und Ihr habt Befehle, die man Euch gab, noch nie etwas freizügiger ausgelegt?«
    »Was wollt Ihr damit andeuten?«, fragte Vilon scharf. »Ich hätte erwartet, dass gerade Ihr als Krieger Wert auf Disziplin und Gehorsam legt. Durch diese Tugenden habe ich es bis zum Schürfmeister gebracht, nicht dadurch, dass ich meinen Launen freien Lauf gelassen und Befehle freizügig ausgelegt habe.«
    »Ja, das glaube ich Euch sogar«, erwiderte Barlok und blickte sich um. Kein Zweifel, bis auf Vilon selbst standen sowohl die Krieger wie auch die Arbeiter geschlossen auf seiner Seite. Keiner von ihnen wollte jetzt umkehren. Natürlich würden sie schweren Herzens gehorchen, wenn er es ihnen befahl, doch hofften sie, dass es nicht dazu kommen würde. Er und Vilon hatten ihre Befehle von Tharlia und dem Hohen Rat erhalten, nicht sie, und wenn er sie auf seine Art interpretierte, würden nicht sie Ärger bekommen, sondern höchstens er, da er das Kommando über diese Expedition hatte und sie ihm zu Gehorsam verpflichtet waren.
    »Nun?«, fragte Vilon. »Kehrt Ihr mit mir um, oder bleibt Ihr mit Euren Kriegern hier? Ich jedenfalls werde mit den mir unterstellten Arbeitern unter allen Umständen dem Befehl der Königin folgen.«
    Unwilliges Murmeln erklang hinter ihm.
    »Das habt Ihr wohl nicht allein zu entscheiden«, stieß Barlok mit nun ebenfalls deutlich schärferer Stimme hervor. »Muss ich Euch erst daran erinnern, dass ich auf dieser Expedition die Befehlsgewalt habe, auch über Euch und Eure Leute? Später könnt Ihr bei der Königin und dem Hohen Rat Beschwerde gegen mich erheben, wenn Euch das geboten erscheint, aber jetzt werdet
Ihr tun, was ich Euch sage! Um keinen Zweifel daran zu lassen: Keine zehn Zarkhane werden mich davon abhalten, nach Zarkhadul hinunterzusteigen und mir die Stadt genauer anzusehen. Was ist, wenn sie von Gnomen oder Goblins übernommen wurde?«
    »Dann wäre es erst recht wichtig, unser Leben nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen! Ich kann kaum glauben, dass gerade Ihr Euch gegen die direkten Befehle der Königin auflehnen wollt. Daran werde ich mich nicht beteiligen. Ihr müsstet mich schon mit Waffengewalt dazu zwingen, und das solltet auch Ihr Euch gut überlegen.«
    Barlok seufzte, dann nickte er widerstrebend.
    »Also gut. Es wäre mir lieber, Ihr würdet Euch mir freiwillig anschließen, aber ich will nichts von Euch verlangen, das offenbar so sehr gegen Euer Gewissen verstößt. Die Hilfe der Arbeiterkaste scheint nicht mehr länger zwingend erforderlich zu sein. Wenn Ihr Euch dazu verpflichtet fühlt, dann kehrt mit Euren Männern nach Elan-Tart zurück, um der Königin von unserer Entdeckung zu berichten, und vergesst nicht, Euch über

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