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Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gilt Hiros überall als uneinnehmbar«, fügte Ambaros hinzu.
    Ilbon ließ noch einmal beide Zungen hervorschnellen. »Ich habe selten so viel Furcht gerochen«, behauptete er. »Sie kommt von den Soldaten, die schon über die Zinnen geblickt haben.«
    Tomli wandte sich an Olba. »Kannst du nicht voraussehen, welche Gefahr uns droht?«
    »Tut mir leid, aber alles, was ich sehen kann, ist …« Sie stockte.
    »Ja?«, hakte Tomli nach.
    »Verwirrend!«, schloss sie.
    »Kannst du das nicht genauer erklären?«
    »Nein. Aber ich weiß, dass du unbedingt einen neuen Zauberstab brauchst.«
    »Sehr witzig.«
    »Ich meine es ernst, Tomli. Du musst dir unbedingt einen besorgen, sonst werden wir mehr als einmal in einer üblen Klemme stecken. Außerdem sehe ich etwas, das alles Mögliche sein könnte, eine Höhle, das Innere eines riesigen Gebäudes … Ich kann es wirklich nicht sagen.«
    Lirandil forderte Olba auf: »Folge mir. Wir werden hinauf zu den Zinnen gehen und sehen, was sich vor den Mauern der Stadt abspielt.« Ehe einer der anderen sich äußern konnte, fuhr er fort: »Olfalas und Saradul, ihr müsst auf die Elbenpferde achtgeben. Ich will nicht riskieren, dass dieser Gargoyle sie sich einverleibt, wenn er zurückkehrt.«
    »Also, ich muss schon sagen …«, wollte Saradul protestieren. Ihm missfiel es sehr, dass der Elb einfach so das Kommando übernahm. Die Eile, die Lirandil dabei plötzlich an den Tag legte, erstaunte alle. Schließlich gehörte übermäßige Hast absolut nicht zu den Wesenszügen der Elben – und das galt insbesondere für den Fährtensucher.
    Doch der ließ Saradul gar nicht weiter zu Wort kommen, sondern bestimmte: »Arro, du bleibst ebenfalls bei den Pferden. Schließlich ist es dir schon einmal gelungen, den Gargoyle zu vertreiben.«
    »Es kann aber auch sein«, verschaffte sich Saradul endlich Gehör, »dass diese Axt den Gargoyle überhaupt erst angelockt hat. Deshalb bin ich dafür, dass wir sie und die Drachenschuppe so schnell wie möglich an einen sicheren Ort bringen – so wie wir es auch mit dem Amulett gemacht haben.«
    Ubraks Amulett wurde bei einem Troll in der Nähe von Ara-Duun aufbewahrt, dem Saradul vertraute.
    »Das sollten wir später in Angriff nehmen«, meinte Lirandil. »Im Moment geht das nicht. Wir kommen überhaupt nicht aus Hiros heraus. Also tun wir besser das Nächstliegende.«
    »Ihr habt nie erwähnt, dass Ihr nicht nur Fährtensucher, sondern auch Schulmeister und General seid«, knurrte Saradul. »Das Befehleerteilen macht Euch offenbar Spaß.« Er konnte es nicht verwinden, dass der Elb einfach festlegte, was zu tun war.
    Lirandil ging gar nicht darauf ein, sondern wandte sich an Tomli: »Und nun zu dir.«
    »Ich möchte auch über die Zinnen schauen!«, sagte der Zwergenjunge schnell. »Allerdings befürchte ich, dass uns die Soldaten nicht nach oben auf die Wehrgänge lassen.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie uns gar nicht bemerken«, sagte Lirandil mit hintergründigem Lächeln. »Die Elbenmagie mag im Lauf der letzten Jahrtausende immer schwächer geworden sein, aber um ungesehen auf die Stadtmauer zu gelangen, wird sie reichen. Doch du, Tomli, wirst mit Ambaros losziehen, um dir einen neuen Zauberstab zu besorgen.«
    »Aber …«
    »Kein Aber. Wir können nicht warten, bis du gelernt hast, ohne Zauberstab genauso gut Magie zu wirken, wie es dein Meister vermag. Und selbst er konzentriert seine magischen Kräfte in schwierigen Situationen lieber mit einem Zauberstab.«
    »Wollt Ihr damit sagen, dass ich nicht imstande wäre, auch ohne …«, fuhr ihn Saradul an.
    Lirandil brachte den Zaubermeister mit einer bloßen Handbewegung zum Schweigen. Der Autorität, die der uralte Elb ausstrahlte, konnte sich selbst Saradul nicht verschließen.
    Lirandils Blick ruhte weiterhin auf Tomli. »Es wird auf den Märkten von Hiros so viel angeboten, da wird es auch Zauberstäbe geben. Bring deinem Meister auch einen mit. Ich bin überzeugt, dass du die Fähigkeit hast, die richtigen für euch auszuwählen.« Er griff in eine der Taschen an seinem Gürtel und holte ein paar Münzen heraus.
    »Elbensilber«, staunte Tomli.
    »Es ist überall sehr begehrt. Seht zu, dass ihr es nicht verschwendet.«
    »Ich werde schon darauf achten«, versprach Ambaros. »Vergesst nicht, ich bin der geborene Geschäftsmann und einer der gewieftesten Händler zwischen Nordbergen und den Sandlanden von Rhagardan.«
    Schon beugte der Zentaur den Oberkörper vor, um sich die Münzen zu

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