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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nach unserer Rückkehr informieren«, meinte Lirandil.
    Olba runzelte die Stirn. »Rückkehr?«
    »Wir werden in die tiefsten Tiefen unter Ara-Duun hinabsteigen müssen, um das Verhängnis abzuwenden, das uns allen droht.«
    Lirandil, sein halbelbischer Begleiter und die beiden Zwergenkinder begaben sich zu Saraduls Wohnhöhle. Unterwegs unterhielten sich Lirandil und Olfalas in der Elbensprache miteinander, und Tomli hatte den Eindruck, dass sich der Fährtensucher und sein Schüler über irgendetwas nicht einig waren.
    »Vielleicht erklärst du mir mal, worum es hier eigentlich geht«, raunte Olba dem Zwergenjungen unterwegs zu.
    »Lirandil wird uns das schon noch sagen.«
    »Dann rufe wenigstens Arro herbei«, bat sie. »Das kannst du doch, wie du schon unter Beweis gestellt hast.«
    »Wieso?«, fragte Tomli.
    »Ich sehe voraus, dass wir sonst auf ihn warten werden. Du könntest dafür sorgen, dass das nicht nötig ist.«
    Tomli öffnete ihnen die Tür zu Meister Saraduls Wohnhöhle. Der Zauberer erwartete sie bereits und führte sie in seine große Bibliothek, wo Bücher aus aller Herren Länder zu finden waren. Auch uralte Zwergenschriften befanden sich darunter, manche von ihnen aus gravierten Metallplatten, und davon wiederum viele aus sogenanntem Rostgold, einer besonderen Form des Zwergengoldes.
    Durch einen leicht anzuwendenden Zauber bildete sich eine Rostschicht, die das Gold wie gewöhnliches, vor sich hin rostendes Eisen oder wie Bronze aussehen ließ. Das war ein Schutz gegen Diebe, und glücklicherweise waren die Augen der Erd-Alben so schlecht, dass sie den Unterschied nicht bemerkten. Dieser wäre allenfalls einem Elben nach eingehender Prüfung aufgefallen.
    Tomli murmelte einen Spruch in altzwergischer Sprache und versuchte sich auf Arro zu konzentrieren. Meister Saradul braucht dringend die Hilfe eines Zwergenschmiedelehrlings , sandte er eine Gedankenbotschaft und hoffte, dass dieser Vorwand Meister Yxli genügen würde, um seinen Lehrling gehen zu lassen.
    »Was soll das?«, herrschte Saradul ihn an. »Warum rufst du einen Schmied?«
    »Weil wir sonst länger auf ihn warten würden und er der Dritte ist, den unsere elbischen Gäste suchen.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Saradul verwirrt. »Nein, dieser stumpfsinnige Hammerschläger ist sicher kein Nachfahre des großen Ubrak. Das weiß ich bestimmt.«
    »Olba hat es vorausgesehen.«
    »Olba ist eine Gauklerin, die Tricks vorführt! Was hat sie überhaupt hier zu suchen? Was fällt dir ein, sie mit hierher zu bringen?«
    »Ich muss Euch widersprechen«, sagte Lirandil freundlich, aber entschieden. »Olba verfügt zweifellos über ein magisches Talent. Und sie ist eines der drei Zwergenkinder, deren Gesichter uns im Tempel von Shonda erschienen sind. Davon abgesehen haben wir dort noch ein paar Einzelheiten erfahren. Eines der Zwergenkinder, die das Unglück abwenden können, sei ein Zauberlehrling, eines könne in die Zukunft sehen, und eines verstünde sich im Handwerk eines Schmiedes.«
    »Zumindest die letzte Eigenschaft trifft, wenn ich es recht verstanden habe, auf diesen Arro zu«, ergänzte Olfalas.
    Saradul betrachtete das Zwergenmädchen noch einmal von oben bis unten. »Offenbar habe ich mich in dir getäuscht.«
    »So etwas kommt vor, Meister«, antwortete Olba.
    »Dennoch fällt es mir weiterhin schwer zu glauben, dass in dir tatsächlich magisches Talent schlummert.«
    »Seht selbst, Meister Saradul«, sagte Lirandil. Er trat auf Olba zu, berührte kurz ihre Stirn und murmelte eine elbische Formel. Für einen Moment erschien noch einmal die Zwergenrune auf ihrer Stirn. »Habt Ihr das Zeichen erkannt?«
    »O ja«, bestätigte Saradul. »Es ist das Zeichen von Ubrak dem Berüchtigten! Seinetwegen wurde die Bruderschaft der Zaubermeister gegründet, denn fortan sollte es Regeln bei der Anwendung von Magie geben, damit nie wieder etwas so Furchtbares würde geschehen können wie damals, als der Weltenriss entstand.« Die Miene des Zaubermeisters verfinsterte sich. »Man glaubte damals, das Problem damit lösen zu können, dass die Zwerge in andere Richtungen gruben und sich in höher gelegenen Stollen niederließen. Die Tiefen wurden den Erd-Alben und den Mssirr-Spinnen überlassen. Vielleicht wäre Ara-Duun niemals vom Wüstenwind freigelegt worden, wären wir Zwerge damals in der Tiefe geblieben. Die Jahre reihten sich aneinander zu Jahrhunderten und ganzen Zeitaltern, und nichts als Legenden über Ubrak und den Weltenriss

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