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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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noch weit von der Stadt entfernt wart«, eröffnete ihnen Tomli. »Kaum zu glauben, dass jemand die Sandlande von Rhagardan durchquert, ohne zu verdursten oder den Wüsten-Orks in die Hände zu fallen.« Tomli musste es einfach sagen, es lag ihm schon die ganze Zeit über auf der Zunge und beschäftigte ihn.
    »Wir Elben können notfalls auch für recht lange Zeit ohne Schlaf, Nahrung und Wasser auskommen«, erklärte Lirandil. »So schnell verdursten weder wir noch unsere Pferde, denen ähnliche Eigenschaften angezüchtet wurden.«
    »Und die Wüsten-Orks?«
    »Wir sind beide Fährtensucher«, antwortete Lirandil. »Das bedeutet, dass wir auf die allerkleinsten Spuren achten und sie zu deuten vermögen, auch solche, die Menschen, Zwerge und sogar die meisten Elben nicht erkennen, an denen sich aber vieles ablesen lässt. Nicht nur, wo man in der Wüste Wasser findet, sondern auch, ob Wüsten-Orks in der Nähe sind. Man kann dieses Wissen dazu benutzen, eine Jagdbeute zu verfolgen, aber auch das Gegenteil ist möglich. Mein Schüler und ich haben es dazu verwendet, den Wüsten-Orks aus dem Weg zu gehen.«
    »Und nicht nur denen«, ergänzte Olfalas.
    »Ihr meint die Leviathan-Reiter und die Wüstenkäfer«, vermutete Tomli.
    Lirandil schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Die Leviathan-Reiter sind meistens weiter südlich anzutreffen, und was die Käfer betrifft, so reicht es, ein Riechpulver bei sich zu haben, um sie fernzuhalten.«
    »Wovon sprecht Ihr dann?«
    »Von den Sandlingern.« Lirandil lächelte milde, als er die erstaunten Gesichter von Tomli und Saradul sah. »Ihr Zwerge glaubt, dass die Sandlinger eure Freunde sind. Aber sie denken ebenso in erster Linie an ihren eigenen Vorteil wie die Wüsten-Orks. Oder was glaubt Ihr wohl, wie lange die Sandlinger noch Zwergenfreunde wären, wenn die Bewohner von Ara-Duun plötzlich eine andere Möglichkeit fänden, die Sandlande von Rhagardan zu durchqueren und auf den Transport mit den Wüstenschiffe nicht mehr angewiesen wären ? Dann könnten die Kapitäne der Sandlinger nichts mehr an ihnen verdienen!«
    Tomli verstand, was Lirandil damit sagen wollte. »Zwei Elben, die ohne Hilfe der Sandlinger quer durch die Wüste nach Ara-Duun ziehen, sehen sie also bestimmt nicht gern. Ihr müsst mir noch so viele andere Fragen beantworten, Lirandil. Zum Beispiel …«
    »Nicht hier«, bat Lirandil. »Alles, was mit dir, deiner Herkunft und dem Weltenriss zu tun hat, sollten wir an einem Ort besprechen, wo man uns nicht belauschen kann.« Während er dies sagte, richtete Lirandil seinen Blick in eine dunkle Ecke, die von den Leuchtsteinen an der Decke kaum erhellt wurde. »Es gibt hier Wesen mit Ohren, die sogar besser hören als die eines Elben.«
    »Sprecht Ihr von Erd-Alben?«, fragte Saradul.
    »Dort hockt einer im Schatten und beobachtet uns schon eine ganze Weile«, verriet ihm Lirandil.
    »Ich sehe nichts«, gestand Tomli.
    »Natürlich nicht. Du bist ja ein Zwerg und verfügst nicht über die empfindsamen Elbensinne. Aber du kannst sicher sein, dass ich die Wahrheit sage.«
    Im nächsten Moment glaubte Tomli, in der dunklen Ecke eine schattenhafte Bewegung auszumachen. Aber vielleicht täuschte er sich auch und bildete es sich nur ein.
    Wenig später erreichten sie das Haupttor des Palastgewölbes und die breite Rampe in Richtung Oberstadt.
    »Es gibt im Gauklergewölbe einen Mietstall, der sich auf die Pflege und Versorgung von exotischen Tieren spezialisiert hat«, sagte Saradul. »Sein Besitzer heißt Rembar und ist ein Blauling. Ich weiß nicht, wie er es macht, aber es ist noch nie vorgekommen, dass eins der Tiere in seinem Stall ein anderes gefressen hat. Und das kann nicht jeder Mietstallbesitzer hier in Ara-Duun von sich behaupten.«
    »Ich danke Euch für den Hinweis«, sagte Lirandil und schwang sich in den Sattel. Olfalas folgte seinem Beispiel und saß im nächsten Moment ebenfalls hoch zu Ross.
    »Es wäre mir eine Ehre, Euch beherbergen zu dürfen.«
    »Auch dafür sei Euch gedankt, Meister Saradul.«
    »Mein Lehrling wird Euch begleiten, während ich den Schacht benutze. So kann ich vor Euch meine Wohnhöhle erreichen, und wenn Ihr Eure Pferde abgegeben habt, kommt Ihr dorthin«, lud Saradul sie ein.«Wir werden gewiss viel zu besprechen haben und die nächsten Schritte planen müssen.« Lirandil hielt Tomli die Hand hin. »Steig auf, Zwergenjunge!«
    Dann zog er ihn empor, und gleich darauf saß Tomli hinter dem Elbenkrieger im Sattel.
    Die Elbenpferde

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