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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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Erfolg…«
     
    Die Tür ging auf und der Insulaner stampfte wie bestellt in den Wachraum. »Moin.« Der Obermeister deutete die Mimik der Kripobeamten richtig. »Also Fehlanzeige. Wie bei mir.
    Wäre ja zu schön gewesen. Da müssen wir wohl morgen noch einmal los. Vielleicht meldet sich ja auch jemand, der die Tote anhand des Fotos in den Zeitungen wieder erkennt, nicht? Ich war noch am Flugplatz und am Hafen. Seit dem Polizeihubschrauber gestern ist keine Maschine mehr gestartet oder gelandet. Und auf den Booten, die heute ausgelaufen sind, waren nur Einheimische. Unser Freund muss sich noch auf Juist befinden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden. Wir brauchen eben etwas Geduld… Wollen Sie jetzt vielleicht noch einen Friesengeist?«
     
    11
    Der Kellner im Restaurant Gabeljürge hatte die Reste ihrer Mahlzeit abgeräumt und Espresso und Brandy serviert, als Rainer seine Freundin mit der Frage traktierte, die ihm seit dem Nachmittag im Kopf herumspukte.
    »Warum ist Dezcweratsky bereit, so viel mehr für den Quadratmeter zu bezahlen als seine Konkurrenten? Der Kerl ist mit allen Wassern gewaschen. Er kennt doch mit absoluter Sicherheit die hier üblichen Grundstückspreise.« Esch nippte am Brandy. »Der Veterano ist besser als der 103.«
    »Vielleicht weiß er mehr als die anderen?«
    »Möglich.« Rainer dachte nach. »Es geht um einen Golfplatz.
    Das hat Schwiebus erzählt. Neben Dezcweratsky gibt es noch eine andere Investorengruppe um diesen Steiner, den unser Mandant auf seine Seite ziehen will.«
    »Das hast du schön formuliert. Aber es ist dein Mandant.
    Und wenn ich das richtig verstehe, will der den Steiner kaufen.
    Mit 25 Prozent Anteil an der zu gründenden Gesellschaft, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Nenn es, wie du willst. Lässt sich denn mit einem Golfplatz so viel Geld verdienen? Was meinst du?«
    »Keine Ahnung. Wie groß ist so ein Ding eigentlich?«
    »Was weiß ich. Schwiebus sprach von zwanzig, dreißig Hektar.«
    »Und wie groß ist ein Hektar?«
    Eine nahe liegende, aber unangenehme Frage. Rainer wühlte in seinem Gedächtnis. »Ich glaube, 100 mal 100 Meter.«
    »Ein Hektar wären dann, einen Moment, 10.000
    Quadratmeter. Multipliziert mit, sagen wir, 1.000 Mark, das wären dann…«Elke sah Rainer skeptisch an. »Nie im Leben will Dezcweratsky einen Golfplatz bauen. Das kostet doch Millionen. Der braucht die Grundstücke für etwas anderes. Du solltest dich mit vierzehn Eigentümern in Verbindung setzen, richtig?«
    Der Anwalt hatte gerade einen Schluck wunderbar süffigen Riesling im Mund und nickte bloß.
    »Unterstellen wir, jedes der Grundstücke hätte so um die 1.000 Quadratmeter. Das dürfte dann wohl eher für ‘nen Minigolfplatz reichen, würde ich sagen.«
    Esch verschluckte sich fast. Daran hatte er bisher nicht gedacht. Natürlich, das war es. »Dieser Mann, der Neffe von dem Dings, wie hieß der gleich…«
    »Ist doch egal.«
    »Warte, gleich hab ich’s.« Er zögerte. »Genau. Der Neffe von dem Hanssen erzählte etwas von Villengrundstücken.« Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Das ist es!
    Dezcweratsky will keinen Golfplatz bauen, sondern Villen.
    Direkt am Naturschutzgebiet. Mit dem Golfplatz vor der Haustür.«
    »Bekommt man denn hier Baugrundstücke für – was hat die Konkurrenz deines Mandanten geboten?«
    »Rund 130 Mark für den Quadratmeter.«
    »Also: Bekommt man für die Knete hier Bauland?«
    Einen Moment lang war Rainer enttäuscht. Seine schöne Erklärung war im Eimer. »Kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre ja billiger als in Herne.«
    Elke stellte die Espressotasse beiseite. »Eben. Bauland dürfte auf Juist deutlich teurer sein. Entweder pokern die Investoren um Steiner sehr hoch und setzen auf die Unwissenheit der Juister…«
    »Das dürften sie sich abschminken können!«
     
    »… oder die Grundstücke sind wirklich kein Bauland.« Sie trank einen Schluck Wein. »Das rechnet sich doch alles nicht.
    Es sei denn…«
    »Was?« Rainer sah seine Freundin gespannt an.
    »Es wird später Bauland.« Sie spekulierte weiter. »Wenn der Gemeinderat die Umwandlung beschließt…«
    »Aber 1.000 Mark für den Quadratmeter?«
    »Dezcweratsky hat dir doch nicht gesagt, du musst so viel ausgeben. Der Betrag war doch nur die Obergrenze, oder?«
    »Stimmt.«
    »Und du solltest eine Provision bekommen, wenn du billiger kaufen würdest, nicht?«
    »20 Prozent für alles, was unter eintausend liegt.«
    »Wenn er die

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