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Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Zweyer, Jan - Rainer Esch 02

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alte Genossen
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verstehen?«
    »Genau so, wie ich es gesagt habe, Herr Baumann. Ich persönlich finde es enttäuschend, dass unsere vertrauensvolle Zusammenarbeit eine solche Wendung nimmt. Es könnte sein, dass ich mich gezwungen sehe, diesen Sachverhalt unseren Lesern mitzuteilen. Schließlich könnte ja auf Sie Druck ausgeübt worden sein, die gute Zusammenarbeit mit uns aufzukündigen. Ich befürchte, unsere Leser haben dafür wenig Verständnis. Die Öffentlichkeit hat ein Recht, die Wahrheit zu erfahren.«
    »Rutter, Sie sind ein Schwein.«
    »Stimmt. Und was gibt es Neues im Fall Grohlers?«
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, wischte sich Baumann mit dem Hemdsärmel kleine Schweißtropfen von der Stirn. Der Reporter hatte ihm zwar versichert, die Informationen, die er von Baumann über Esch und seine Aussage erhalten hatte, nur sehr dosiert einzusetzen, aber der Kommissar war sich nach diesem Gespräch ziemlich sicher, dass Rutter skrupellos genug war, für eine gute Story seinen Informanten Baumann kalt lächelnd über die Klinge springen zu lassen. Rutter hatte ihn in der Hand, das war klar.
    Resigniert kramte er die Akte Klaus Westhoff aus dem Schrank, um Namen und Anschriften der Personen zu erfahren, die ihm sagen könnten, wo Rainer Esch steckte.
    Sein Anruf bei Stefanie Westhoff war erfolglos und auch bei Cengiz Kaya nahm niemand den Hörer ab. Ohne sich etwas davon zu versprechen, versuchte Baumann, Esch in dessen Wohnung oder über das Handy zu erreichen. Fehlanzeige.
    Dann fiel dem Kommissar das Taxiunternehmen ein. Er wählte dessen Nummer und brauchte einige Zeit, bis er der freundlichen Dame am anderen Ende der Leitung erklärt hatte, dass er kein Taxi bestellen, sondern den Inhaber der Firma sprechen wollte.
     
    Leider war Hans Krawiecke erst gegen Mittag wieder erreichbar.
    Baumann sah auf die Uhr. Kurz vor zehn. Nach Auskunft der Fluggesellschaft landete der Flug aus Mykonos, auf den die Urlaubsbekannten von Esch gebucht waren, gegen halb zwölf.
    An Bord war nur ein Ehepaar mit den Vornamen Hiltrud und Jürgen. Zeit genug, um im Flughafencafé noch einen Espresso zu schlürfen, bevor die beiden ausgerufen wurden.
     
    22
    »Hiltrud und Jürgen Kaufmann, Flug Condor 1224 von Mykonos nach Düsseldorf, werden gebeten, zur Infobox im Terminal C zu kommen. Ich wiederhole: Hiltrud und Jürgen Kaufmann, Flug Condor 1224 von Mykonos nach Düsseldorf, werden dringend an der Infobox erwartet.«
    Baumann trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und beobachtete jeden Fluggast neugierig, der sich der Infobox näherte. Nach zehn Minuten meldete sich ein braun gebranntes Paar an der Box.
    »Guten Tag, Sie haben uns ausgerufen?«
    Baumann fragte: »Frau und Herr Kaufmann?«
    Als beide nickten, zückte er seinen Dienstausweis.
    »Baumann. Kripo Recklinghausen. Ich möchte Ihnen einige Frage stellen. Würden Sie bitte mitkommen?« Er steuerte das Büro der Flughafenpolizei an, gefolgt von dem völlig perplexen Ehepaar.
    »Ich will Sie nicht lange aufhalten«, begann Baumann. »Sie kennen Rainer Esch?«
    Die beiden bejahten.
    »Und Sie haben am vergangenen Montag eine Auseinandersetzung zwischen Herrn Esch und zwei anderen Männern an einer Strandbar beobachtet?«
    »Ich habe das gesehen«, antwortete Jürgen Kaufmann.
    »Meine Frau lag am Strand, die hat davon nichts mitbekommen.«
    »Um was ist es bei dieser Auseinandersetzung gegangen?«, wollte Baumann wissen.
     
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen, ich bin gerade von der Toilette gekommen, als Rainer weglief und die beiden Kerle ihm folgten. Ich habe den einen dann etwas aufgehalten«, bemerkte Jürgen Kaufmann nicht ohne einen gewissen Stolz. »Rainer hat uns allerdings abends erzählt, dass er die zwei für Mörder hält. Wir beide«, er sah zu seiner Frau hinüber, die zustimmend nickte, »konnten das aber nicht so recht glauben.«
    »Was meinen Sie, würden Sie die beiden wieder erkennen?«, wollte Baumann wissen.
    »Ich glaube schon.«
    Baumann legte Kaufmann die Phantombilder vor. »Sind das die beiden Männer?«
    Jürgen sah sich die Bilder an. »Ja, das sind sie. Eindeutig.
    Allerdings dürften ihre Augenlider und Lippen in den nächsten Tagen etwas geschwollener aussehen.«
    »Das war es schon für heute. Danke. Wären Sie so freundlich, mir Ihre Anschrift zu geben? Wir müssen Sie leider in nächster Zeit noch mal zu einer ausführlichen Aussage bitten. Das erledigen dann aber unsere Kollegen in Bonn.«
    Baumann notierte die Adresse der

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