Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot
Beispiel, Füsche von Sternkreiszeichen her, dit die aggressiw sind, und wenn, bei Halbmond, wenn de da in ’n Meer, als Frau jetze, ’n Kind krichst, denn würd dit ma späta ’n reicha Mann, dit Kind.
G: Selbst wennit ’n Mädchen is?
A: Nee. Denn würdit hübsch, wahscheinlich, wennit ’n günstijen Aszendenten dazu hat. Ach, keene Ahnung, ick hab ma doch damit noch nich befasst, aba dit jibt ville, Gott, besondas Frauen, die fahn da wohl voll druff ab, die glooben da echt dran, dit uns die Sterne beeinflussen.
G: Na, is ja ooch so.
A: Wie jetz?
G: Na, wat meinste, wenn jetz die Sterne andas lägen, ja, wennick die andas platziert hätte, sagen wa ma den Saturn, wennick den jetz nich hier, sondan hier, und den Jupita nich hier, sondan villeicht hier, und den Pluto nich …
A: Gott?
G: Ja?
A: Du willst jetz aba nich alle Planeten uffzähln, oda?
G: Dit is ein äußast fragilit Süstem. Dit wolltick damit nur ma andeuten. Elegant andeuten wolltick dit. Een Müh ooch nur von eenen von die Planeten nach rechts oda nach links und schon wärn alle Experimente von mir jescheitat, schon in’ Ansatz.
A: Hmm. Aba ick meine ma davon abjesehn, also wir jetze, also icke jetze, also wenn jetze der Mars, ja, sagen wa ma hier is, ja, und der Mond hier und die Erde aba hier. Is dit denn ooch ’n bisschen für meene Laune vaantwortlich?
G: Na klah! Wenn die jetz hier und hier und hier wärn, nämich, denn säh dit mit deine Laune komplett andas aus.
A: Wie denn?
G: Andas.
A: Und wie andas?
G: Wie isse denn jetz?
A: Mittel?
G: Also, denn wär die …, also kamman jetz uff die Schnelle zwah nich so sagen, aba … kann unta Umständen soja sein, dit die denn jenauso wär, deine Laune.
A: Stichwort Mond.
G: Du sagstit.
A: Ebbe und Flut.
G: Ebend! Dit is ja allit fragil. Ick sag dazu imma „fragil“, weil, ick find „fragil“ is ürgendwie ’n schönit Wort.
A: Stümmick dir voll und janz zu, Gott. Ein sehr schönit Wort is dit.
G: Oda?
A: Tschüss Gott.
G: Tschüss du. Ach …, du?
A: Ja?
G: Hatta dir denn vaklagt, der Ahsch?
A: Keene Ahnung, gloob nich.
G: Nähste Ma brichste ihn uff alle Fälle die Scheibenwüscha ab, ja? Mit schöne Grüße von mir.
A: Machick, Gott. Wenn der Mars ma wieda in’ Saturn sein sollte.
Zwiegespräche mit Gott | heute:
Der Grund
mit einer Reminiszenz an Robert Weber
A: Na Gott.
G: Na.
A: Na, Guttenberg, bin Laden, Koch-Mehrin, Gott, die janzen hoffnungsvollen Jungpolitika vaabschieden sich in die Bedeutungslosichkeit.
G: Bin Laden wurde ja wohl eha vaabschiedet.
A: Naja, weeß man nich so jenau, wa?
G: Wat weeß man nich so jenau?
A: Naja, oppa nich villeicht doch untajetaucht is.
G: Er wurde untajetaucht.
A: Naja, sagen se, ja.
G: Du vamutist … anderit?
A: Wissen tuick selbstvaständlich nüscht, Gott.
G: Nee, dit weeßick.
A: Aba’t jibt Unjereimtheiten.
G: Muss sich ooch nich imma allit reimen.
A: Denn tun aba Jerüchte keimen.
G: Jerüchte sind zwah flüchtich, metan aba erstma tüchtich.
A: Brawo, Gott!
G: Ärgaste dir, dit bin Laden tot is?
A: Nee.
G: Freuste dir, dit bin Laden tot is?
A: Nee.
G: Issit dir etwa gleichgültich?!
A: Nee. Mir hättit nur ma intrissiert, wat wahr is und wat unwahr. Oppit die Al Kaida übahaupt jibt und wenn, opp se würkich so’n weltweitit Terrornetzwerk is und wenn, wer da nu die Fäden jezogen hat und heute noch zieht. Warum zun Beispiel is allit an Terror aus die ihre Richtung nach ’n 11. Septemba 2001 so stümpahaft jewesen, vaglichen mit die Flugzeugattentate?
G: Ihr werdit euch niemals in’ Besitz der Wahrheit wähnen können, denn höre, selbst wenna die Wahrheit erfahret, so werdita se doch nie als Wahrheit begreifen.
A: Applaus, Applaus, Gott. Haste schön jesacht. Aba jetz ma von so’n lührischen Mühstikquark abjesehen, denkste nich ooch, dit uns die Jeheimdienste ’ne Menge vorenthalten an Informatjonen, die Licht ins Dunkil bringen könnten?
G: Apropo lührischa Mühstikquark, wa?
A: Komm’, die ham doch Dreck an’ Stecken, Gott.
G: Bei euch will imma eena schlaua sein als der andire. Alle seita ständich ’na großen Vaschwörung uff da Spur. Dit is nämich ooch der Grund, warum so ville Ehen in die Brüche jehn, warum so ville Kinda ohne Väta uffwachsen müssen, warum Frauen sich in ihren Betten die Oogen wund heuln und warumma dauand vajesst, Salz inne Suppe zu streun, weila nämich nich bei de Sache seid, mein Freund. Weila eura eigene Umgebung nich traut.
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