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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Angewohnheit.«
    »Dann korrigieren Sie mich.« Erzählen Sie mir etwas .
    Adam blickte eine ganze Weile auf den Boden. Als er den Kopf hob, wusste Layla, dass sie keine Antwort erhalten würde. »Ich kümmere mich um ein Zimmer und sage meiner Frau Bescheid, dass Sie bei uns bleiben. Die Küche befindet sich dort drüben. Falls Sie hungrig sind, bedienen Sie sich. Treffen wir uns dort in, sagen wir« – er blickte auf seine Armbanduhr –, »einer Stunde? Dann sollte alles fertig sein.«
    Irgendwann musste er ihre Fragen beantworten, doch fürs Erste beließ sie es dabei.
    »In der Küche«, bestätigte sie. Es schien ihr seltsam, seine Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Schließlich gehörte er zu den Bösen. Sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte.
    Verwundert beobachtete Layla, wie Adam durch die riesigen Räume zum Fahrstuhl schritt. Keine Wachen. Nur sie. Ganz allein.
    »Gut«, sagte sie, um die Stille zu durchbrechen. »Essen.«
    Layla ging in die von Adam gewiesene Richtung – die Küche konnte doch nicht so schwer zu finden sein – und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Schlagartig brach ihr der Schweiß aus.
    Vor ihr stand ein halb durchsichtiges Mädchen von acht oder neun Jahren in einem aufwendigen kleinen Kleid mit riesigem, dreieckigem Spitzenkragen. Die Haare kringelten sich in dicken gelben Locken um ihr Gesicht. Ihre glänzenden schwarzen Schuhe standen geziert nebeneinander, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Doch es war der böse, verachtende Blick in den Augen des Kindes, der Layla das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie wagte kaum zu atmen.
    Ein Gespenst. Schon wieder eine Vision. Dieses Kind konnte unmöglich wirklich existieren.
    »Wie kannst du es wagen, ihn herzubringen?«
    Wen? Khan? Layla schüttelte den Kopf und wich vorsichtig einen Schritt zurück. »Nein. Er hat mich hergebracht.«
    »Der Schlimmste von allen. Der Finsterste .« Das kleine Mädchen rümpfte die Nase. »Du hast dich von ihm anfassen lassen.«
    Nein, so war das nicht, wollte Layla versichern. Khan strahlte einfach etwas aus, das …
    »Früher war es hier richtig schön. Aber jetzt ist es schlecht. Schlecht! Schlecht! «, schrie das Mädchen. Ihre schwarzen Pupillen bedeckten zunächst die Iris, dann das gesamte Weiß ihrer Augen. Aus ihren prallen Wangen wich die Farbe. Plötzlich wirkten sie eingefallen wie bei einer Schwerkranken. Die Locken wandelten sich in unordentliche Strähnen, während das Mädchen zu wachsen schien.
    Layla schloss die Augen und versuchte, das Gespenst zu vertreiben. Das hier geschah nicht wirklich. Sie war erschöpft und gestresst, mehr nicht.
    »Du hast mir Märchen erzählt«, sagte eine Frau.
    Layla riss die Augen auf und sah sich einer jungen Frau mit schwarzem Haar gegenüber, das am Ansatz hell nachwuchs. Sie war ziemlich schlecht gelaunt. Zoe Maldano.
    »Ein Gespenst«, keuchte Layla, obwohl die Erscheinung verschwunden war. Als Kind hatte Layla Erwachsenen von den seltsamen Dingen berichtet, die sie sah. Niemand hatte ihr geglaubt. Noch nie.
    »Tja«, erwiderte Zoe. »In dem Laden spukt es ziemlich. Was bist du für eine lausige Reporterin, dass du noch nicht einmal das Wichtigste über Segue weißt?«
    »Es … sie … « Zoe tat, als sei das Gespenst ganz normal. Erst das Schattenreich, jetzt das.
    Mit einer wegwerfenden Handbewegung entfernte sich Zoe. »Wolltest du nicht Adam und Talia in der Öffentlichkeit anprangern? Waren wir nicht so verblieben?«
    Layla eilte hinter ihr her. Unter keinen Umständen blieb sie allein bei diesem dämonischen Kind. »Kann es Menschen etwas antun?«
    »Ich weiß es nicht«, erklärte Zoe und stieß eine Schwingtür auf. »Mich lässt es in Ruhe.«
    »Es hasst mich.« Layla folgte ihr in die Küche.
    »Du bist nicht mehr in Kansas, Dorothy.«
    Nein, ganz eindeutig nicht. Und wenn dieses Gespenst tatsächlich existierte und bereit schien, seinen Puppenkopf einmal im Kreis zu drehen, existierte Khans Magie ebenfalls. Und das schreckliche Tor? Sie hatte doch geträumt . In Khans Wohnung standen diese ganzen teuren Möbel und weder ein Amboss noch ein Tor.
    Das ergab alles keinen Sinn.
    »Ist das Tablett fertig?«, fragte Zoe eine Frau, die am Herd hantierte. Sie war klein und rundlich und hatte ihre kurzen roten Haare zu zwei niedlichen, tiefsitzenden Zöpfen gebunden.
    »Eine Sekunde«, erwiderte die Frau. Sie hob eine brutzelnde Pfanne und schob etwas köstlich aussehende Pasta auf einen Teller. Obwohl ihr Herz weiterhin

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