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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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abgesehen.
    Mit dem Jungen würde er fertig werden.
    Nach dem Schrecken von heute Nachmittag schienen sich die Dinge endlich zu fügen. Wieder hatte er das Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Er hatte den BMW gesehen, der ihn seiner Meinung nach gestern Nacht verfolgt hatte. Alles Einbildung, hatte er sich gesagt, seine Paranoia gewann langsam die Oberhand, trotzdem: Er hätte schwören können, dass heute jemand hinter ihm her gewesen war.
    Reiß dich zusammen! Hast du jemanden bemerkt? Gehört? Den verdammten
BMW
wiedergesehen?
    Nein!
    Du bist bloß nervös, weil heute die Nacht aller Nächte ist. Heute ist es so weit. Zeit, Rache zu nehmen. Bald, so bald schon wird Acacias Leben in deinen Händen liegen.
    Trotz der Kälte und des Windes, der an den vereisten Ästen der umliegenden Bäume rüttelte, spürte er, wie sein Schwanz zuckte bei der Vorstellung, wie sie unter ihm lag, zitternd vor Angst, die Augen auf das Messer gerichtet, mit dem er ihr die Kehle durchschneiden würde …
    Nein! So funktioniert das nicht. Hier geht es nicht um Sexuelles, und ein Messer darfst du auch nicht nehmen … Es muss aussehen wie ein Unfall. Genau wie bei den anderen. Halt dich an deinen Plan … sie ist eine von ihnen, von diesen geistesschwachen weiblichen Abkömmlingen von Gerald Johnson. Geisteskrank, das sind sie alle … vermutlich sogar Clarissa. Auch sie kann nicht verschont werden, selbst wenn sie eine Verbündete ist. Auch sie wird sterben müssen … Aber jetzt konzentrier dich. Als Erstes musst du sie außer Gefecht setzen, dann musst du O’Halleran ausschalten, zurück ins Haus schaffen und den Tatort inszenieren. Es muss so aussehen wie Mord mit anschließendem Selbstmord. Zum Schluss brennst du das Haus bis auf die Grundmauern nieder. Wenn die freiwillige Feuerwehr eintrifft, wird es längst zu spät sein.
    Er richtete den Blick auf die Fenster und das Licht hinter den Blendläden; ab und an sah er sie durchs Haus gehen. Jedes Mal, wenn er sie entdeckte, wurde ihm trotz der Kälte heiß vor Vorfreude; er musste nicht mehr lange warten. Jetzt war Acacia in der Küche und schaute aus dem Fenster, genau in seine Richtung. Sein Herz setzte einen Schlag aus.
    Dann wurde ihm klar, dass sie ihn durch den dichten Schneevorhang auf keinen Fall entdecken konnte, außerdem ahnte sie nicht, dass er sie ganz aus der Nähe beobachtete und die Details ihres Todes plante.
Mach bloß nicht alles zunichte, indem du deiner eigenen Paranoia zum Opfer fällst,
schalt er sich.
Du hast eine Mission zu erfüllen. Lass dich nicht von Lust oder Angst ablenken … Du musst stark sein, reiß dich zusammen!
    Er zog scharf die Luft ein, fühlte, wie die Kälte in seinen Lungen brannte, und zwang sich, einen klaren Kopf zu bewahren. Seine Gedanken zusammenzunehmen. Dann sah er wieder, wie sie in die Nacht hinausblickte, und neue Kraft beflügelte ihn. Es war, als könne er auf telepathischem Wege mit ihr kommunizieren.
    Du wolltest das so, du Miststück. Du wolltest mich ausfindig machen …
Er spürte, wie seine Mundwinkel nach oben zuckten, als er das alte Ranchhaus mit dem Giebeldach betrachtete. Die meisten Fenster waren dunkel, im oberen Geschoss brannte kein Licht. Er wechselte sein Gewehr von der einen in die andere Hand, dann wurde ihm plötzlich klar, wie er im Einzelnen mit ihr verfahren würde.
    Eine weitere heftige Windbö prallte gegen ihn und brachte die Lichter im Haus zum Flackern. Wieder sah sie in seine Richtung, das schöne Gesicht sorgenvoll verzogen. Oh, wenn sie nur wüsste …
    Mach dich bereit, Acacia,
dachte er grimmig und stapfte durch den Schnee zum Vordereingang des Hauses, wo die Veranda im Dunkeln lag.
Ich komme.
     
    Wo zum Teufel steckte Trace? Wie lange mochte es dauern, nach den Pferden und Rindern zu sehen, die Ed bereits gefüttert hatte?
    »Nun komm schon zurück«, sagte sie laut und überlegte, ob sie Mantel und Stiefel anziehen und sich auf den Weg zu den Nebengebäuden machen sollte. Aber sie wollte Eli nicht allein lassen. Was, wenn er wieder aufwachte und nach seiner Mutter rief?
    Sie kam sich vor wie eine Idiotin, als sie zum Handy griff, um ihn anzurufen, trotzdem tippte sie seine Nummer ein und wartete.
    In der Küche klingelte ein Telefon, und sie fuhr erschrocken auf. Dann wurde ihr klar, dass es Trace’ Handy war. Er hatte das verdammte Ding auf dem Küchentresen liegen lassen.
    Es ist alles in Ordnung bei ihm. Ganz bestimmt!
    Wieder flackerte das Licht. Diesmal beschloss Kacey zu

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