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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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zog.
    Sie musste bei Bewusstsein bleiben.
    Wer war der Mann?, fragte sie sich, obwohl das im Grunde egal war. Er hatte sie am Leben gelassen, was bedeutete, dass er andere Pläne hatte … schreckliche, grauenhafte Pläne.
    Denk nach, Kacey! Gib nicht auf! Du darfst nicht ohnmächtig werden! Halt durch …
    Er zerrte sie weiter über den Linoleumboden durch die Küche ins Wohnzimmer vor den Kamin, in dem das Feuer fast heruntergebrannt war. Als er sie auf den Rücken drehte, spürte sie, wie ihr das Blut übers Gesicht rann.
    »Darauf habe ich jahrelang gewartet«, knurrte er. Ihr Blick fiel auf die Mündung seines Gewehrs, an der Blutstropfen und Haare klebten, und ihr wurde klar, dass er nicht auf sie geschossen, sondern ihr von hinten auf den Kopf geschlagen hatte. »Verdammt, ich wünschte, ich hätte dich schon beim letzten Mal erledigt.«
    Im Parkhaus,
dachte sie.
Dieser schwarz gekleidete Kerl ist derselbe, der dich damals überfallen hat! Wer zum Teufel mochte er sein?
    »Aber dann würde ich das jetzt nicht genießen können.« Die Stimme … o Gott, er war einer von den Zwillingen! Cameron? Colton? Spielte das eine Rolle? Er sah hinter seiner schwarzen Skimaske auf sie herab, und sie stellte sich vor, wie er lächelte, ein kaltes, überlegenes Lächeln.
    Sie blinzelte und versuchte, seinem Blick standzuhalten.
    »Du bist eine von ihnen«, sagte er. »Eine von den ›Unwissenden‹, wenn du als Tochter einer Hure auch nicht zu Geralds Reagenzglas-Brut zählst.
Weibliche Abkömmlinge.
Erbärmliche, geisteskranke Weiber.«
    Wie bitte?
Ihre Schmerzen raubten ihr fast das Bewusstsein, doch sie gab sich alle Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Verstohlen sah sie sich nach einer Waffe um, nach irgendetwas, das sie gegen ihn einsetzen konnte, auch wenn er mit einer seiner großen Hände noch immer ihre Fußknöchel und mit der anderen das Gewehr umfasst hielt.
    »Weibliche Abkömmlinge, geistig zurückgeblieben wie Aggie, depressiv wie Kathleen. Lebensmüde, hat es geheißen, aber das gründete tiefer. Sehr viel tiefer. Ein genetischer Defekt, den sämtliche weibliche Nachkommen von Gerald in sich tragen. Es ist nicht immer gleich ersichtlich, aber irgendwann kommt es heraus.«
    »Das ist doch verrückt«, stieß sie mühsam hervor. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie den Spieß umdrehen musste. »
Du
bist verrückt.«
    Er zuckte zusammen, dann schüttelte er den Kopf. »Tu das nicht«, warnte er sie und zog scharf die Luft ein. Ihre Worte machten ihm offenbar zu schaffen, denn er verstärkte den Griff um ihre Knöchel. »Es ist mir egal, was du denkst, Acacia, denn du bist eine von ihnen. Eine von denen, die alles ruinieren könnten. Von den durchgeknallten Weibern.«
    Gerald Johnsons Sohn wirkte auf Kacey völlig unzurechnungsfähig. Offenbar hatte er sich irgendeine kranke, alptraumhafte Wahnvorstellung über die weiblichen Abkömmlinge seines Vaters zusammengesponnen. »Was ist mit Clarissa?«, fragte sie mit schmerzhaft geschwollenen Lippen.
    »Zu gegebener Zeit … es muss alles nach Plan gehen … Unfälle … wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist …«
    Sie musste diesem Irren entkommen! Musste sich retten und Eli in Sicherheit bringen!
    Im Kamin knackte ein Scheit.
    Der Kopf ihres Angreifers schnellte herum, dann richtete er seine grimmig glänzenden Augen hinter der Skimaske wieder auf Kacey. »Schluss jetzt! Du wirst mir nicht mehr in die Quere kommen!«
    Jetzt!
    Mit aller Kraft warf sich Kacey herum.
    Ihre Knöchel entglitten seinen Fingern.
    Sie war frei!
    »Verdammte Scheiße!«
    Sie konzentrierte sich auf seinen Schritt und trat nach oben.
    So fest sie konnte.
    Direkt in die Weichteile.
    Treffer!
    Er krümmte sich zusammen und zog pfeifend die Luft ein. »Oooooh! Verflucht! Du … verdammtes … Miststück!«
    Eilig versuchte Kacey, sich hochzurappeln, noch während er außer Gefecht gesetzt war, und stieß sich die Schulter an der Sofakante. Sie fühlte sich noch immer benommen von dem Schlag auf den Kopf. Wo zum Teufel steckte Trace? Endlich gelang es ihr, sich aufzurichten und in die Küche zu taumeln. Hier war es noch dunkler als im Wohnzimmer, allein der Lichtschein des heruntergebrannten Kaminfeuers fiel noch durch den Türbogen. Sie musste hier raus und Trace finden! Eli finden! Oder hatte dieses Monster die beiden längst umgebracht?
    Ihr Peiniger geiferte vor Zorn und stieß wirre Verwünschungen aus.
    Beweg dich!
    Kacey hörte, wie er hinter ihr herkam.
    » … schmutzige

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