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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgelacht!« Elis Gesicht war plötzlich knallrot. Verlegen. Schon mit sieben Jahren zählte, was die Mädchen von einem dachten.
    »Mach dir deswegen keine Sorgen«, beruhigte ihn Trace. »Und lass den Kopf nicht hängen, wir sind schon fast da.« Sie kamen gerade am Fuß des Hügels an, als die Lichter der Eisenbahnschranken zu blinken begannen und diese sich mit einem lauten Warnton schlossen. Trace biss die Zähne zusammen. Ein Zug mit graffitibesprühten Güterwaggons und leeren Flachwagen raste vorbei. Hinter den Schranken staute sich der Verkehr.
    Komm schon,
dachte Trace, ungehalten über diese Verzögerung. Er machte sich Sorgen um seinen Sohn, da er nicht wusste, wie ernsthaft er verletzt war. »Wir sind gleich da«, tröstete er ihn wieder und tätschelte Elis schmale Schulter.
    Endlich war der Zug vorüber, die Schranken hoben sich, die Autoschlangen lösten sich auf. Noch eine Ampel, dann wären sie an der Poliklinik angekommen.
     
    »Ich hab hier einen Notfall«, sagte Heather und steckte den Kopf durch die Tür zu Kaceys kleinem Büro. »Eli O’Halleran. Sieben Jahre alt. Hat sich auf dem Pausenhof verletzt. Die Schule hat seinen Vater angerufen und zu uns geschickt.«
    »Ist er schon Patient bei uns?« Der Name sagte Kacey nichts. Sie saß an ihrem Schreibtisch und hatte sich zum Mittagessen gerade einen Becher Blaubeerjoghurt aufgemacht. Seit sie durch die Tür von Behandlungszimmer zwei getreten war, war sie nicht mehr zur Ruhe gekommen. Elmer Grimes, ihr erster Patient an diesem Tag, hatte das ihr zur Verfügung stehende Zeitlimit deutlich überschritten und sie ganz schön in Verzug gebracht.
    »Eli O’Halleran ist noch nicht hier gewesen. Sein Kinderarzt ist Dr. Levoy drüben in Middleton.«
    »Und der hat sich letztes Jahr zur Ruhe gesetzt.« Kacey nickte und schob schon den Joghurtbecher zur Seite. Sie hatte einige Patienten übernommen, deren Eltern mit Dr. Levoys Nachfolger nicht zufrieden gewesen waren, und auch wenn sie Allgemeinmedizinerin war, so hatte sie während ihrer Ausbildung viel Zeit in der Pädiatrie verbracht. Sie mochte Kinder und hatte mehrfach überlegt, sich auf Kinderheilkunde zu spezialisieren, doch dann war in ihrem Privatleben die Hölle ausgebrochen und sie hatte beschlossen, diesen Plan vorerst zurückzustellen und nach Grizzly Falls zurückzukehren.
    »Die Schule hat ihn zu uns geschickt, damit sie nicht so lange warten müssen wie nebenan im Krankenhaus. Sie sind vor ungefähr fünf Minuten angekommen; ich habe schon die persönlichen Daten aufgenommen und den Versicherungskram geklärt, außerdem habe ich bei Dr. Levoy angerufen und die Patientenakte angefordert.« Sie grinste. »Ich dachte, wir könnten ihn vor den Nachmittagspatienten einschieben, du willst ihn doch bestimmt nicht abweisen.«
    »Na schön, dann werde ich ihn mir gleich mal ansehen.« Kacey schob ihren Schreibtischstuhl zurück.
    »Er sitzt mit seinem Vater in Behandlungszimmer drei. Die wichtigen Vorabinformationen sind schon auf dem Computerbildschirm.«
    »Gut.« Kacey schlüpfte wieder in ihren Arztkittel. Sie war daran gewöhnt, dass ihre tägliche Routine jederzeit zu den ungünstigsten Augenblicken unterbrochen werden konnte. Das gehörte zu ihrem Job als Allgemeinmedizinerin in einer Kleinstadt dazu. »Du sagst, du hast bereits mit jemandem von der Schule gesprochen?«
    »Ja, mit der Schulkrankenschwester, Eloise Phelps.« Heather verschwand wieder in Richtung Rezeption, während Kacey zu Behandlungszimmer drei eilte und nach einem leisen Klopfen eintrat.
    Ein magerer Junge mit einem dunkelblonden Wuschelkopf saß auf dem Untersuchungstisch. Sein Gesicht war schneeweiß, er schniefte und kämpfte ganz offensichtlich gegen die Tränen. Vorsichtig hielt er seinen linken Arm, der in einer Schlinge lag. Neben ihm stand sein Vater, einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht.
    Er war groß, über eins fünfundachtzig, kräftig gebaut und hatte breite Schultern. Ein dunkler Zweitagebart bedeckte sein markantes Kinn. Bekleidet war er mit abgewetzten Jeans, einem karierten Hemd und abgetragenen Stiefeln, die typisch waren für diese Gegend von Montana. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah sie aus tiefliegenden, zornig dreinblickenden Augen an, als wolle er Nägel spucken.
    »Ich bin Dr. Lambert«, stellte sie sich dem Jungen vor und blickte auf die Patientenakte, die Heather ihr auf den Computerbildschirm gestellt hatte. »Du musst Eli sein.«
    Der Junge nickte und presste die

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