Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

beiden Frauen wieder von sich. "Ihr seid kein guter Geschichtenerzähler. Unterbrecht den alten Zottel nicht mehr, er ist viel lustiger als ihr."
    Jetzt reißt Davinor der Geduldsfaden. Er hebt drohend seinen Stab, lässt ihn aufblitzen und spricht mit finsterer Stimme, "Ogor, dies ist kein Scherz. Ihr nehmt uns besser ernst oder es wird ein Unglück geschehen. Unheil wird über ganz Edeneria ziehen und euch alle vernichten, wenn ihr uns nicht Gehör schenkt."
    Gelangweilt schaut Ogor durch den Raum. "Nun ödet ihr mich an. Ihr seid kein guter Unterhalter. Seht, dass ihr Land gewinnt und schickt mir meine Gaukler herein, wenn ihr geht. Ich habe gern Unterhaltung nebenbei, wenn ich mich mit Frauen vergnüge.", sagt er und wirft der einen Frau, während er mit der Zunge über seine von fettiger Soße und Alkohol überzogenen Lippe fährt, einen lüsternen Blick zu.
    Da klirrt es zweimal. Jugos Waffe hat die beiden Ketten zersprengt. Ogor hat nichteinmal mitbekommen, dass das Dandrion überhaupt geworfen wurde. Nun haben die Drei seine Aufmerksamkeit, verängstigt schaut der Bürgermeister zu dem Duwalfir.
    "Wwwww... wer seid ihr? Ww...was wollt ihr?", wimmert er. "Tut mir nichts, ihr könnt alles haben. Frauen, Geld, was zu Essen. Alkohol. Ihr könnt auch Alkohol haben! Und Frauen, gewillt alles zu tun!"
    "Wir haben nicht vor euch etwas zu tun. Wir wollen euch warnen.", sagt Davinor, immer noch leicht verärgert, aber um einen diplomatischen Tonfall bemüht. "Warnen vor den Wächtern, die hierher ziehen. Es steht das Angebot, dass ihrmit euren Bürgern nach Sameria wandert und euch dort in Sicherheit bringt, gegebenenfalls auch kämpft."
    "K.k..k...kämpfen?", schluchzt das in Tränen ausbrechende Häufchen Elend. "Wir sind keine Kämpfer. Schon lange nicht mehr."
    "Aber ihr könntet es wieder sein.", Jugo sieht seine Chance, hier die Schwachstelle der Berserker gefunden zu haben. "Oder nennt ihr das hier etwas Leben? Denkt ihr dies ist eines Berserkers würdig?"
    "N..nein. Aber es ist schön und gut so. Uns mangelt es an nichts."
    "An Würde und Selbstwertgefühl mangelt es euch.", setzt Cody dem langsam einknickenden Ogor weiter zu.
    "W..wir haben Frauen, Alkohol und Essen, so viel wie wir wollen. Der König hat dafür gesorgt. Er..."
    "Der König wollte euch träge machen, so dass ihr ihm nicht in den Rücken fallt.", unterbricht Davinor, um Ogor jegliche Möglichkeit zu nehmen, in seine Ausflüchte, seinen Selbstbetrug, zurück zu fallen. ”Er wollte euch nicht in erbärmliche Schatten eurer Selbst verwandeln.”
    "A.. aber...."
    "Nichts aber. Ihr könnt diesem jämmerlichen Trauerspiel hier auf der Stelle ein Ende setzen und eure Würde zurück gewinnen."
    Ogor schluchzt noch etwas, gewinnt aber wieder etwas seine Fassung. Den beiden Mädels scheint das zu missfallen. Sie scheinen sich mit Blicken auszutauschen, irgendetwas abzusprechen. "W..wenn ihr das so sagt..." Eine schnelle Bewegung und einige Kralle, reissen ihm die Kehle auf. Davinor weicht einen Schritt zur Tür, Cody und Jugo mitziehend. Die beiden Gespielinnen lecken sich ihre blutverschmierten Hände, aus denen nun Krallen herausragen.
    "Nymphen...", staunt Davinor.
    "Ja, Avatar.", faucht die eine. "Nymphen."
    "Raus hier ihr beiden." Doch Davinor reagiert zu spät. Ein Blick und Cody und Jugo schauen schon träumerisch in Richtung der Nymphe, die bisher geschwiegen hat. Sie hat sie in ihren Bann gezogen.
    "Ha! Um die Beiden ist es geschehen. Und nun zu euch.", lacht die Nymphe.
    "Was habt ihr hier zu suchen? Wie könnt ihr noch leben?"
    "Glaubt ihr wirklich Euresgleichen hätten uns alle vernichtet? Lächerlich. Ihr mögt uns verfolgt, die meisten getötet haben, aber einige von uns gibt es immer noch."
    "Warum Edeneria?", ist Davinor bemüht, die Nymphe in ein Gespräch zu verwickeln. Sie können zwar kein Avatar bezircen, nur Menschen und solche, die ein schwaches Gemüt in dieser Beziehung haben. Wie zum Beispiel einen ins Exil geschickten Berserker, der nicht mit ganzem Herzen für den Kampf leben kann. Aber solchen Herausforderungen, wie einem Avatar, stellen sie sich trotzdem seit je her immer gerne und sei es, um an ihren Verführungskünsten und ihrem Small Talk zu feilen. Darüber hinaus ist Davinor auch damit beschäftigt Jugo und Cody zurück zu halten, damit sie nicht in die Falle tappen. Er macht ihnen keine Vorwürfe. Cody ist ein Mensch und den magischen Kräften einer Nymphe nicht gewachsen, egal wie stark sein Wille ist, und Jugo ist,