Zwischen den Zeilen
hoch?«
Mädchen-Sex
Josh
»Ist das okay?« Unsicher drehe ich den Kopf in Richtung Badezimmertür. Es ist Samstag, kurz nach fünf.
Daniel hat uns zum Essen eingeladen. Also eigentlich mich. Und obwohl Ben sich wirklich bemüht, mir zu versichern, dass es nur Grillen ist, bin ich schrecklich nervös. Außerdem bin ich verdammt dankbar dafür, dass ich letzte Woche wegen meiner Erkältung wirklich absagen musste. Denn da wäre auch Bens Bruder nebst seiner Schwägerin mitsamt seiner beiden Neffen gekommen. Und so aufgeregt wie ich grade bin, hätte ich das wohl kaum überlebt. Zum Glück hatten sie dieses Wochenende schon verplant. Gnadenfrist sozusagen.
»Sexy«, stellt Ben gerade fest. Lässig lehnt er im Türrahmen und sieht mir zu, wie ich verzweifelt mein Shirt zurechtzupfe.
»Ist das Shirt nicht zu eng?« Es ist das Teil von Superdry , das wir zusammen gekauft haben.
»Nein«, sagt er in einem Tonfall, der die Schmetterlinge in meinem Bauch auffliegen lässt. »Ich mag dieses Shirt. Du siehst sehr hübsch darin aus.«
»Geht so«, nörgle ich unzufrieden. Vielleicht hätte ich das Piercing doch lieber rausnehmen sollen. Aber ein Loch unterhalb der Lippe ist auch nicht sexy. Ist wohl besser, ich lasse den Stecker drin. Gesehen hat Daniel ihn ja sowieso schon. Und die Nippel... Na ja, wenn man ungenau hinsieht, mit geschlossenen Augen, sind die Piercings kaum zu erkennen. Und Ben mag sie...
Für einen Moment heftet sich sein Blick eindeutig an meinen Hintern. Ich sehe ihn über den Spiegel an und sofort verirren sich noch ein paar Schmetterlinge mehr in meinen Bauch.
Da ist ein warmes Gefühl, das dieser Blick, mit dem er mich ansieht, in mir macht. Wenn er jetzt lächelt, kommen wir garantiert mindestens eine Nummer, bei der ich mich am Waschbecken festkralle und willenlos seinen Namen stöhne, zu spät.
»Du siehst toll aus, Josh«, scheint er meinen Selbstzweifel zu durchschauen. Und dann lächelt er ihn einfach weg. Es ist ein ehrliches Lächeln. Vermutlich findet er mich wirklich hübsch. Vielleicht sollte ich mich also einfach damit abfinden, dass es reicht, wenn ich ihm gefalle. Mehr will ich gar nicht. Und es gibt auch deutlich härtere Schicksalsschläge als einen Kerl wie Ben, der einen ein unanständiges Mädchen nennt und ein bisschen auf einen steht…
»Meinst du?«, frage ich trotzdem noch einmal nach und mustere mich. Eigentlich sehe ich wirklich ganz passabel aus. Jedenfalls für meine Verhältnisse. Vielleicht bin ich heute ausnahmsweise mal eine Acht, weil das Shirt ganz gut zu meiner Augenfarbe passt. Und weil ich verknallt aussehe. Ich finde, das steht mir gut.
Ich drehe mich nach ihm um und langsam kommt er die paar Schritte, die uns trennen, auf mich zu. Er trägt das weiße Hemd mit den hochgekrempelten Ärmeln vielleicht ein Stückchen zu offen, aber ich könnte schwören, dass es Absicht ist. Ich weiche seinem Blick aus und kann seine glatte, leicht gebräunte Haut sehen, die sich appetitlich über der definierten Brust spannt. Ich vertreibe das Bild seiner dunklen, festen Nippel, die vom dünnen Stoff des Hemds bedeckt werden, aus meinem Hirn. Aber es gelingt mir nicht recht. Er sieht so verdammt heiß aus…
Wir haben uns diese Woche kaum gesehen. Und ich war zu spät dran vorhin, um noch Sex mit ihm zu haben. Wir hatten das letzte Mal welchen in der Nacht von Sonntag auf Montag. Ziemlich trauriger Rekord, wie ich finde. Aber in der Redaktion war echt viel zu tun diese Woche. Dreimal hab ich mir Sachen in die Videothek und nach Hause mitgenommen. Mit einem der Artikel bin ich immer noch nicht ganz durch. Also haben wir uns auf ein Mittagessen beschränkt, denn sehen wollte ich ihn.
Kurz hab ich drüber nachgedacht, mich mit ihm an der Außenalster irgendwo in die Büsche zu schlagen. Aber das Wetter war nicht besonders. Und es war erst Dienstag. So geil, dass ich es nicht mehr ausgehalten hätte, war ich da noch nicht. Donnerstag hätt ich dagegen für nichts mehr garantieren können, allerdings haben wir uns da leider nicht gesehen.
»Gehst du wieder ins Fitnessstudio, heute Abend?«, hab ich möglichst unverbindlich nachgefragt.
»Hm«, hat er genickt und an seinem Alsterwasser genippt. »Aber wenn du magst, komm danach ruhig vorbei…«
»Nein, ich glaube, ich schlaf lieber zu Hause, ich muss noch was durchgehen und...«, hab ich abwehrend geantwortet und in diesem Moment war irgendwie alles in Ordnung. Er hätte sein bedauerndes Schade gar nicht
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