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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Sprung, und steht dann tatsächlich von seinem Stuhl auf.
    »Bringst du mir eine Schachtel Kippen mit?«, frage ich, um noch ein bisschen Zeit zu gewinnen. » Luckies . Die roten. Ich glaube, die haben hier einen Automaten bei den Toiletten. Das Restgeld müsste reichen.«
     
    ***
     
    »Was war das denn?«, fragt Ben, als er wenig später hinter mir auf die Straße tritt.
    »Oh, das ist… ein bisschen… kompliziert«, stammle ich unsicher.
    »Deine Zigaretten«, sagt er und hält mir ein Päckchen roter Gauloises hin.
    »Danke«, murmle ich. Ich glaube, es ist keine so gute Idee, ihn jetzt darauf hinzuweisen, dass ich eigentlich Luckies wollte. Schließlich hat er sie bezahlt.
    Wenigstens konnte ich Arno davon überzeugen, dass er sich im Kneipenlärm verhört hat und Ben nicht Ben sondern Sven heißt. Und dass er nicht mein Ex ist. Meine Argumentation, dass ich einem Typen, mit dem ich mal zusammen gewesen bin, wohl kaum sagen müsste, welche Kippen ich rauche, war anscheinend überzeugend. Glück gehabt...
    »Hält der Typ da drin mich für deinen Ex?« Shit! Doch kein Glück.
    »Ich fürchte ja.« Ich lächle verlegen und mir wird grade ziemlich heiß. Am liebsten würde ich wirklich im Erdboden versinken, so peinlich ist mir das Ganze. Aber ich schätze, wenn ich dieses Date hier einigermaßen würdevoll beenden will, dann sollte ich ihm die Sache wohl erklären.
    »Er ist mit dem Mann meiner Cousine verwandt… weißt du, die Hochzeit… als ich zu früh gekommen bin?«, fange ich unkonkret an. »Er hat mich gefragt, ob wir mal ausgehen, und ich wollte nicht, aber ich wollte auch nicht unhöflich sein und nein sagen.«
    »Und? War's nett?« Er grinst ein bisschen fies. Anscheinend ist Arno nicht nur in meinen Augen nicht sexy.
    »Nicht wirklich«, gebe ich zu. »Um ehrlich zu sein, war es grauenvoll. Er ist ein Langweiler und ich kann mich mit ihm über gar nichts unterhalten.«
    »Verstehe«, sagt Ben und irgendwie ist sein Gesichtsausdruck dabei seltsam. Ich hoffe, er bezieht das jetzt nicht auf sich, denn wenn ich ehrlich bin, dann haben wir uns heute Abend auch nicht wirklich unterhalten. Ich hab geredet. Und er hat mir zugehört.
    »Na ja, jedenfalls hab ich mich dann einmal mit ihm getroffen. Ich glaube, er hat sich ein bisschen mehr davon versprochen, also hab ich ihm erzählt, dass das nichts wird, weil ich noch an meinem Ex hänge… zur Abschreckung sozusagen.« Ich lächle wieder und versuche seinen Blick zu deuten.
    »Und?«, fragend zieht er die Augenbrauen nach oben. Sieht so aus, als käme ich nicht umhin, ihm die ganze Story zu erzählen.
    »Ich hab dich beschrieben«, gestehe ich verlegen und klemme meine Unterlippe unter die Schneidezähne. Zweite schlechte Angewohnheit, mit der ich schon lange aufhören will. Aber zuerst muss ich es schaffen, von den Kippen loszukommen. Mit einer Schachtel Gauloises könnte das vielleicht sogar was werden.
    »Und du warst kein sehr netter Ex-Freund«, sage ich in die Stille zwischen uns, als Ben weiter nichts dazu sagt. Ich ziehe den Kopf ein. Nur zur Sicherheit, falls er mir jetzt den Hals umdrehen will. Mit seinen Armen bekäme er das vermutlich hin.
    »Mich?« Er mustert mich irgendwo zwischen amüsiert und verwundert. Spätestens jetzt kann ich ihn wohl abhaken.
    »Ähm, ja… du bist mir als Erstes eingefallen.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Ich weiß nicht. Also… ich…« Ich räuspere mich und werde ein bisschen rot. Gott… ich bin echt bescheuert.
    »Du weißt es nicht?«
    »Nein, also… ich meine… ich dachte…«
    »… du beschreibst einfach mal mich?« Er klingt noch immer ziemlich verwundert.
    »Ja.« Keine Ahnung, was er so verwunderlich daran findet. Er sollte vielleicht mal in den Spiegel schauen.
    »Und was darf ich mir unter einem nicht sehr netten Ex-Freund so vorstellen? Nur für den Fall, dass ich diesem…«, er scheint kurz über den Namen nachzudenken, »… Arno noch mal über den Weg laufe?«
    »Oh, na ja.« Das wollte ich eigentlich nicht weiter ausführen. »Du hast mich ein bisschen schlecht behandelt. Aber ich hänge trotzdem noch an dir. Der Klassiker sozusagen…«
    »Hab ich dir auch den Arsch versohlt?«, fragt er trocken.
    »Nein«, behaupte ich schnell. Ich glaube, diese Details meiner blühenden Fantasie behalte ich besser für mich.
    »Hättest du verdient«, stellt er fest.
    »Ein bisschen vielleicht«, gebe ich zu. »Hast du vielleicht… trotzdem noch Lust, mit mir spazieren zu gehen?«
     
    ***
     
    Es

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